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Energieversorgungsbranche: Unsichere Regulierungs- und Gesetzeslage bremst Investoren

Frankfurt am Main (ots)

Utilities Global Survey 2005 bezieht erstmals Investoren in 
   Befragung ein / Mehr Stromausfälle befürchtet / Unsicherheit in 
   der Regulierung schadet Investitionsklima
Unsicherheiten bei der Regulierung und Gesetzgebung in Strom- und
Gasmärkten führen zur Zurückhaltung von Investoren bei notwendigen
Milliardeninvestitionen in Energieversorgungsunternehmen weltweit:
Investoren stellen nicht in dem Ausmaß Kapital für die Branche zur
Verfügung, wie es angesichts des prognostizierten Nachfrageanstiegs
und der zu erwartenden Zuwachsraten notwendig wäre. Das verzögert
oder stellt wichtige Investitionen ganz in Frage und schmälert nach
Ansicht von Energieversorgern die Versorgungssicherheit, die Gefahr
von Stromausfällen steigt. Zu diesem Ergebnis kommt die siebte
Auflage des Utilities Global Survey 2005 von PricewaterhouseCoopers,
für die zwischen Dezember 2004 und Januar 2005 erstmals auch
Schlüsselinvestoren befragt wurden.
An der Umfrage in 36 Staaten nahmen 119 Führungskräfte aus 108
Energieversorgungsunternehmen, Analysten und Manager von Banken und
Fonds teil, die in die Branche investieren. Investoren, die bereits
in die Branche investiert haben und mit ihr vertraut sind, halten sie
lediglich für ähnlich attraktiv wie den Finanzdienstleistungssektor,
den Konsumgüterbereich und den Einzelhandel oder die Pharmabranche.
Zwar ist die Mehrheit der Investoren davon überzeugt, dass die
Liberalisierung der Märkte grundsätzlich vorteilhaft ist. 39 Prozent
der Umfrageteilnehmer sehen aber ihr Vertrauen durch die
Marktreformen sogar als geschädigt an. Als Gründe dafür führen sie
Ungereimtheiten bei der Regulierung und bei den Rahmenbedingungen im
Energie-, Steuer- und Umweltrecht an.
Manager aus der Energieversorgerbranche fürchten, dass es bei
weiterhin fehlender Planungssicherheit durch die Gesetzgeber und
mangelnde Unterstützung durch Investoren zu Investitionsverzögerungen
und immer öfter auch zu Stromausfällen kommen könnte. Zwei Drittel
der weltweit befragten Energieversorgungsunternehmen gaben bei der
Umfrage an, dass sie mit einer gleichbleibenden oder gar steigenden
Anzahl von Blackouts rechnen. Die Sorge um die Versorgungssicherheit
zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Branche: 72 Prozent
aller Umfrageteilnehmer gaben an, dass die Versorgungssicherheit und
die Angemessenheit der Stromtransportkapazitäten zu ihren größten
Sorgenkindern zählen - 2004 waren es 65 Prozent gewesen.
Renaissance der Atomenergie?
Die unsichere Gesetzeslage beeinflusst auch Investoren bei ihren
Entscheidungen zu Investitionen in erneuerbare Energiequellen. Zwar
stehen die alternativen Energien immer mehr im Blickpunkt und hier
vor allem die Bestrebungen der Branche, unter dem Druck der
Treibhausgasdiskussion die Zusammensetzung des Brennstoffportfolios
zu verändern und Investoren erwarten, dass dieser Bereich zukünftig
einen ganz erheblichen Finanzierungsbedarf aufweisen wird. Sie
erwarten jedoch auch, dass ausgerechnet dieser Bereich sich zu einer
weiteren Schwachstelle der Branche entwickeln könnte. Das Schicksal
der erneuerbaren Energiequellen dürfte ganz entscheidend von ihrer
letztlichen Wettbewerbsfähigkeit abhängen. Die Befragten erwarten,
dass weltweit der relative Anteil erneuerbarer Energiequellen in den
kommenden zehn Jahren nicht wesentlich steigen wird. Mehr als die
Hälfte der Umfrageteilnehmer (52 Prozent) aus den
Energieversorgungsunternehmen erwarten deshalb eine Renaissance der
Atomenergie, in Europa sind es sogar 66 Prozent.
Der Investitionsdruck in der Branche ist enorm. "Regierungen und
Regulatoren sind deshalb aufgefordert, zügig in sich konsistente
