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Polizeiinspektion Hildesheim

POL-HI: Kriminalstatistik des Polizeikommissariats Elze

Hildesheim (ots)

Kriminalstatistik 2015 des Polizeikommissariats Elze "leicht steigende Fallzahlen bei gewohnt hoher Aufklärungsquote"

Elze (rb) - Anlässlich der Präsentation der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2015 stellte KHK'in Christine Jahnke, Leiterin des Kriminalermittlungsdienstes (KED) beim PK Elze, fest, dass sich die Aufklärungsquote des PK Elze mit 68.90 % (2014: 69,76 %) weiterhin auf einem konstant hohen Niveau bewegt.

Das Straftatenaufkommen mit angezeigten 1.000 Fällen (2014: 949) ist im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen, bewegt sich aber weiterhin im statistisch rückläufigen Niveau der letzten 5 Jahre. Die Aufklärungsquote, welche als ein Indikator von vielen für eine erfolgreiche polizeiliche Arbeit angesehen werden muss, ist mit knapp unter 70 % weiterhin erfreulich hoch und bestätigt die erfolgreiche, couragierte und engagierte Arbeit aller Mitarbeiter/innen im Zusammenspiel mit aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern im Zuständigkeitsbereich des PK Elze mit der Stadt Elze samt Ortsteilen und der Samtgemeinde Gronau.

Den traditionellen Schwerpunkt polizeilicher Ermittlungsarbeit nahmen erneut die Eigentumsdelikte ein, wobei zwischen Diebstählen mit und ohne erschwerende Umstände unterschieden wird. Es wurden 292 (315) Delikte, davon 131 (128) unter erschwerenden Umständen, bearbeitet. Die Gesamt-AQ bei den Eigentumsdelikten betrug 43.15 % (44.13 %) ! Konsequente Anwendung bestehender rechtlicher Möglichkeiten bei erkennungsdienstlichen Behandlungen sowie professionelle Spurensicherungstechniken und deren Auswertung machten den erfreulich hohen Wert möglich.

2015 kam es zu 33 (35) Wohnungseinbruchdiebstählen (WED) und 12 (19) Tageswohnungseinbrüchen (TWE) - erfreulicherweise eine rückläufige Tendenz in unserem Zuständigkeitsbereich! Die bekannte Nähe der Bundesstraßen 1, 3 und 240 nutzten reisende Täter zur Ausübung von schnellen Einbrüchen zur Tageszeit. Auf der anderen Seite sind es aber auch Einzeltäter, die Einbrüche zur Finanzierung ihrer Betäubungsmittelsucht verüben. Der Einsatz- und Streifendienst des PK Elze ist sich dieser Problematiken bewusst und übt gerade auf den Bundesstraßen verstärkte anlassunabhängige Kontrollen durch. Bewährt hat sich auch die Praxis des "polizeilichen Klinkenputzens". Hier werden sofort nach Bekanntwerden eines Einbruchs unmittelbare Nachbarn direkt nach möglichen Beobachtungen befragt, was nicht selten zu verwertbaren Hinweisen für die polizeiliche Ermittlungsarbeit führt. Außerdem führte angebotene kriminalpolizeiliche Prävention zu einer deutlichen Sensibilisierung bei der Sicherung des Eigentums. Aufgeklärt wurden 50,00 % (52,63 %) der TWE. Die AQ bei den WED liegt bei 39,39 % (40 %) und ist damit weiterhin erfreulich hoch!

36 (26) mal wurde in Büro- und Lagerräume eingebrochen, wovon 13 Fälle aufgeklärt werden konnten.

