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Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Welche Art von Bildung braucht Integration?
Das START-Schülerstipendienprogramm erweitert sein Bildungsangebot Hertie-Stiftung gründet START-Stiftung gGmbH

Ein Dokument

Frankfurt/Main (ots)

Seit fünf Jahren begleitet das Schülerstipendienprogramm START der
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung begabte und gesellschaftlich 
engagierte Zuwandererkinder auf ihrem Weg zum Abitur. Neben 
materieller Unterstützung liegt der Schwerpunkt des Stipendiums, das 
zurzeit an rund 500 Schülerinnen und Schüler in 14 Bundesländern 
vergeben wird, auf der ideellen Förderung: Ein spezielles 
Bildungsangebot führt die Jugendlichen an unsere Gesellschaft heran -
erfolgreich, wie der fast 100-prozentige Übergang der Abiturienten an
die Universität zeigt. Um die Jugendlichen noch stärker in ihrer 
Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, um Talente frühzeitig zu 
erkennen und gezielt zu fördern, erweitert START jetzt sein 
Bildungsangebot: Mit neuen Schwerpunkten im künstlerisch-kreativen, 
musikalischen und naturwissenschaftlichen Bereich entsteht ein in 
seiner Themenvielfalt einmaliges, ganzheitliches Bildungskonzept.
Seit der ersten Vergabe von Stipendien im Jahr 2002 folgt das 
Stipendienprogramm START der Überzeugung, dass Bildung die zentrale 
Voraussetzung für eine gelungene Integration junger Zuwanderer ist. 
Zum einen unterstützt START den schulischen Werdegang der 
jugendlichen Zuwanderer materiell mit monatlich 100 Euro Bildungsgeld
und einem Laptop mit Internetzugang. Zum anderen verpflichtet das 
Stipendium zur Teilnahme am START-Bildungsprogramm, das bislang in 
erster Linie darauf ausgerichtet war, schulische Bildungswege zu 
ebnen und Schlüsselqualifikationen für eine breite Teilhabe am 
gesellschaftlichen Leben in Deutschland zu vermitteln: Ob "Demokratie
und Partizipation", "Europa: Politik, Wirtschaft und Kultur", "Medien
in Theorie und Praxis", "Rhetorik" oder "Bewerbungstraining" - die 
Seminare zielten zunächst vor allem darauf ab, Wissenszugänge zu 
erleichtern. Die erreichten Schulabschlüsse und die Übergangsquote 
zur Hochschule bestätigen dieses Konzept: Fast alle Stipendiaten, die
das Programm bisher durchliefen, haben Abitur oder Fachhochschulreife
abgelegt. Von diesen 138 studieren mehr als drei Viertel derzeit an 
einer deutschen Hochschule, drei haben ein Studium im Ausland 
aufgenommen, vier absolvieren eine Ausbildung. Die übrigen geben an, 
dass sie nach Zivildienst, freiwilligem sozialen Jahr oder Praktikum 
studieren möchten. Zu den beliebtesten Studienfächern der 
START-Alumni zählen Jura, Medizin und Wirtschaftswissenschaften.
Zur Zwischenbilanz von fünf Jahren START zählt aber auch die 
Erkenntnis, dass die Stipendiaten weit mehr als nur leistungsbereit 
und umfassend interessiert sind. Sie besitzen vielfältige Talente 
jenseits der schulischen Anforderungen. Ihr individueller 
Migrationshintergrund wirkt dabei ebenso persönlichkeitsbildend wie 
ihr Lebensalter: Die Stipendiaten sind neugierig auf die 
Gesellschaft, in die sie hineinwachsen und zugleich neugierig auf ihr
persönliches, meist unentdecktes Potenzial. START setzt bei dieser 
Neugier an und erweitert im Jahr 2008 seine Bildungsangebote: 
Wahlseminare in Form von kompakten Akademiewochen werden das 
bisherige Pflichtprogramm ergänzen. Sie richten sich sowohl an 
diejenigen Stipendiaten, die bereits über ausgewiesene Fähigkeiten in
