Polizeipräsidium Mittelfranken
POL-MFR: (2) Überfall mit fremdenfeindlichem Motiv war vorgetäuscht
Nürnberg (ots)
Wie am 31.10.2000 mit OTS berichtet, ermittelte das Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei an einem Fall, bei dem ein 15-jähriges, südländisch aussehendes Mädchen vorgab, dass sie am Dienstag, dem 24.10.2000, im Frauentorgraben in Nürnberg von einem unbekannten Männertrio geschlagen worden sei. Mit der Bemerkung: //Ein Ausländer, den können wir aufmischen, der kriegt eine aufs Auge.//, so das Mädchen vor der Polizei, hätte ihr einer mit der Faust auf das linke Auge geschlagen, ein anderer hätte sie festgehalten und der dritte ihr ein paar Mal mit dem Knie in den Bauch geschlagen. Anschließend sei das Trio geflüchtet.
Die intensiven kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben nun, dass das Mädchen den geschilderten Sachverhalt vorgetäuscht hat.
Die anfänglichen Ermittlungen konzentrierten sich zunächst auf einen Tatverdächtigen, den das Mädchen auf einem Lichtbild erkannt haben wollte. Dieser wurde deshalb kurzfristig festgenommen und entsprechend überprüft. Er konnte allerdings ein Alibi vorweisen. Nachdem bei einer erneuten Befragung anhand der Personenbeschreibung ein Phantombild gefertigt wurde, führten die Recherchen zu einem weiteren möglichen Tatverdächtigen. Dieser wurde vor seiner Arbeitsstelle vorläufig festgenommen, erkennungsdienstlich behandelt und ebenfalls eingehend überprüft. Auch dieser Tatverdächtige konnte ein einwandfreies Alibi nachweisen.
Daraufhin konzentrierten sich die Ermittlungen nochmals auf das Umfeld des Mädchens. Bei erneuten Befragungen verwickelte sie sich in erhebliche Widersprüche. Schließlich musste sie dann einräumen, dass sie den gesamten Tathergang erlogen und damit vorgetäuscht hatte. Als Motiv nannte sie, dass sie die Augenverletzung vor ihren Eltern und ihrem Freund rechtfertigen wollte. Wer ihr allerdings die Verletzung beigebracht hat, darüber schweigt sie sich bislang aus.
Gegen die 15-jährige Auszubildende wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Vortäuschens einer Straftat eingeleitet. Zur Aufklärung der vermeintlichen fremdenfeindlichen Straftat waren mehrere Kriminalbeamte mehr als eine Woche mit Recherchen beschäftigt und haben alles unternommen, diesen Fall aufzuklären.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken
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