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Hohe Volatilität sorgt für Flaute auf dem IPO-Markt

Frankfurt am Main (ots)

PwC "IPO Watch Europe": Volumen der Emissionserlöse bricht im zweiten Quartal ein / Große Neuemissionen verschoben/ Weltweit abgesagte oder verschobene Börsengänge summieren sich auf über 8 Milliarden Euro

Die Krise um den Euro und Konjunkturängste belasten den Markt für Neuemissionen. Zwar stieg die Zahl der Neuemissionen von 58 im ersten auf 81 im zweiten Quartal 2012. Das Volumen betrug jedoch mit 726 Millionen Euro rund 1,6 Milliarden Euro weniger als im ersten Quartal und 12,6 Milliarden Euro weniger als im zweiten Quartal des Vorjahres, wie aus der Studie "IPO Watch Europe" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht.

"Die Euro-Krise hat deutliche Auswirkungen auf den Markt für Neuemissionen in Europa. Viele Unternehmen haben aufgrund der stark gestiegenen Volatilität an den Aktienmärkten ihre Börsengänge abgesagt oder zunächst verschoben. Sie rechnen in diesem schwierigen Umfeld mit vergleichsweise niedrigen Emissionserlösen und warten mit dem Gang an die Börse ab, bis sich die Nervosität an den Finanzmarkten wieder gelegt hat", kommentiert Christoph Gruss, Partner im Bereich Capital Markets Accounting & Advisory Services bei PwC.

Gemessen am Emissionsvolumen konnte die London Stock Exchange ihre führende Rolle behaupten. Insgesamt 21 Börsengänge brachten hier 487 Millionen Euro ein. Das entspricht rund 67 Prozent des gesamten europäischen Emissionsvolumens. Die Osloer Börse belegte mit 61 Millionen Euro den zweiten Rang, gefolgt von der Warschauer Börse mit 50 Millionen Euro. Die höchste Zahl an Neuemissionen im zweiten Quartal verzeichnete die Börse Warschau mit 33 Börsengängen. Größter IPO in Europa war das "Going Public" des italienischen Textilherstellers Brunello Cucinelli, der an der italienischen Börse 158 Millionen Euro einsammeln konnte.

Die Deutsche Börse belegte im zweiten Quartal 2012 im Vergleich zur europäischen Konkurrenz mit einem Emissionsvolumen von rund 35 Millionen Euro den sechsten Platz. Sie konnte zwölf Börsengänge verzeichnen, darunter vier Neuemissionen. Bei sieben weiteren handelte es sich um technische Listings ohne öffentliches Angebot, bei einem weiteren um das Zweitlisting eines australischen Unternehmens. Nur einer der zwölf IPOs fand im regulierten Markt statt, die restlichen elf im Entry Standard.

"Für den deutschen Markt halten wir im Jahr 2012 weiterhin 12 bis 15 Börsengänge für möglich. Allerdings rechnen wir mit einem deutlich niedrigeren Volumen als geplant, da vor allem großvolumige Neuemissionen verschoben wurden", so Gruss.

Weltweit abgesagte oder verschobene Börsengänge summieren sich auf über 8 Milliarden Euro

Auch der weltweite Markt für Neuemissionen wird durch die Euro-Schuldenkrise und Konjunkturängste gebremst. PwC-Experten schätzen das Volumen der im zweiten Quartal abgesagten oder verschobenen Börsengänge auf über 8 Milliarden Euro. Die weltweit bislang größte Neuemission war 2012 Facebook mit einem Erlös von 12,5 Milliarden Euro. Auf dem zweiten Platz folgte der Börsengang des Palmölherstellers Felda an der malaysischen Börse mit einem Volumen von 2,4 Milliarden Euro.

Die Euro-Schuldenkrise traf den europäischen Markt für Neuemissionen besonders hart. Bezogen auf die ersten sechs Monate dieses Jahres brach das Volumen der IPOs in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 86 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro ein. Auf dem chinesischen Markt sanken die Emissionserlöse im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2011 um 57 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro. Gegen den weltweiten Trend stieg in den USA in den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 das Volumen der Neuemissionen um 15 Prozent auf 21,3 Milliarden Euro. Vor allem der Börsengang von Facebook sorgte für das hohe Volumen. Seit Mai verliert jedoch auch der IPO-Markt in den USA an Dynamik.

Im "IPO Watch Europe" erfasst PwC vierteljährlich sämtliche Neuemissionen an den wichtigsten Börsen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Holland, Irland, Italien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der Schweiz, Spanien und Großbritannien. Umplatzierungen zwischen verschiedenen Marktsegmenten eines Handelsplatzes bleiben ebenso unberücksichtigt wie Emissionen aus einer Mehrzuteilungsoption ("Greenshoe") im Rahmen eines IPO. Die Zahlenangaben im "IPO Watch Europe" beruhen ausschließlich auf von den Börsen übermittelten Daten.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/ipowatch-juli2012

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Mehr als 169.000 Mitarbeiter in 158 Ländern entwickeln in unserem internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.900 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund 1,45 Milliarden Euro.

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E-Mail: claudia.barbe@de.pwc.com
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