Das Polizeikommissariat Elze ist in diesem Deliktsfeld weiterhin auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen ("nur gemeinsam sind wir stark") und bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Mitteilung verdächtiger Beobachtungen - egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Jeder noch so kleine - auch auf den ersten Blick möglicherweise unbedeutend erscheinende - Hinweis kann helfen, eine Straftat aufzuklären. Behalten Sie Ihr Umfeld im Auge, notieren Sie sich Kennzeichen verdächtiger Fahrzeuge und informieren Sie Ihre Polizei, denn: Jeder Einbruch ist ein Einbruch zu viel! Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das vorbildliche "Zusammenspiel" eines Bantelner Bürgers mit der Elzer Polizei von September 2015. Der Zeuge schilderte akribisch seine Beobachtungen zu einem Tageswohnungseinbruch - was nicht nur zur Festnahme von drei Tätern auf frischer Tat führte sondern auch zu deren Verurteilung vor dem Amtsgericht Elze Anfang des Jahres 2016.

Die Diebstähle in und aus Kfz sanken auf 35 (45) Delikte bei einer Aufklärungsquote von lediglich 5,71 % (8,89 %) 2015 wurden nur noch 18 (36) Fahrraddiebstählen gemeldet, von denen 16,67 % aufgeklärt werden konnten. Nachwievor erschweren fehlende Fahrradrahmennummern und ein geringer Wiedererkennungswert die polizeiliche Ermittlungsarbeit in diesem Deliktsfeld, so dass viele aufgefundene Fahrräder nicht selten als "Fundräder" bei den jeweiligen Fundbüros landen.

47 (60) Ladendiebstähle wurden verzeichnet. Die Aufklärungsquote von 93,62 % zeugt hier allerdings von einem hohen Entdeckungsrisiko - nicht zuletzt durch deutlich intensivierte Sicherungsmaßnahmen des Handels.

Vermögens- und Fälschungsdelikte (sogenannte "Betrügereien") bleiben der zweite große Schwerpunkt polizeilicher Ermittlungsarbeit. Die Zahl der bearbeiteten Fälle stieg auf 254 (202)! 85,04 % aller Fälle wurden aufgeklärt. Warenkreditbetrügereien (meist über Onlineplattformen wie Ebay oder Amazon getätigte Ein- und Verkäufe) beschäftigten die Ermittler. Die Aufklärung von Internetbetrügereien gestaltet sich weiterhin durch kontinuierlichen Technikfortschritt und kurze Speicherfristen bei den Providern zeitaufwendig und komplex. Oftmals agieren Tätergruppen aus dem Ausland heraus. Deren Ermittlung ist langwierig und oft nur durch spezialisierte Fachkräfte der Polizei möglich. So können neuerdings auch falsche IP-Adressen oder auch Telefonnummern im Internet "erworben" werden und erschweren die Ermittlungsarbeit der Polizei zusätzlich. Die Sachbearbeiterin des PK Elze, Frau Corrieri, weist an dieser Stelle darauf hin, nur so viele personenbezogene Daten wie möglich online preiszugeben und niemals PINs, Codes oder Zugangsdaten an Dritte weiterzugeben. Reagieren Sie nicht auf Gewinnversprechen, denn gewinnen kann nur, wer auch gespielt hat. Immer wieder wird versucht, gerade ältere Opfer durch den sogenannten "Enkeltrick" oder auch Schockanrufe zur Herausgabe ihrer Ersparnisse zu animieren. Seien Sie hier vorsichtig und melden Sie jeden Anruf Ihrer Polizei. Öffnen Sie keine Anhänge elektronischer Post (Emails), deren Absender Sie nicht kennen und installieren Sie Virenschutzprogramme auch auf Tabletts oder Smartphones.

Cybercrime heißt das Phänomen, welches die Polizei auch in Zukunft verstärkte beschäftigen wird. Sensibilisierung im Umgang mit Ihren Daten ist hier ein unbedingtes Muss ! Erziehungsberechtigte sollten ihre Kinder dazu anhalten, ihre Fotos nicht ungefiltert in den sozialen Netzwerken preiszugeben. Nicht selten sind Schikanen, Mobbing oder Stalking die Folge einer preisgegebenen Intimsphäre. Auswüchse daraus ergeben sich bis hin zum Deliktsfeld der Kinderpornografie, welche im Internet immer mehr um sich greift. Derartige Delikte werden überregional im ZKD der PI Hildesheim bearbeitet und verlangen den Ermittlern einiges ab.

