Freiwillige Feuerwehr Reichenau
FW Reichenau: Brennendes Fahrzeug im Tunnel - Feuerwehren üben den Ernstfall - Brandschutzübung im Tunnel Waldsiedlung B33 - Tunnel-Waldsiedlung, 11.10.2025
Reichenau (ots)
Im Tunnel Waldsiedlung, B33 Ortsteil Reichenau-Waldsiedlung, kam es am Samstagmorgen 11.10.2025, etwa in Tunnelmitte zu einem Fahrzeugbrand eines PKW. Mehrere Fahrzeuge mit Insassen steckten hinter den brennenden PKW fest und konnten nicht mehr aus dem Tunnel ausfahren. Es kam schon bald zu einer größeren Rauchentwicklung im Tunnel. Die Brandmeldeanlage, sowie Mobilfunkanrufer riefen die Feuerwehr zu Hilfe. So die Übungsannahme für die erste Brandschutzübung dieser Art und Größe im Tunnel Waldsiedlung, welche durch das Landratsamt zusammen mit den beteiligten Feuerwehren unter der Federführung von Tunnelmanager Felix Quarch im Vorfeld organisiert hatten. Hierzu wurde der Tunnel bereits um 07:00 Uhr gesperrt und der Verkehr auf die Umleitungsstrecke geleitet.
Wie in der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) für das Stichwort "Brand Tunnel" festgelegt, alarmierte die Integrierte Leitstelle Konstanz die Feuerwehren Reichenau, Allensbach, Konstanz und Radolfzell per Meldeempfänger zum Brandeinsatz. Für den Tunnel Waldsiedlung wurden in der AAO auch die erste Vorgehensweise der Feuerwehren beim Eintreffen festgelegt. Die Feuerwehr Reichenau übernimmt die Einsatzleitung vom Betriebsgebäude West aus, hier in Person der Stellv. Kommandant Christian Zieten. Hier wird die Einsatzleitung von der Führungsgruppe der Feuerwehr Konstanz unterstützt. Die Einsatzstelle wird in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Feuerwehr Allensbach fährt das Tunnel-Portal Singen an, die Feuerwehr Konstanz fährt das Tunnel-Portal Konstanz an und übernehmen hier jeweils die Einsatzabschnittsleitung.
In der AAO ist auch schon genau festgelegt welches Fahrzeug an welches Tunnelportal fährt und wo die jeweiligen Aufstellflächen sind. Pro Portal werden Rollwägen mit spezieller Ausrüstung herangeführt. Hier sind Zweiflaschen-Atemschutzgeräte (für längere Einsatzdauer), Suchstöcke, Kennzeichnungsblinklichter (Grün: Notausgang, Blau: Wasserentnahme, Orange: Absuchen/Retten) und Schleifkorbtrage zum Retten von Personen verlastet. Mit hinzu kommen die Abrollbehälter Atemschutz von den Feuerwehren Konstanz und Radolfzell. Mit hinzu alarmiert wird auch die Drohnengruppe des Landkreises Konstanz, betreut durch die Feuerwehren Stockach-Espasingen und Bodman-Ludwigshafen, alarmiert. Sie liefern während des Einsatzes sehr hilfreiche Luftbilder zur Unterstützung der Einsatzleitung. Außerdem bringt die Feuerwehr Allensbach ein Lösch-Unterstützungs-Fahrzeug (LUF), ein ferngesteuertes, kettenbetriebenes Fahrzeug mit zur Einsatzstelle. Mit dem leistungsstarken Lüfter kann das LUF zum Entrauchen von Einsatzstellen genutzt und mit der Zufuhr von Wasser auch Wassernebel erzeugt werden.
Beim taktischen Vorgehen wurden die Einsatzabschnitte aufgeteilt. Der Einsatzabschnitt Portal Singen übernahm den Löscheinsatz und die Strukturkühlung des Tunnels mit Wasser, um eine Überhitzung des Betons zu verhindern. Außerdem wurde mit dem LUF die Strömungsrichtung der Rauchentwicklung in Richtung Portal Konstanz beeinflusst. Der Einsatzabschnitt Portal Konstanz übernahm den Einsatzauftrag Erkundung/Suchen/Retten. Alle Maßnahmen im Tunnel wurden unter umluftunabhängigem Atemschutz durchgeführt.
Die Übung wurde von zahlreichen Übungsbeobachtern kritisch verfolgt, darunter die Kommandanten von Allensbach Kai Demmler und von Konstanz Tobias Heckenkamp, sowie von der Reichenau Kommandant Alexander Peters und Stellv. Kommandant Marcus Deggelmann. Mit dabei waren auch Teilnehmer der Rettungsdienstorganisation von DRK und MHD. Bei der Abschlussbesprechung nach Übungsende wurden die Erkenntnisse aller Beobachter gemeinsam besprochen und bewertet. Diese sollen im Rahmen von Lessons learned in die zukünftige Einsatztaktik mit einfließen. Insgesamt wurde die Übung als gelungen und erfolgreich bewertet, das brennende Fahrzeug konnte gelöscht und sechs Personen-Dummy aus dem Tunnel gerettet werden. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen speziell von der IFI (Institut für Industrieaerodynamik) umgebauten PKW als Brandversuchseinrichtung, um einen PKW Motorbrand zu simulieren.
Die Bürgermeister der Gemeinden, Dr. Wolfgang Zoll, Reichenau und Stefan Friedrich, Allensbach und auch die beiden Kandidaten der Bürgermeisterwahl Reichenau Mario Streib und Philipp Stolz waren als Zuschauer dabei und verfolgten, betreut von dem Leiter des Straßenbauamtes Daniel Schrodin und Pressesprecher Thomas Baumgartner, interessiert den Übungsverlauf.
Übungsende war gegen 12:00 Uhr, es waren rund 120 Feuerwehreinsatzkräfte im Übungseinsatz. Es waren auch jede Menge Einsatzfahrzeuge dabei. Am Betriebsgebäude West das Reichenauer Mehrzweck- und Führungsfahrzeug, der Konstanzer Einsatzleitwagen 2 und das Fahrzeug der Drohnengruppe aus Stockach. Am Portal Konstanz von der Reichenau zwei Löschfahrzeuge, Gerätewagen-Transport und Mannschaftstransportwagen, von Konstanz ein Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeuge, Abrollbehälter Atemschutz und Mannschaftstransportwagen. Am Portal Singen von Allensbach ein Einsatzleitwagen, zwei Löschfahrzeuge, Gerätewage-Transport und von Radolfzell zwei Löschfahrzeuge und Abrollbehälter Atemschutz. Im Bereitstellungsraum jeweils ein Mannschaftstransportwagen von der Reichenau und Allensbach und anfangs ein Tanklöschfahrzeug mit LUF von Allensbach, welches im Einsatzverlauf zum Portal Singen verlegt wurde.
Zum Abschluss wurden alle zur Stärkung noch zu einem Imbiss und Getränk ins Feuerwehrgerätehaus Reichenau eingeladen. Kommandant Alexander Peters bedankte sich bei allen Einsatzkräften, bei der Straßenmeisterei, den Mitarbeitern des Landratsamtes und den Übungsbeobachtern für die Vorbereitung und Mitwirkung der Übung.
Rückfragen bitte an:
Freiwillige Feuerwehr Reichenau
Thomas Baumgartner, Pressesprecher
Telefon: +49 7534 2710408
E-Mail: pressestelle@feuerwehr-reichenau.de
www.feuerwehr-reichenau.de
Original-Content von: Freiwillige Feuerwehr Reichenau, übermittelt durch news aktuell