Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel
POL-KS: Mehrere Diebstähle von Pedelecs am Wochenende in Kassel: Polizei gibt Tipps
Kassel (ots)
Kassel:
Zu mehreren Diebstählen von E-Bikes, verkehrsrechtlich sogenannte Pedelecs, wurde die Polizei am Wochenende im Kasseler Stadtgebiet gerufen. Dabei hatten es die unbekannten Diebe ausschließlich auf im öffentlichen Raum abgestellte Räder im Gesamtwert von über 22.000 Euro abgesehen. Bislang ist unklar, ob die angezeigten Diebstähle auf das Konto derselben Täter gehen und es sich möglicherweise um organisierte Tätergruppen handelt. Die Polizei möchte aus diesem Anlass Fahrradbesitzer sensibilisieren und ihnen Tipps zum Schutz vor Diebstahl geben.
Täter wird am Auedamm beobachtet
Im Fall eines gestern am Auedamm, nahe der Schwimmbadbrücke, stattgefundenen Diebstahls eines olivgrünen Cube Pedelecs lässt sich die Tatzeit genau benennen, da ein Zeuge die Tat beobachtete. Demnach hatte der unbekannte Dieb das Faltschloss um 18:20 Uhr geknackt und war anschließend mit dem Fahrrad im Wert von knapp 7.000 Euro in Richtung Orangerie weggefahren. Die nach Mitteilung des Zeugen sofort eingeleitete Fahndung der Polizei nach dem 22 bis 28 Jahre alten und ca. 1,60 Meter großen Mann mit dunklerem Teint, der ein dunkles Oberteil und eine Jeans trug, verlief ohne Erfolg. Weitere Zeugen, die Hinweise auf den Täter oder den Verbleib des Pedelecs geben können, werden gebeten, sich bei der Kasseler Polizei unter Tel. 0561-9100 zu melden.
Weitere Diebstähle in Innenstadt, Vorderer Westen und Rothenditmold
Bereits am Freitag und Samstag hatten sich weitere bestohlene Fahrradbesitzer bei der Polizei gemeldet, deren Pedelecs im Steinweg, im Kirchweg und der Naumburger Straße gestohlen worden waren. In allen Fällen hatten die Täter jeweils die Schlösser aufgebrochen und die an eine Laterne, einen Metallzaun und einen Fahrradbügel abgestellten Räder gestohlen.
Im Jahr 2023 wurden im Stadtgebiet von Kassel insgesamt 1.938 Fahrräder gestohlen, 2024 konnte die Polizei einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen um 645 Fälle auf 1.293 entwendete Fahrräder verzeichnen. Rund die Hälfte der gestohlenen Räder sind Pedelecs. Im aktuellen Jahr lässt sich bislang kein Anstieg der Fallzahlen im Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres erkennen.
Zum Schutz vor Fahrraddiebstahl gibt die Polizei folgende Tipps:
- Den besten mechanischen Diebstahl-Schutz bieten stabile Bügel- oder Panzerkabelschlösser. Beim Kauf auf "geprüfte Qualität" und hochwertiges Material, wie durchgehärteten Spezialstahl, sowie massive Schließsysteme achten. Hilfe bei der Suche nach einem guten Schloss bietet der Verband Schadensversicherer (VdS). Auf der Website des Verbands unter www.vds-home.de finden Interessierte in der Rubrik "Einbruch & Diebstahl" eine Übersicht über VdS-getestete und zertifizierte Zweiradschlösser. VDS geprüfte Zweiradschlösser werden in die Klassen A (Fahrräder) und B (Motorräder) eingestuft. Das Gütesiegel VdS steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Mit dem VdS-Gütesiegel versehene Schlösser wurden in den VdS-Laboratorien umfangreichen und strengen Tests unterzogen. Auch die Stiftung Warentest veröffentlicht regelmäßig Tests von Fahrradschlössern im Internet: www.test.de. Dünne Kettenschlösser oder Kabelschlösser lassen sich leicht mit einfachen Hilfsmitteln und Werkzeugen knacken. Auch Speichenschlösser bieten keinen ausreichenden Schutz. Bei hochwertigen Fahrrädern empfiehlt die Polizei, mehrere Schlösser zu nutzen.
- Wichtig bei Fahrrädern und E-Scootern: Die Fahrzeuge immer an einem fest verankerten Gegenstand anschließen, damit sie nicht weggetragen werden können. Hierfür beim Schlosskauf auf ein ausreichend großes Schloss zum Anschließen achten. E-Scooter bieten den Vorteil, dass diese zusammengeklappt und durch den Eigentümer mitgenommen werden können. Grundsätzlich sollte von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und E-Scooter nur in Ausnahmefällen unbeaufsichtigt abgestellt werden.
- Abstellort: Stellen Sie ihr Fahrrad zudem in der Öffentlichkeit nur an belebten und gut einsehbaren Orten ab. Nutzen Sie nachts gut beleuchtete Orte. Lassen Sie Ihr Fahrrad unbeaufsichtigt nur so lange wie nötig an öffentlichen Plätzen stehen.
- Fahrräder sollten auch in Fahrradabstellräumen, Kellern oder Treppenhäusern angeschlossen werden. Ist dies nicht möglich, können Sie mehrere Räder aneinanderschließen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Zugangstüren abgeschlossen sind.
- Sicherung des Abstellorts: Kellerverschläge, Gartenlauben, Garagen oder andere Abstellorte sollten ausreichend gegen unbefugten Zutritt gesichert werden. Ein billiges Vorhängeschloss bietet beispielsweise kaum einen Schutz.
- Nehmen Sie wertvolle Zubehörteile wie den Akku mit.
- Bei verdächtigen Beobachtungen Polizei rufen: Für das "Knacken" hochwertiger Schlösser benötigen auch professionelle Diebe entsprechendes Werkzeug und Zeit. Der Einsatz der Werkzeuge, beispielsweise einer Akku-Flex, verursacht sicherlich auch Geräusche. Zögern Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen nicht und rufen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
Eine Codierung des Fahrradrahmens kann das Rad für die Täter unattraktiver machen, da der Weiterverkauf so erschwert wird und das Rad beim Auffinden seinem Besitzer zugeordnet werden kann. Kostenlose Codier-Aktionen werden regelmäßig von der Polizei Nordhessen angeboten. Zudem können versteckt verbaute Ortungssysteme der Polizei helfen, ein gestohlenes Rad aufzufinden.
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