Der Trend bei den Körperverletzungsdelikten war auch 2015 weiterhin rückläufig. So wurden 87 (102) Straftaten angezeigt, davon 19 (22) mal gefährliche Körperverletzungsdelikte - also Fälle mit brachialer Gewalt wie Treten oder Anwendung von "Hilfsmitteln". Die AQ betrug 96,55 % (98,04 %), bei der gef. Körperverletzung 89,47 % (100 %). In einer Vielzahl der Fälle waren die Täter alkoholisiert. Hinzukommen 4 Raube, 22 Bedrohungen und 6 x Nachstellungen (Stalking) mit einer AQ von über 95 %, die sich durch die meist intensive Täter/Opfer-Beziehung erklärt.

Das konsequente und nachhaltige Einschreiten der Elzer Polizei in Fällen der "häuslichen Gewalt" unter Nutzung sämtlicher Facetten von Beratungsstellen bis hin zu zeitlich befristeten Platzverweisen, zeigte Wirkung. Die Zahl der zu bearbeitende Fälle sank erneut auf 35 (44) Delikte. Hier gilt es aber weiterhin, das nachwievor vorhandene Dunkelfeld durch Aufklärung und Beratung zu durchbrechen.

In 4 (9) Fällen waren Beamte aus dem Einsatz- und Streifendienst, die in der Regel die ersten am Tatort sind, Opfer von Angriffen - blieben aber ausnahmslos weiterhin dienstfähig. In allen Fällen wurden hier gegen 100% ermittelte Täter Widerstandsanzeigen gefertigt.

Die Betäubungsmitteldelikte haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Es wurden 93 (46) Delikte wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gezählt. "Spitzenreiter" war der verbotene Umgang mit Cannabis, gefolgt von Amphetaminen, Heroin, Kokain/ Crack und LSD. Erneut konnten kleinere Indoorplantage ausgehoben werden. Hinzu kommt eine intensive Ermittlungsarbeit des Jugendsachbearbeiters, POK Steller, und die einhergehende gute Zusammenarbeit mit den Lehrkräften örtlicher Schulen, welche die hohe AQ von 98,92 % erklären.

Sachbeschädigungen waren 2015 leicht rückläufig. Es wurden 105 (116) Fälle von Sachbeschädigungen angezeigt - die meisten davon begangen an Kfz und auf öffentlichen Straßen Wegen und Plätzen. Übermäßiger Alkoholkonsum oder auch Übermut waren das "Motiv" für Sachbeschädigungen jeglicher Art (abgetretene Mülleimer, zerkratzter Fahrzeuglack bis hin zu Farbschmierereien - sog. Graffiti"). Oftmals im Schutze der Dunkelheit und ohne Zeugen begangen betrug die AQ hier leider nur 23,81 % (44,83 %).

Das männliche Geschlecht zeichnete in 514 Fällen verantwortlich, das weibliche dagegen nur in 175 Fällen. Der Anteil jugendlicher Straftäter lag bei 13,50 %, was 93 von registrierten 1.000 Straftaten entspricht. Der Anteil der sogenannten heranwachsenden Straftäter im Alter von 18 - 21 Jahren lag bei 8,56 % (= 59 Straftaten).

610 Delikte werden deutschen Staatsangehörigen zugeordnet, was einem Anteil von 88,53 % entspricht. 79 Straftaten werden "Nichtdeutschen" Personen zugeordnet

Fazit: Das Polizeikommissariat Elze blickt auf ein gutes Arbeitsergebnis zurück. Das bewährte "Zusammenspiel" aller - Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Einrichtungen, Kommunen, Schulen, Vereinen und Verbänden - lässt uns auch 2016 optimistisch in die Zukunft blicken.

Christine Jahnke (Ltr.'in KED PK Elze)

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Hildesheim
Schützenwiese 24
31137 Hildesheim
Polizeikommissariat Elze

Telefon: 05068/ 9303-0
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hildesheim/

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