Alle Storys
Folgen
Keine Story von PwC Deutschland mehr verpassen.

PwC Deutschland

Telekombranche nimmt bei Transaktionen wieder Fahrt auf

Frankfurt am Main (ots)

Transaktionsvolumen in Europa erreicht
2006 rund 150 Milliarden Euro/Konzerne setzen auf Konvergenz von 
Mobilfunk, Internet und Festnetz/Finanzinvestoren beteiligen sich 
wieder stärker in Europa
Die Konsolidierung der europäischen Telekombranche gewinnt wieder 
an Fahrt. Sowohl in den Jahren 2005 als auch 2006 belief sich der 
Gesamtwert der Deals auf über 150 Milliarden Euro, wie aus der Studie
"M&A-Insights - Telecoms Sector 2007" von PricewaterhouseCoopers 
(PwC) hervor geht. Damit liegt der Rekordwert von fast 500 Milliarden
Euro aus dem Jahr 2000 zwar noch in weiter Ferne, dennoch ist die 
nachhaltige Steigerung im Vergleich zu 2004 bemerkenswert. Das 
Volumen von Beteiligungen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions - 
M&A) erreichte mit 36 Milliarden Euro damals einen Tiefstand.
"Der Aufschwung der M&A-Aktivitäten ist auf verschiedene Faktoren 
zurück zu führen: Erstens haben die großen 
Telekommunikationsgesellschaften das Konvergenz-Thema entdeckt, 
zweitens stärken viele Anbieter durch Übernahmen ihre Position auf 
Wachstumsmärkten, und drittens streben Finanzinvestoren mit Nachdruck
auf den europäischen Telekommunikationsmarkt", erläutert Werner 
Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und 
Telekommunikation bei PwC. Konvergenz meint die Integration von 
Computer-, Telefon- und Fernsehtechnologien in ein digitales Umfeld, 
die eine neuartige Nutzung von Daten, Unterhaltung, Produkten und 
Serviceleistungen ermöglicht. Diese Trends dürften auch 2007 prägen 
und für ein anhaltend hohes M&A-Volumen sorgen, so die Prognose des 
Branchenexperten.
Töchter kehren zurück
Der Strategiewechsel hin zur Bündelung von Mobilfunk, Internet und
Festnetz ist vor allem auf sinkende Wachstumsraten im Telefongeschäft
zurück zu führen. So kletterte der Umsatz mit 
Breitband-Internet-Zugangsentgelten von 2003 bis 2006 um knapp 45 
Prozent, während das Umsatzplus im Mobilfunk nur bei knapp 20 Prozent
lag und die Erlöse im Festnetz sogar sanken. "Die Integration der 
Kommunikationskanäle soll Kunden dazu bewegen, nur noch einen 
Anbieter für sämtliche Dienstleistungen zu wählen. Geht dieses Kalkül
auf, dürfte es für Unternehmen schwer werden, die sich auf eine 
Sparte konzentrieren", betont Ballhaus.
Zu den größten Akquisitionen in der Branche zählte 2006 die 
Wiedereingliederung des Internet-Providers T-Online in die Deutsche 
Telekom für gut 2,8 Milliarden Euro. Die spanische Telefonica ließ 
sich den Rückkauf ihrer Mobilfunktochter knapp 3,4 Milliarden Euro 
kosten, und 2005 holte Telecom Italia die frühere Tochter Telecom 
Italia Mobile für über 23 Milliarden Euro zurück unter das 
Konzerndach.
Konsolidierung im Inland
Die hohen Investitionen in neue Netze (Next Generation Networks, 
NGN) und in neue Dienstleistungen wie das Fernsehen über Internet 
(IPTV) oder über das Mobiltelefon sind für kleinere Gesellschaften 
nur schwer zu finanzieren. Entsprechend stark ist der 
Konsolidierungsdruck. So entfielen auf Zusammenschlüsse nationaler 
Wettbewerber in den Jahren 2005 und 2006 rund 23 Prozent 
beziehungsweise 13 Prozent des gesamten M&A-Volumens. Unter anderem 
übernahm T-Mobile in Österreich den Konkurrenten tele.ring für 1,3 
Milliarden Euro und die niederländische KPN kaufte den kleineren 
Rivalen Telfort für eine Milliarde Euro.
Der Konsolidierungstrend hat auch die Kabelgesellschaften erfasst.
Insbesondere in diesem Segment spielen Private-Equity-Gesellschaften 
eine große Rolle. In Deutschland beispielsweise übernahm im Jahr 2005
der hessische Netzbetreiber iesy den Konkurrenten ish für knapp 1,7 
Milliarden Euro. Gemeinsam mit dem Sportrechtevermarkter Arena 
gehören sie zur Unity Media, deren größte Anteilseigner private 
Beteiligungskapitalgesellschaften sind.
Expansion auf ausgewählten Märkten
Auf Zukäufe im Ausland entfielen 2005 und 2006 zwar rund 42 
Prozent und damit ein Großteil des M&A-Volumens. Allerdings hat sich 
die Expansionsstrategie verändert. "Die Big Player konzentrieren sich
stärker auf die schnell wachsenden Märkte in Osteuropa, Asien und 
Afrika, statt sich gegenseitig auf den weit gehend gesättigten 
Märkten Westeuropas und Nordamerikas Kunden abzujagen," kommentiert 
Ballhaus. Vodafone beispielsweise hat sich in den vergangenen Jahren 
von Beteiligungen in Japan, Belgien, Schweden und der Schweiz 
getrennt. Im Gegenzug übernahm der Konzern unter anderem die 
türkische Telsim für 3,6 Milliarden Euro und die Mobilfunkanbieter 
Mobifon in Rumänien sowie Oskar Mobil in Tschechien für 3,5 
Milliarden Euro. Allerdings gibt es auch Ausnahmen von diesem Trend 
wie die Übernahme der britischen O2 durch den spanischen 
Telefonica-Konzern für über 25 Milliarden Euro.
Bemerkenswert ist das Engagement von Unternehmen aus dem Nahen 
Osten in der europäischen Telekombranche. So übernahm die ägyptische 
Orascom den italienischen Mobilfunkbetreiber Wind für 10,3 Milliarden
Euro und jüngst die griechische TIM Hellas.
Finanzinvestoren bündeln Kräfte
Auf Private-Equity-Gesellschaften entfielen 2006 rund 28 Prozent 
des M&A-Volumens gegenüber 15 bis 20 Prozent in den Jahren von 2001 
und 2005. Die größte Transaktion war die Übernahme des dänischen 
Medien- und Kommunikationskonzerns TDC für knapp 8,5 Milliarden Euro.
An dem Deal beteiligten sich fünf Private-Equity-Fonds, darunter 
Apax, Blackstone und KKR. Branchenexperten werten die 
Gemeinschaftsaktion als Beleg dafür, dass Finanzinvestoren bei 
M&A-Prozessen in Zukunft stärker zusammenarbeiten als in der 
Vergangenheit. Künftig sind daher umfangreiche Transaktionen 
vorstellbar.
Die Studie "M&A-Insights - Telecoms Sector 2007" können Sie bei 
nachfolgendem Pressekontakt bestellen.

