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POL-MFR: (1872)Morde an türkischen Staatsangehörigen in Nürnberg, Hamburg und München hier: Aktueller Ermittlungsstand 08.10.2002 mit Bildveröffentlichungen

POL-MFR: (1872)Morde an türkischen Staatsangehörigen in Nürnberg, Hamburg und München
hier: Aktueller Ermittlungsstand 08.10.2002 mit          Bildveröffentlichungen
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Nürnberg (ots)

Wie bereits wiederholt berichtet, wurde am
09.09.2000 der türkische Blumengroßhändler Enver SIMSEK in seinem 
Blumenverkaufsstand in Nürnberg-Langwasser, Liegnitzer 
Straße/Schreiberhauerstraße, erschossen.
Am 13.06.2001 wurde der 49-jährige Türke Abdurrahim ÖZÜDOGRU in 
seiner Änderungsschneiderei in Nürnberg-Südstadt, Gyulaer Straße, 
mit mehreren Schüssen getötet.
Am 27.06.2001, in der Zeit von 10.45 Uhr bis 11.15 Uhr, wurde der 
31- jährige Süleyman TASKÖPRÜ in seinem Obst- und Gemüse-geschäft in 
der Schützenstraße, in Hamburg-Bahrenfeld, erschossen.
Am 29.08.2001 wurde in München der 38-jährige türkische Staats- 
angehörige Habil KILIC in seinem Obst- und Gemüseladen durch Schüsse 
getötet.
Aufgrund des zentralen Schusswaffenvergleichs beim Bundes- 
kriminalamt Wiesbaden mit den am Tatort aufgefundenen Projektilen 
steht zweifelsfrei fest, dass sowohl bei den Morden in Nürnberg 
sowie auch in München und Hamburg die gleiche Tatwaffe, eine Pistole 
vom Kal. 7,65, verwendet worden ist. Die vier Mordfälle konnten 
bisher nicht geklärt werden.
Die Mordkommissionen in Hamburg, München und Nürnberg bearbeiten in 
enger Zusammenarbeit unter Einbindung des Bundes-kriminalamtes diese 
Mordserie. Die Ermittlungen gestalteten sich jedoch von Anfang an 
sehr schwierig. Es gingen bislang nur wenige Hinweise bei Ermitt- 
lungsbehörden ein.
Bisher konnten keine Verbindungen zwischen den jeweiligen Opfern 
festgestellt werden. Intensive Ermittlungen im Hinblick auf mögliche 
familiäre, politische oder religiöse Motive und auch Recherchen zu 
möglichen Schutzgeldzahlungen oder Glücksspielschulden erbrach-ten 
bislang keine greifbaren Ergebnisse. Auch ein Raubhintergrund kann 
ausgeschlossen werden.
Es liegen zwischenzeitlich Hinweise auf einen möglichen Bezug der 
Opfer zur Drogenszene vor. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass 
die Opfer in Verbindung mit türkischen Drogenhändlern aus den 
Niederlanden standen.
Alle vier Morde wurden zielgerichtet und während der Tageszeit 
verübt. Die Mordopfer dürften im Vorfeld der Verbrechen bedroht 
worden sein. Zeugen wollen jeweils Tage vor den Verbrechen 
beobachtet haben, dass die Getöteten in verbale Auseinander- 
setzungen mit Personen verwickelt waren, die bislang nicht 
identifiziert werden konnten.
Zur Aufklärung der Straftaten bittet die Kriminalpolizei deshalb 
noch einmal um Mithilfe der Bevölkerung, insbesondere auch der 
türkischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und hat folgende Fragen:
- Wer kann Hinweise zu den Opfern geben und hat dies bislang nicht 
gemacht? - Wer hat Kenntnis darüber, inwieweit den Getöteten von 
bislang unbekannter Seite Repressalien angedroht worden sind? - Wer 
ist selbst Opfer ähnlicher Drohungen geworden oder hat hierüber 
Kenntnis? - Wer kann Angaben zu den Phantombildern bzw. zu dem 
gesuchten Fahrzeug machen?
Hinweise können auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden. Zur 
Aufklärung der Verbrechen ist eine Belohnung von insgesamt 20.000 
