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Telepolis

Telepolis über den Wandel der Wissenskultur
Neue Probleme mit dem Wissensmonopol von Google und Wikipedia

Hannover (ots)

Die Suchmaschine Google und die
Online-Enzyklopädie Wikipedia haben sich in jüngster Zeit zu
Wissensautoritäten entwickelt. Doch mit dem Urheberrecht und der
wissenschaftlich korrekten Zitierweise nehmen es Google und Wikipedia
nicht so genau, schreibt der Medienwissenschaftler Dr. Stefan Weber
im Online-Magazin Telepolis (www.telepolis.de). Damit leisteten sie
dem sich immer weiter verbreitenden Netzplagiarismus Vorschub.
Der bequeme und enorm zeitsparende Weg zu Google und Wikipedia
verstellt die Sicht auf ein Problem, das bislang kaum diskutiert
wurde: In Frage steht nicht, wie einmal in die Wikipedia einspeiste
Texte durch gemeinschaftliches Arbeiten am Text korrigiert und
aktualisiert werden, sondern wie der Ursprungstext eines
Wikipedia-Beitrags eigentlich zustande gekommen ist.
Telepolis-Autor Dr. Stefan Weber fand in den Einträgen zu
"Journalismustheorien" und zur "Theorie der Fotografie" Texte, die
fast komplett wortwörtlich aus Veröffentlichungen zum einen von dem
Medienwissenschaftler Martin Löffelholz und zum anderen von ihm
selbst abgeschrieben waren. Bei beiden Einträgen waren weder die
Urheber vorher um Erlaubnis gefragt worden, noch waren die Quellen
wissenschaftlich richtig angegeben.
Da Wikipedia mittlerweile ein Wissensmonopol inne hat, bleibt
diese Tatsache nicht ohne Folgen. Und so diagnostiziert Martin
Löffelholz in diesem Zusammenhang: "Schon seit längerer Zeit machen
wir an unserer Universität die Erfahrung, dass Studierende primär
Instrumente wie Google oder Wikipedia nutzen, um sich einen Überblick
zu einer bestimmten wissenschaftlichen Frage zu verschaffen. Damit
erhalten diese Studierenden aber keineswegs den aktuellsten und
relevantesten Forschungsstand. Das führt zu einem deutlichen
Qualitätsverlust in der wissenschaftlichen Arbeit."
"Die vielen Gesichter des Netzplagiarismus sind derzeit ein Fass
ohne Boden," schreibt Telepolis-Autor Dr. Stefan Weber weiter und
fordert Forschungsprojekte und Lehrstühle für Netzplagiate und
wissenschaftliche Text-Fakes. Unter
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20982/1.html finden Sie den
kompletten Artikel von Dr. Stefan Weber.
Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Florian Rötzer
Redaktion Telepolis
Telefon: +49 [0] 89 42 71 86-0
Fax: +49 [0] 89 42 71 86-10
E-Mail:  fr@heise.de
www.heise-medien.de
Aktuelle Meldungen aus der Heise Medien Gruppe finden Sie unter
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Original-Content von: Telepolis, übermittelt durch news aktuell

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