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Monitor: Ehemaliger Geheimdienstoffizier beschuldigt den usbekischen Geheimdienst, die Islamische Jihad Union ursprünglich gegründet zu haben

Köln (ots)

Die "Islamische Jihad Union" (IJU), die laut
Bundesanwaltschaft im September vergangenen Jahres einen großen 
Terroranschlag in Deutschland geplant hat, sei ursprünglich vom 
usbekischen Geheimdienst gegründet worden. Das behauptet ein 
ehemaliger Offizier des usbekischen Geheimdienstes SNB, der jetzt in 
England um Asyl gebeten hat. Im ARD-Magazin Monitor (heute, 21.45 
Uhr, ARD) schildert Ikrom Yakubov, dass die Regierung Karimov 
Terroranschläge im eigenen Land selbst organisiert habe, um 
international ihr hartes Vorgehen gegen die eigene Bevölkerung zu 
rechtfertigen und wichtiger Partner der weltweiten 
Anti-Terror-Koalition zu werden. Auch die "Islamische Jihad Union" 
sei deshalb damals gegründet worden. "Die Mitglieder, die eine 
führende Rolle spielten, kamen vom usbekischen Geheimdienst. Aber die
Leute um sie herum waren einfache Muslime. Der usbekische 
Geheimdienst hat diese Organisationen mit Geld versorgt, einfach mit 
allem."
Auch die Bombenanschläge in Taschkent im Frühjahr 2004, zu denen 
sich die IJU bekannt hat und die auch bei den deutschen 
Ermittlungsbehörden als erste Anschläge dieser Terrororganisation 
gelten, hatte laut Jakubov der usbekische Geheimdienst organisiert. 
"Zu dieser Zeit arbeitete ich für die Regierung als 
Geheimdienst-Offizier. Und zu dieser Zeit hatte ich Gelegenheit, mit 
der Person zu sprechen, die die Anschläge organisiert hat."
Usbekistan wird seit 17 Jahren vom Diktator Islam Karimov regiert.
Bei  Menschenrechtsorganisationen gilt es als eines der fünf 
schlimmsten Regime der Welt. Auch die Vereinten Nationen klagen, dass
Folter in Usbekistan Routine ist.
Dass Ikrom Yakubov wirklich ein Offizier des usbekischen 
Geheimdienstes war, wird von unabhängigen Quellen bestätigt und von 
der usbekische Botschaft auch nicht bestritten. Die bezeichnet seine 
Vorwürfe auf Anfrage allerdings als "absurd" und "provokatorisch". 
Der frühere britische Botschafter in Usbekistan Craig Murray hält die
Schilderungen dagegen für glaubwürdig. Er, der im Frühjahr 2004 
selbst Minuten später in Taschkent am Anschlagsort war, hatte schon 
in der Vergangenheit den Verdacht geäußert, dass die Anschläge vom 
usbekischen Geheimdienst gesteuert worden seien.

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770, -4605

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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