Pressekontakt:

Christiane Jungfleisch
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 64
E-Mail: christiane.jungfleisch@de.pwc.com

Werner Ballhaus
Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation
Tel.: (0211) 981 58 48
E-Mail: werner.ballhaus@de.pwc.com

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: PwC Deutschland
Weitere Storys: PwC Deutschland
  • 23.03.2007 – 09:08

    Nachwuchskräfte bei Jobsuche immer anspruchsvoller

    Frankfurt am Main (ots) - Mobile Bewerber verlangen mehr als ein gutes Gehalt / PwC-Umfrage: Bindung qualifizierter Mitarbeiter ist wichtigste Aufgabe der kommenden Jahre / Human-Resource-Management gewinnt an Bedeutung Der Wettbewerb um die klugen Köpfe wird in den kommenden Jahren deutlich härter. Zunehmend sind es die Bewerber selbst, die die Spielregeln mitbestimmen. Damit stellen sie an das ...

  • 09.03.2007 – 10:02

    Fernost-Metropolen sind Spitzenreiter beim Wachstum

    Frankfurt am Main (ots) - PwC-Prognose 2020: Stärkstes Wachstum in den Boomtowns der Schwellenländer / Tokio und New York bleiben führend / Deutsche Städte weiterhin nicht unter den "Top 50" Die Städte in den Schwellenländern sind im kommenden Jahrzehnt Schrittmacher der Weltwirtschaft. Tokio, New York, London und andere Metropolen der ...

    Ein Dokument