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POL-MFR: (1392) Sexuelle Übergriffe in Nürnberg geklärt - ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Nürnberg (ots)

Wie mit Meldung 1014 vom 04.06.2010 berichtet, kam es im Mai 2010 in fünf Fällen zu sexuellen Übergriffen auf junge Frauen, die sich nachts in der Nürnberger Südstadt auf dem Nachhauseweg befanden. Die daraufhin von der Nürnberger Kripo eingerichtete Ermittlungskommission konnte nun einen Tatverdächtigen ermitteln, der sich zwischenzeitlich in Untersuchungshaft befindet. Nach seinem Mittäter wird weiter gefahndet. Den beiden Tatverdächtigen werden bisher neun sexuelle Übergriffe zur Last gelegt.

Der erste zur Serie gehörende Fall ereignete sich bereits am 01.07.2006. In der Zeit zwischen 02.30 Uhr und 04.00 Uhr wurde eine 25-jährige Geschädigte in der Falkenstraße von einem jungen Mann angegriffen, gegen eine Hauswand gedrückt und sexuell begrapscht. Die Geschädigte hatte ihr Auto abgestellt und befand sich auf dem Weg zu ihrer Wohnung. Zwei junge Männer waren ihr kurz vorher an der Bushaltestelle in der Lothringer Straße aufgefallen. Während sie der eine von den beiden jungen Männern sexuell attackierte, verhielt sich der andere passiv.

Der zweite Fall ereignete sich am 01.05.2009, gegen 05.30 Uhr, in der Gibitzenhofstraße / Ecke Straßburger Straße. Die 25-jährige Geschädigte befand sich auf dem Nachhauseweg von einer Disco, als sie von zwei jungen Männern angegriffen und im Intimbereich berührt wurde. Die Geschädigte erlitt bei dem Überfall Prellungen und Verletzungen im Gesicht.

Fall 3 ereignete sich am 25.05.2009, kurz nach 00.00 Uhr, in der Liebigstraße / Ecke Prinzregentenufer. Die 24-jährige Geschädigte befand sich auf dem Heimweg, als sie von einem Mann von hinten umklammert und massiv sexuell angegriffen wurde. Sie erlitt dabei Schürfwunden an den Knien sowie einen Schock.

Der vierte Fall ereignete sich am 20.06.2009, gegen 04.00 Uhr, in der Fichtestraße (Nordstadt). Die 23-jährige Geschädigte befand sich zum Zeitpunkt des Überfalls auf dem Nachhauseweg von einer Disco. Auch hier kam es zu einem massiven sexuellen Übergriff, der den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllt.

Fall 5 ereignete sich am 09.05.2010, gegen 02.15 Uhr (wir berichteten mit Meldung 1014 vom 04.06.2010). Hier war eine 56-jährige Frau in der Sandstraße auf einem Parkplatz des DB-Geländes nur wenige Meter von ihrem Pkw entfernt sexuell angegriffen worden.

Fall 6: Etwa 1 ½ Stunden später, am 09.05.2010, gegen 03.40 Uhr, bemerkte eine 23-jährige Frau, dass sie auf dem Nachhauseweg von einer Disco zunächst von zwei Männern verfolgt wurde. In der Munkerstraße drückte der eine Mann die Geschädigte zu Boden und belästigte sie massiv sexuell. Der zweite stand beobachtend daneben. Die Geschädigte erlitt bei dem Überfall Verletzungen am gesamten Körper und musste ärztlich behandelt werden (siehe auch Meldung 841 vom 10.05.2010).

Fall 7: Zwei Tage später, am 11.05.2010, wurden zwei junge Frauen in der Gibitzenhofstraße von zwei Männern angegriffen und sexuell genötigt, als sie gegen 02.00 Uhr ihr Wohnanwesen betreten wollten. Während die 26-Jährige einen Täter mit einem Tritt abwehren konnte, gelang es dem Komplizen, die 23-Jährige zu Boden zu bringen und sexuelle Handlungen vorzunehmen. Bei dem Überfall wurden beide Frauen verletzt. Die 26-Jährige musste im Krankenhaus behandelt werden. Ihre Freundin wurde nach ambulanter Versorgung wieder entlassen.

