Alle Storys
Folgen
Keine Story von DIE ZEIT mehr verpassen.

DIE ZEIT

Sir Peter Jonas: Der Populismus ist der natürliche Feind der bayerischen Liberalität

Hamburg (ots)

Nach 13 Jahren als Intendant verabschiedet sich
Sir Peter Jonas von der Bayerischen Staatsoper in München. In der
ZEIT zieht er Bilanz und geht mit der Bayerischen Kulturpolitik
scharf ins Gericht.
"Unter den Stoibers und Faltlhausers zählen nur mehr Fußball und
ausgeglichene Haushalte", kritisiert Jonas die Bayerische
Staatsregierung. Er fühle sich zum ersten Mal seit 13 Jahren vom
Freistaat total im Stich gelassen. "Es gibt Politiker, die zu lange
auf ihren Posten sitzen und immer mehr Angst kriegen, diese Posten zu
verlieren. Also agieren sie populistisch. Der Populismus aber ist der
natürliche Feind der bayerischen Liberalität. Die Kunst ist dann
plötzlich ganz schnell nicht mehr so wichtig."
Unter Jonas' Leitung wurde am Münchner Max-Joseph-Platz die
Barockoper samt historischer Aufführungspraxis wiederentdeckt. Seine
Liebe zur Musik des frühen 20. Jahrhunderts geriet dabei ins
Hintertreffen: "Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, dann würde ich in
Sachen Strauss jetzt attackieren."
Jonas blickt auf eine erfüllte Karriere zurück: "I was really one
of the lucky ones. Und diese Privilegien darf ich doch nicht
wegpissen, indem ich einfach weitermache, mit dem nächsten
Dienstwagen. Weitermacher gibt es in diesem Land genug. Und
ernsthaft: Wer braucht schon Intendanten über 60?"
Das komplette ZEIT-Interview in der Sonderbeilage "ZEIT Kultur
Sommer" der ZEIT Nr. 18 vom 27. April 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: DIE ZEIT
Weitere Storys: DIE ZEIT
  • 26.04.2006 – 11:02

    Vladimir Ashkenazy: "Mein Vater wollte mich abtreiben lassen"

    Hamburg (ots) - Der Dirigent und Pianist Vladimir Ashkenazy, 68, verdankt seine Existenz der Überredungskunst eines russischen Arztes: "Mein Vater wollte mich ursprünglich abtreiben lassen", sagt Ashkenazy der ZEIT. "Daraufhin nahm sich der Arzt, der meine Mutter untersuchte, meine Eltern zur Brust. Ich sei ein so verdammt gesundes Baby, sagte er, dass er sie dafür hassen würde, wenn sie es abtreiben ließen." ...

  • 26.04.2006 – 10:58

    Bisky liebt Schmachtfetzen im Kino

    Hamburg (ots) - Der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky kann seit dem Wechsel aus der Leitung einer Filmhochschule in die Politik endlich frei über seine Vorlieben bei Kinofilmen sprechen. "Ich liebe die großen Melodramen, es gibt nichts Tolleres", sagt Bisky der ZEIT. Früher an der Spitze der Babelsberger Filmhochschule habe der Medienwissenschaftler auf die Fragen nach seinen Favoriten immer den Fachmann geben müssen, "also sagte ich Godard oder Fassbinder. Heute darf ich ...

  • 26.04.2006 – 10:52

    Sigmund Freuds letzte Patientin: Er hat mein Leben gerettet

    Hamburg (ots) - Die letzte noch lebende Patientin Sigmund Freuds spricht erstmals öffentlich über die Stunden, die sie im Frühjahr 1936 in der Ordination des weltberühmten Seelenarztes verbrachte. Die 1918 geborene Wiener Bildhauerin Margarethe Walter sagt der ZEIT: "Er war ein steinalter Mann, der mich vollkommen ausdrücklich angesehen hat.... Er war sehr gebrechlich, aber voller Kraft." Margarethe Walter, ...