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Bertelsmann SE & Co. KGaA

Umsatz und Ergebnis von Bertelsmann 2006 auf Rekordniveau

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Gütersloh (ots)

-	Konzernumsatz um 7,9 Prozent auf 19,3 Mrd. EUR gestiegen
-	Operating EBIT legt um 16 Prozent auf 1,87 Mrd. EUR zu
-	Rekordumsatzrendite von 9,7 Prozent
-	Konzerngewinn auf 2,4 Mrd. EUR mehr als verdoppelt
-	Schuldenabbau nach Aktienrückkauf verläuft schneller als geplant
-	Zahl der Mitarbeiter weltweit auf 97.132 gewachsen
-	Weitere Umsatz- und Ergebnisverbesserung 2007 geplant
-	Weichenstellung für neue Wachstumsphase
Berlin, 21. März 2007 - Anhaltendes Wachstum beim Umsatz und beim 
operativen Ergebnis haben 2006 zum wirtschaftlich erfolgreichsten 
Jahr in der Geschichte von Bertelsmann werden lassen. Wie das 
internationale Medienunternehmen mitteilte, nahm der Konzernumsatz um
7,9 Prozent von 17,9 Mrd. EUR auf das Rekordniveau von 19,3 Mrd. EUR 
zu. Der Anstieg ist beschleunigtem organischen Wachstum und 
Portfolioeffekten zuzuschreiben. Das Operating EBIT stieg um 16 
Prozent von 1.610 Mio. EUR im Vorjahr auf die Rekordmarke von 1.867 
Mio. EUR. Die operative Umsatzrendite erreichte mit 9,7 Prozent nach 
9,0 Prozent im Vorjahr ebenfalls einen Höchstwert. Der netto 
verbleibende Konzerngewinn wurde, unter anderem durch 
Veräußerungserlöse, auf 2.424 Mio. EUR mehr als verdoppelt (Vorjahr: 
1.041 Mio. EUR).
Die Zahl der Mitarbeiter stieg zum Ende des Geschäftsjahres auf 
97.132 (31. Dezember 2005: 91.559). Bertelsmann erzielte im 
Berichtszeitraum gute Fortschritte beim Abbau der Verschuldung nach 
dem Aktienrückkauf.
Alle Unternehmensbereiche von Bertelsmann mit Ausnahme von BMG 
konnten ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Ganz 
besonders gilt dies für die RTL Group, die dank guter 
Werbemarktbedingungen und der Performance des Inhaltegeschäfts 
Fremantle Media einen Ergebnissprung verzeichnete. Die Direct Group 
verdoppelte ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Die 
Unternehmensbereiche Gruner + Jahr, Random House und Arvato 
übertrafen das hohe Ergebnisniveau des Vorjahres.
Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Gunter Thielen, 
erklärte: "Die Zahlen des Geschäftsjahres 2006 zeigen klar: Die 
Richtung stimmt. Bertelsmann war nie profitabler als heute. Mit einer
Umsatzrendite von 9,7 Prozent sind wir unserem ambitionierten 
Renditeziel von zehn Prozent schon sehr nahe gekommen. Auf diesem 
Ertragsniveau erwirtschaften wir die Mittel, um solide aus eigener 
Kraft weiter wachsen zu können. Wir stellen bereits jetzt die Weichen
für eine neue Wachstumsphase. Wir wollen die digitale Zukunft mit 
unseren innovativen Medieninhalten und -services weltweit aktiv 
mitgestalten."
Der konsolidierte Umsatz lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 
19,3 Mrd. EUR, was einem Anstieg um 7,9 Prozent entspricht. Das 
Umsatzplus resultierte zu 2,9 Prozent aus einem verbesserten 
organischen Wachstum (Vorjahr: 2,3 Prozent), Portfolio- und sonstige 
Effekte wirkten sich mit 5,0 Prozent (Vorjahr 2,5 Prozent) aus. 
Wechselkurseffekte hatten keinen Einfluss auf die Umsatzentwicklung 
(Vorjahr: 0,3 Prozent).
Das Operating EBIT stieg im Geschäftsjahr 2006 um 16 Prozent auf 
1.867 Mio. EUR (Vorjahr: 1.610 Mio. EUR). Nach Berücksichtigung von 
Finanzergebnis und Steuern erreichte der Konzerngewinn 2.424 Mio. EUR
nach 1.041 Mio. EUR im Vorjahr. Darin enthalten ist unter anderem der
Gewinn aus dem Verkauf des Musikverlagsgeschäfts von Bertelsmann an 
Vivendi. Dem standen Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen 
bei der Direct Group und BMG gegenüber. In Summe erreichten die 
Sondereinflüsse 1.161 Mio. EUR nach nur 61 Mio. EUR im Vorjahr.
Zentrales Ereignis des Geschäftsjahres 2006 war der im Mai 
vereinbarte und im Juli vollzogene Rückkauf der 25,1-prozentigen 
