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DIE ZEIT

Birthler-Behörde: Mindestens zehn Bundestagsabgeordnete waren Stasi-Zuträger

Hamburg (ots)

Die Auslandsabteilung des
DDR-Staatssicherheitsdienstes, HV A, verfügte im Bundestag der frühen
siebziger Jahre offenbar über erheblich mehr Informanten als bisher 
bekannt. Das berichtet die ZEIT unter Berufung auf einen gerade 
veröffentlichten Forschungsbericht der Birthler-Behörde. Die Studie 
der behördeneigenen "Forschungsgruppe Rosenholz" hat demnach die 
Registrierungen von insgesamt 49 Abgeordneten des 6. Deutschen 
Bundestages (1969-1972) als "IM A" gründlich recherchiert. Im 
Ergebnis liegt "bei mindestens zehn Abgeordneten die Schlussfolgerung
nahe", dass sie nicht nur Kontaktpersonen waren oder unwissentlich 
abgeschöpft wurden, sondern "dass die HV A direkt mit ihnen 
Beziehungen unterhalten hat", heißt es in dem Bericht.
Der Forschungsbericht nennt im Abschnitt "Inoffizielle 
Mitarbeiter" unter anderem die Namen der SPD-Abgeordneten Hannsheinz 
Bauer ("IM Volk"), Heinrich Junker ("IM Bismark"), Willi Peiter ("IM 
Leder"), Dietrich Sperling ("IM Vogel") und Arthur Killat ("IM 
Kegel").
In ihrem bereits im April 2005 abgeschlossenen Manuskript hatte 
die "Forschungsgruppe Rosenholz" zudem die Aktenherausgabepraxis der 
eigenen Behörde kritisiert. Weil die Hürden für die Herausgabe von 
"Rosenholz"-Unterlagen extrem hoch gelegt habe, werde zu "etwa 5.000 
bundesdeutschen IM" von der Behörde "keine Auskunft erteilt". Eine 
Aufarbeitung von Stasi-Verstrickungen im Westen sei "damit 
ausgeschlossen", zitiert die ZEIT aus dem Ursprungsmanuskript. In der
nun veröffentlichten Fassung des Forschungsberichtes ist diese 
Passage getilgt.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 28 vom 5. Juli 2007 senden 
wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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