dem jeweiligen Schwerpunkt verfügen, als auch an diejenigen, die neue
Bereiche für sich entdecken möchten. Ziel ist es, den Jugendlichen 
Raum für Kreativität und Selbstreflexion zu geben, sie darin zu 
unterstützen, sich selbst besser kennen zu lernen, ihre Talente 
gezielt zu fördern. Fachliche Begleitung auf dem Weg zum höheren 
Bildungsabschluss, pädagogische Begleitung auf dem Weg ins 
Erwachsensein - Dr. Marie-Luise Stoll-Steffan, Geschäftsführerin der 
ISF Internationale Schule Frankfurt-Rhein-Main, hat das neue 
Bildungskonzept mit entworfen, berät die START-Stiftung und 
koordiniert das erweiterte Seminarangebot.
Zugleich hat die START Stiftung für die Neuausrichtung ihres 
Bildungsprogramms namhafte Partner gewonnen: Gert Scobel, 3sat, wird 
Angebote konzipieren, die es den Stipendiaten ermöglichen sollen, ihr
kreatives Potenzial über einen längeren Zeitraum hinweg zu 
entwickeln. Er wird hierfür seine Kontakte einbringen und den 
Stipendiaten zudem verstärkt Einblicke in das Berufsfeld Medien 
ermöglichen.
In Kooperation mit Prof. Ralph Abelein von der Hochschule für 
Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main führt START die 
Ferienakademie "Musik und Tanz" durch: Mit Schulungseinheiten wie 
Rhythmusschulung, Improvisation, Ensemblearbeit sowie 
Bewegungsgestaltung und Bühnenpraxis werden rund 25 
START-Stipendiatinnen und -Stipendiaten innerhalb einer Woche eine 
Darbietung erarbeiten. Dabei erhalten Stipendiaten mit musischer 
Vorbildung ein besonders Coaching. Die Akademie wird in der ersten 
Januarwoche 2008 zum ersten Mal stattfinden.
Für den Aufbau des naturwissenschaftlichen Schwerpunkts konnte 
Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger, Direktor des 
Forschungsinstituts und Naturmuseums Senckenberg in Frankfurt am 
Main, gewonnen werden. Seine naturwissenschaftliche Sommerakademie 
lädt die Stipendiaten im Sommer 2008 erstmals ein, sich von 
Wilhelmshaven aus auf dem Forschungskutter "Senckenberg" umfangreiche
Kenntnisse über das Ökosystem Wattenmeer anzueignen.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das START-Stipendienprogramm
2002 mit rund 20 Stipendien in Hessen begonnen. Heute unterstützen 
über 90 Kooperationspartner das Programm - Stiftungen aus Deutschland
und den USA, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen
und Vereine. Damit START weiterhin wachsen und weitere Partner in das
Netzwerk aufnehmen kann, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung im 
September 2007 die START-Stiftung gGmbH als eigenständige 
Tochtergesellschaft gegründet. Sie hat ihren Sitz in Frankfurt am 
Main.
Im Schuljahr 2007/2008 fördert die START-Stiftung mit ihren 
Partnern rund 500 Schülerinnen und Schüler aus über 60 
Herkunftsländern. START ist in den Bundesländern Berlin, Brandenburg,
Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, 
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, 
Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen vertreten. Im 
Frühjahr 2008 können sich wieder Schülerinnen und Schüler mit 
Migrationshintergrund aus diesen Bundesländern um ein Stipendium 
bewerben. Weitere Informationen im Internet: www.start-stiftung.de.

Pressekontakt:

Dörte Florack, Gemeinnützige Hertie-Stiftung,
Leiterin Information/Kommunikation,
Tel.: 069/660 756 167, FlorackD@ghst.de

Original-Content von: Gemeinnützige Hertie-Stiftung, übermittelt durch news aktuell

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