Euro ausgelobt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die von privater Seite im Fall SIMSEK ausgelobte Belohnung  in Höhe 
von 50.000 DM wurde widerrufen. 
Hinweise werden von der
Mordkommission Hamburg, Tel.: (0 40) 42 86-5 67 89 
Mordkommission München, Tel.: (0 89) 29 10-0
Mordkommission Nürnberg, Tel.: (09 11) 2 11-33 33
oder von jeder anderer Polizeidienststelle entgegen genommen.
Zur Erinnerung die Mordfälle im Einzelnen:
1. Mord an Enver SIMSEK in Nürnberg
Am Samstag, 09.09.2000, zwischen 12.45 Uhr und 14.45 Uhr, wurde der 
türkische Blumenhändler an seinem Blumenstand in Nürnberg- 
Langwasser, Liegnitzer Straße, mit mehreren Schüssen aus zwei 
Pistolen unterschiedlichen Kalibers niedergestreckt. Er verstarb 
zwei Tage später im Krankenhaus.
SIMSEK betrieb in Schlüchtern/Hessen einen Blumengroßhandel und 
belieferte u.a. den Blumenstand in Nürnberg. Da der dortige 
Verkäufer am Tatwochenende Urlaub hatte, verkaufte der Großhändler 
am Tattag seine Waren selbst.
Opfer Enver Simsek (Bild)
2. Mord an Abdurrahim ÖZÜDOGRU in Nürnberg
Am Mittwoch, 13.06.2001, wurde der Inhaber einer Änderungs- 
schneiderei in der Nürnberger Südstadt, Gyulaer Straße, erschossen 
in seinem Laden aufgefunden. Er war durch Kopfschüsse aus einer 
Pistole getötet worden. Die Tatzeit konnte zwischen 16.15 Uhr und 
17.00 Uhr eingegrenzt werden. Eine Zeugin hatte zu dieser Zeit einen 
Mann vom Geschäft weglaufen sehen, der in einen dunkelblauen Opel- 
Omega, älteren Baujahres, eingestiegen war. Ein zweiter Mann sei am 
Steuer gesessen.
Bereits zwei Tage vorher will die Zeugin den Mann, den sie vom 
Geschäft hatte weglaufen sehen, schon einmal beobachtet haben, als 
er vor dem Geschäft mit dem späteren Tatopfer in ein Streitgespräch 
verwickelt gewesen war. Der Opel-Omega, Farbe dunkelblau, soll 
hierbei einen Lafettenanhänger mitgeführt haben. Pkw und Anhänger 
sollen mit schwarzen Kennzeichen mit weißen Buchstaben (vermutlich 
polnisch) versehen gewesen sein.
Opfer Abdurrahim Özüdogru (Bild)
3. Mord an Süleyman TASKÖPRÜ in Hamburg
Am Mittwoch 27.06.2001, zwischen 10.45 Uhr und 11.15 Uhr, wurde der 
Obst- und Gemüsehändler in seinem Laden in Hamburg-Bahrenfeld, 
Schützenstraße, durch mehrere Schüsse in den Kopf getötet. Nach 
Zeugenangaben sollen sich zwei Tage vor dem Verbrechen drei 
Südländer in dem Laden aufgehalten haben und sich mit dem späteren 
Mordopfer in sehr aggressiver Weise gestritten haben.
Opfer Süleyman Tasköprü (Bild)
4. Mord an Habil KILIC in München
Am Mittwoch, 29.08.2001, zwischen 10.35 Uhr und 10.50 Uhr, wurde der 
Obst- und Gemüsehändler in seinem Geschäft in München-Ramersdorf, 
Bad-Schachener-Straße, ebenfalls durch Schüsse in den Kopf getötet. 
Die Ermittlungen haben ergeben, dass der Gemüsehändler, dessen Frau 
und Tochter zur Tatzeit in der Türkei Urlaub machten und der 
normalerweise in der Großmarkthalle arbeitete, in den Wochen vor dem 
Verbrechen bedroht wurde. Nach Zeugenaussagen hatte er Angst vor 
//türkischen Leuten// gehabt.
Der ursprünglich in die Fahndung mit einbezogene Pkw, Ford-Escort, 
sowie der mit Phantombild gesuchte Mann haben nach derzeitigem 
Erkenntnisstand mit der Tat nichts zu tun.
Opfer Habil Kilic (Bild)
Phantombild zum Fall 2 (Nürnberg), (Bild)
Phantombild Fall 3 (Hamburg), (Bild)
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=6013

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Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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