Fall 8: Am 21.05.2010, kurz nach 01.00 Uhr, packte ein Mann eine 23-jährige Frau von hinten an der Schulter, stieß sie zu Boden und setzte sich auf sie. Nachdem die Geschädigte laut schrie und sich heftig wehrte, flüchtete der Mann. Während des Übergriffs konnte die 23-Jährige noch eine Gestalt erkennen, die wohl alles beobachtete, ohne jedoch einzugreifen.

Fall 9: Noch in der gleichen Nacht (21.05.2010) wurde gegen 04.00 Uhr in der Zeltnerstraße eine 19-jährige Frau angegangen. Während die Frau in stadteinwärtige Richtung lief, fuhr von hinten ein silberner Pkw heran, und die männlichen Personen im Wagen fragten, ob sie die Frau mitnehmen könnten. Als sie dies verneinte, fuhren sie weiter. Kurz darauf kamen der Frau zwei junge Männer entgegen. Einer von beiden griff die 19-Jährige sofort an und begrapschte sie massiv sexuell. Als die Geschädigte zu schreien anfing, flüchteten beide. Die Geschädigte vertraute sich unmittelbar nach der Tat einem in der Nähe befindlichen Zeugen an und bat diesen, die Polizei zu verständigen. Während des Telefonates fuhr ein silberfarbener Pkw vorbei und der Zeuge, der von Beruf Wachmann ist, gab automatisch das Kennzeichen des vorbeifahrenden Fahrzeugs mit an.

Über dieses Kennzeichen konnte letztendlich der Halter des Fahrzeuges, ein 19-jähriger selbständiger Versicherungskaufmann, ermittelt und als Zeuge vorgeladen werden. Im Rahmen seiner Vernehmung erklärte er sich auch mit der Abgabe einer Speichelprobe einverstanden.

Durch die weiteren intensiven Ermittlungen der Ermittlungskommission verdichteten sich die Hinweise, dass der Halter des Fahrzeugs mit den Überfällen auf die Frauen in Zusammenhang stehen könnte. Bei der Überprüfung der sichergestellten DNA-Spuren durch die Rechtsmedizin Erlangen konnte nun der Halter des Fahrzeugs als Spurenverursacher ermittelt werden. In sieben Fällen besteht Übereinstimmung mit den bei den Opfern sichergestellten DNA-Spuren. In einem weiteren Fall wurde der Mann über eine Wahllichtbildvorlage als Tatverdächtiger identifiziert. Er wurde am 01.07.2010 in Forchheim festgenommen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am 02.07.2010 an den Ermittlungsrichter überstellt. Dieser erließ Haftbefehl wegen Vergewaltigung bzw. sexueller Nötigung in neun Fällen.

Über intensive Ermittlungen des Fachkommissariates im persönlichen Umfeld des Inhaftierten, konkretisierte sich der Tatverdacht bezüglich des Mittäters auf einen langjährigen Bekannten des 19-Jährigen. Im Fall 8 konnte außerdem eine zweite DNA-Spur sichergestellt werden, die diesen Verdacht erhärtete.

Der Beschuldigte, der zunächst Angaben zu den Tatvorwürfen verweigerte, kam am 23.07.2010 in Begleitung seines Rechtsanwaltes und einer Staatsanwältin zum zuständigen Fachkommissariat und legte ein umfassendes Geständnis ab. Dabei benannte er auch seinen Mittäter, besagten 21-jährigen langjährigen Bekannten, der sich derzeit im Ausland aufhält. Entsprechende Fahndungsmaßnahmen wurden bereits eingeleitet.

In allen Fällen hatten sich die Geschädigten bei den Übergriffen massiv zur Wehr gesetzt und dadurch die Täter möglicherweise in die Flucht geschlagen. Die Ermittlungen der Nürnberger Kripo dauern an. Insbesondere werden mögliche Geschädigte gebeten, die in der Zeit von 2006 bis 2009 von einem Unbekannten in der geschilderten Art und Weise sexuell attackiert wurden und noch keine Anzeige erstattet haben, sich bei der Polizei zu melden.

Elke Schönwald/n

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
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Telefon: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
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