Rahmenbedingungen und regulatorische Systeme zu schaffen, auf deren
Grundlage die Unternehmen der Branche eine nachhaltige Strategie für
ihre langfristigen Investitionen entwickeln können", fordert Manfred
Wiegand, Global Utilities Leader bei PricewaterhouseCoopers. "Damit
die Rechnung aufgeht und sowohl Versorgungssicherheit und
Umweltverträglichkeit als auch eine effiziente Leistungserbringung
gewährleistet sind, dürfen keine Erzeugungsalternativen von
vornherein ausgeschlossen werden. Gegebenenfalls müssen die
Einstellungen zu bestimmten erneuerbaren Energiequellen neu überdacht
und Gesetzesvorschriften angepasst werden. Letztlich werden
Investoren nur dann in den Energieversorgungssektor investieren, wenn
sie eine im Vergleich zu anderen Sektoren interessante Rendite
erwarten können"
Weitere Highlights der PwC-Umfrage
  • Die Aktivitäten der Branche im Bereich Mergers & Acquisitions erreichen mit 123 Milliarden US-Dollar im Jahr 2004 wieder das Rekordniveau von 2000. Hauptstoßrichtung dabei war die Konzentration auf das eigene Kerngeschäft. Die Akquisitionstätigkeit war vornehmlich von dem Wunsch geleitet, die Wertekette vertikal auszubalancieren und somit Risiken zu minimieren. Investoren belohnen nach eigenen Angaben ausgewogene Portfolios in Stromerzeugung- und Stromvertrieb.
  • Regionalisierung schlägt Globalisierung: Nur eine geringe Zahl von Energieversorgungsunternehmen erwägt z.Zt. eine Expansion außerhalb der eigenen Region. 76 Prozent der Befragten in Nord-, Mittel- und Südamerika und 83 Prozent der europäischen Branchenvertreter wollen sich weiterhin auf ihre Region konzentrieren. Speziell in Europa zeigt sich dies in der Konsolidierung in den mittel- und osteuropäische Märkten. Aber auch in Nordamerika gibt es noch entsprechendes Potenzial für eine weitere Konsolidierung. Dieser Prozess dürfte sich in anderen Märkten in dem Maße ausweiten, indem diese kongruenter werden und die Liberalisierung die alten nationalen Strukturen auflöst.
  • Nachhaltigkeitsberichte werden wichtiger. Regulatorische Einflüsse wie die International Financial Reporting Standards und Sarbanes-Oxley-Act bringen Energieversorger immer häufiger dazu, ihr Berichtswesen transparenter zu gestalten. Darüber hinaus beabsichtigen beinahe zwei Drittel der befragten Unternehmen ihre Berichterstattung zur Nachhaltigkeit weiter zu forcieren. Dabei wird erwartet, dass sich der Anteil der verifizierten Berichte von heute 30 Prozent auf ca. 50 Prozent innerhalb der nächsten zwei Jahre erhöht.
  • Die Qualität der Dienstleistungen am Kunden wird immer stärker als Differenzierung im Wettbewerb eingesetzt und erst in zweiter Linie der Preis. Der Kundenservice wird von immer mehr Unternehmen aus der Branche als Schlüsselfaktor in ihren Differenzierungsstrategien gesehen.
Der Link zur Studie:
http://www.pwc.com/extweb/pwcpublications.nsf/docid/63A2C46A51CEA7428
5256FA8005B592C
Für die Redaktion:
PricewaterhouseCoopers (PwC) ist in Deutschland mit rund 8.200
Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund einer Milliarde Euro
eine der führenden Prüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28
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und prüfungsnahe Dienstleistungen), Tax (Steuerberatung) und Advisory
(Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung). Durch eine hohe
Branchenkompetenz und starke regionale Präsenz deckt PwC die
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öffentlicher Hand optimal ab.

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
Manfred Wiegand
PricewaterhouseCoopers
Global Utilities Leader
Tel.:(0211) 981 2812
E-Mail: manfred.wiegand@de.pwc.com

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 5435
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

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