Alle Storys
Folgen
Keine Story von DIE ZEIT mehr verpassen.

DIE ZEIT

Marion Dönhoff Preis 2006 an Bronislaw Geremek verliehen Förderpreis für die Kinderhilfe Afghanistan

Hamburg (ots)

Hans-Dietrich Genscher erinnerte auch an Marion Gräfin Dönhoff:
   „Preisträger und Namensgeberin haben Zeichen gesetzt“
Laudatorin des Förderpreises Anne Will: Bildung ist Schlüssel für
   dauerhafte Entwicklung
In einem großen Festakt haben die Hamburger Wochenzeitung DIE
ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion
Dönhoff Stiftung am Sonntag, 3. Dezember 2006, zum vierten Mal den
„Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und
Versöhnung“ verliehen. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten aus
Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien nahmen an der Preisverleihung
im Hamburger Schauspielhaus teil, darunter Richard von Weizsäcker,
Hans-Dietrich Genscher, Rupert Neudeck, Fritz Stern und Vertreter des
diplomatischen Corps. Durch das Programm führte die TV-Moderatorin
Astrid Frohloff, für die musikalische Untermalung sorgte die
Star-Pianistin Evgenia Rubinova.
Der mit 20 000 Euro dotierte Hauptpreis wurde an den ehemaligen
Außenminister Polens, Bronislaw Geremek, verliehen. Die Laudatio
hielt Hans-Dietrich Genscher. Er hob Geremeks herausragende Rolle
beim friedlichen Systemwechsel Polens hervor: „Er hat die
geschichtliche Dramatik des Ringens um Freiheit im sowjetischen
Machtbereich erlebt. Er hat dieses Ringen mitgestaltet, er gehörte in
Polen zu den geistigen Führern der Freiheitsbewegung ... wie wenige
nur, ist er mutig seinen Weg gegangen, und wie wenige nur hat er mit
seiner persönlichen Haltung, seinem politischen Kampf und seiner
wissenschaftlichen Arbeit, der Idee der Freiheit gedient ...
Bronislaw Geremek ist ein überzeugter und überzeugender Anwalt des
Zusammenfindens von Deutschen und Polen.“ Genscher weiter: „Mit
Bronislaw Geremek ehren wir heute einen großen Europäer. Er gehört
für mich zu den eindrucksvollen Persönlichkeiten des Europäischen
Parlaments.“ Genscher erinnerte auch an Marion Gräfin Dönhoff, die
Geremek gut kannte und den Dialog mit ihm schätzte: „Beide, der
Preisträger und die Namensgeberin, haben Zeichen gesetzt, sie haben
Unersetzliches geleistet für das Europa der Freiheit und der
Verantwortung, in dem wir nun - Polen und Deutsche vereint - die
gemeinsame Zukunft zu gestalten haben.“
Bronislaw Geremek war von 1997 bis 2000 Außenminister Polens. Er
zählte zu den herausragenden Führungspersönlichkeiten der
demokratischen Opposition. „Geremek hat sich stets dem europäischen
Gedanken verpflichtet und als Außenpolitiker das Ziel verfolgt, Polen
in die euro-atlantischen Strukturen zu integrieren“, heißt es in der
Begründung der Jury.
Der „Marion Dönhoff Förderpreis für internationale Verständigung
und Versöhnung“ in Höhe von 10.000 Euro ging an die Kinderhilfe
Afghanistan. Die Familie Erös errichtet, betreibt und unterstützt mit
Hilfe afghanischer Mitarbeiter in den Ostprovinzen Afghanistans und
in den grenznahen Flüchtlingslagern Friedensschulen,
Mutter-Kind-Kliniken und Gesundheitsstationen. Die Kinderhilfe
Afghanistan erhält den Preis für ihr herausragendes ziviles
Engagement in dem kriegsgeplagten Land.
In ihrer Laudatio betonte Anne Will die große Bedeutung der
Privatinitiative der Familie Erös: „So steht die Kinderhilfe
Afghanistan vielleicht modellartig dafür, wie die Entwicklung des so
hoffnungslos anmutenden Landes funktionieren könnte. Über Einfühlung,
Hilfsbereitschaft, über Konsequenz und selbstverständlich über
Erziehung und Bildung. Das ist der Schlüssel für eine dauerhafte
Entwicklung hin zu Frieden und wirtschaftlichem Fortschritt.“
Der Marion Dönhoff Preis wird an Menschen verliehen, die sich im
Sinne Marion Dönhoffs engagieren. Die Jury, bestehend aus Theo Sommer
(DIE ZEIT), Manfred Lahnstein (ZEIT-Stiftung), Hermann Graf Hatzfeldt
(Marion Dönhoff Stiftung), Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker,
Lord Ralf Dahrendorf, Fritz Stern und Janusz Reiter, wählt aus den
Vorschlägen der ZEIT-Leser die Preisträger aus.
Den Marion Dönhoff Preis gibt es seit 2003. In den letzten Jahren
wurden Rupert Neudeck, Gesine Schwan und Ruth Pfau ausgezeichnet.
Pressekontakt, Bildmaterial und Bestellung der kompletten
Pressemappe:
Silvie Rundel
DIE ZEIT
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0170-966 00 80
Fax:  040 / 32 80 - 558 
E-Mail:  rundel@zeit.de
Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter presse.zeit.de.

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: DIE ZEIT
Weitere Storys: DIE ZEIT
  • 30.11.2006 – 08:00

    Simone Young und Kent Nagano plädieren für mehr Musik in unserer Gesellschaft

    Hamburg (ots) - Simone Young, Generalmusikdirektorin an der Staatsoper in Hamburg und Kent Nagano, Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München, sprechen sich in der ZEIT für mehr Musik in unserer Gesellschaft aus. Young "Leider ist es ja an den Schulen wie in der Politik insgesamt: Muss gespart werden, schaut man zuerst in den ...

  • 29.11.2006 – 15:00

    Paul Bocuse lobt das deutsche Eisbein

    Hamburg (ots) - Der französische Meisterkoch Paul Bocuse, 80, hat ein Faible für bodenständige Gerichte - sogar für Eisbein: "Ich wünsche mir, die guten, schlichten Dinge blieben erhalten, die zur unverwechselbaren Kultur eines Landes zählen", sagt Bocuse der ZEIT. "Das Eisbein in Deutschland, die Paella in Spanien, der Tafelspitz in Österreich und vieles mehr. Ich liebe eine bodenständige Küche, die sich ...