Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (2116) Die Nürnberger Kriminalpolizei warnt vor illegalen Schneeballsystemen
Nürnberg (ots)
Mit der Frage, ob Freunde oder Bekannte nebenbei pro Woche 450 bis 1.000 Euro verdienen möchten, werden seit Monaten auch im Nürnberger Raum Menschen zu finanziellem Leichtsinn verlockt, die sonst nach eigenem Bekunden eigentlich nicht leichtgläubig sind.
Neugierig auf die Methode, angeblich ohne Klinkenputzen viel Geld verdienen zu können, werden die Interessenten zu geheimnisvoll abgeschotteten Veranstaltungen gebracht, deren Ort sie erst am selben Tag erfahren. Bislang wurden der Nürnberger Kriminalpolizei Veranstaltungen in Crailsheim und Stuttgart gemeldet. Von lauter Musik und den Lobes- und Hochrufen hunderter Teilnehmer geblendet, werden die Opfer gedrängt, mitzumachen und eine Erklärung zu unterschreiben, die sie verpflichtet, am nächsten Tag ca. 2.500 Euro in bar zu bezahlen.
Dafür erwerben die Teilnehmer das Recht, an 14 Seminaren mit den vielsagenden Titeln wie "Effektives Handeln", "Die Strategie der Gewinner" oder "Durch Self-Management zum Millionär" teilzunehmen.
Als zusätzliche Leistung wird versprochen, dass sie für jeden weiteren Gast, den sie in Zukunft mitbringen werden, Prämien ab 450 Euro in bar bekommen werden. Diese Gewinnmöglichkeit steht eindeutig im Vordergrund. Hinter den Machenschaften stecken bundesweit agierende Firmen.
Vor der Teilnahme an solchen Systemen wurde erst vor einigen Tagen in einem Beitrag einer privaten Fernsehanstalt im Fernsehen ausdrücklich gewarnt. Beim dortigen Beispiel hatten Teilnehmer einer Veranstaltung in Sachsen sogar 3.200 Euro bezahlt. Hierbei werden geschäftlich unerfahrene Personen zu einem gefährlich schadenträchtigen Risiko verleitet. Durch die Ausweitung des Systems bei jedem neuen Kunden in "progressiv geometrischer Reihe" muss es zwangsläufig zur Marktverengung kommen, die die Gewinnchancen drastisch verringert.
Die Nürnberger Kriminalpolizei weist ausdrücklich darauf hin, dass sich jeder, der mitmacht und neue Kunden zu werben versucht, selbst strafbar macht. In solchen Fällen werden grundsätzlich Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb eingeleitet.
Inzwischen meldeten sich schon mehrere Geschädigte beim Kommissariat für Wirtschaftskriminalität in Nürnberg, die erst nach Bezahlung gemerkt hatten, worauf sie sich eingelassen hatten. Daher wird noch einmal davor gewarnt, sich von fadenscheinigen Versprechungen und den raffiniert aufgebauten Werbeveranstaltungen täuschen zu lassen. An diesen illegalen Schneeballsystemen verdienen letztlich nur die Veranstalter und Organisatoren.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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