Beteiligung der GBL an Bertelsmann für 4,5 Mrd. EUR. Der Rückkauf 
erfolgte auf Basis eines Finanzierungskonzepts, das den Verkauf des 
Musikverlagsgeschäfts BMG Music Publishing, einen gesteigerten Cash 
Flow und die Platzierung zweier Euro-Bonds im Benchmark-Volumen 
beinhaltete. Flankiert wird das Konzept von einer 
Investitionszurückhaltung bis Ende 2007 und einer moderaten 
Dividendenpolitik.
Dazu Gunter Thielen: "Der Rückkauf gewährt uns große 
Unabhängigkeit und unternehmerische Handlungsfreiheit. Er sichert 
unsere partnerschaftliche Unternehmenskultur. Wir stärken damit jene 
Werte, die Bertelsmann in mehr als 170 Jahren groß und erfolgreich 
gemacht haben. Mit der neuen Gesellschafterstruktur ist überdies 
sichergestellt, dass ein Großteil der erwirtschafteten Gewinne direkt
ins Geschäft investiert werden kann. Wir haben den Kaufpreis für die 
Aktien bereits zu einem beträchtlichen Teil abgelöst und sind mit der
Schuldenrückführung auf bestem Wege."
Im Zuge der Rückkauf-Finanzierung wurde im September der Verkauf 
von BMG Music Publishing an Vivendi für 1,63 Mrd. EUR vereinbart. Das
zum Jahresende bezahlte und entkonsolidierte Unternehmen verbleibt 
bis zur kartellrechtlichen Freigabe bei Bertelsmann.
Das internationale Medienunternehmen verstärkte im 
Berichtszeitraum seinen Fokus auf Wachstumsmärkte und digitale 
Geschäfte. So startete die RTL Group in mehreren Kernmärkten digitale
Spartenkanäle und neue Angebote für Video-on-Demand, IPTV und 
Mobile-TV. Random House eröffnete sich mit Random House Films einen 
Nebenbereich des klassischen Buchgeschäfts und baute parallel dazu 
unter anderem seine Präsenz in Asien aus. Gruner + Jahr dehnte im 
Rahmen seiner Initiative "Expand your Brand" seine starken 
etablierten Zeitschriftenmarken auf digitale Kanäle aus und 
entwickelte neue Produkte und Services jenseits des Printbereichs. 
Zugleich engagierte sich Gruner + Jahr verstärkt in Emerging Markets 
wie China und Südosteuropa. Das Joint Venture Sony BMG Music 
Entertainment steigerte seine Angebote im digitalen Bereich und 
erhöhte den Anteil digital verkaufter Musik am Gesamtumsatz deutlich.
Das Unternehmen baute seine Präsenz auf Online- und 
Mobilfunkplattformen aus und widmete sich intensiv der Vermarktung 
von Musikvideoinhalten etwa über Online-Social-Networking-Sites.
Arvato stieß mit innovativen Angeboten und verstärkten 
Outsourcing-Aktivitäten in Wachstumsmärkte vor. Der Bereich sammelte 
zudem erste positive Erfahrungen mit dem Public Private Partnership 
im britischen East Riding, wo Arvato im Rahmen eines groß angelegten 
Pilotprojekts zahlreiche behördliche Dienstleistungen übernommen hat.
Die Clubs der Direct Group setzten erfolgreich auf eine verstärkte 
Verzahnung mit dem stationären Buchhandel und dem Internet und 
erzielten damit mehr Zulauf. Vor allem in Osteuropa konnte die Direct
Group zahlreiche neue Club-Kunden gewinnen.
Vorstandsvorsitzender Thielen: "Jeder Bereich von Bertelsmann hat 
seine Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft gefunden. Dies 
hat uns auch eine umfassende Analyse der wichtigsten Profit Center 
des Hauses bestätigt, die wir im vergangenen Jahr durchgeführt haben.
Wir wollten wissen: Sind wir fit für die Zukunft? Haben wir die 
Weichen richtig gestellt, um langfristig erfolgreich zu sein? Das 
Ergebnis war hoch erfreulich: An der Schwelle zu einer neuen 
Wachstumsphase ist Bertelsmann strategisch gut aufgestellt. Mit drei 
Vierteln unserer Geschäfte sind wir schon heute die Nummer Eins oder 
Zwei im Markt, 80 Prozent liegen in ihrer Profitabilität über oder 
gleich dem Marktdurchschnitt. Wir können ab 2008 jedes Jahr um fünf 
bis acht Prozent wachsen."
Im Geschäftsjahr 2006 wurden im Vergleich zum investitionsstarken 
Jahr 2005 in geringerem Umfang Investitionen getätigt. Sie beliefen 
sich auf 1.092 Mio. EUR nach 2.565 Mio. EUR im Vorjahr und wurden 
neben einer Aufstockung der Anteile am Tiefdruckunternehmen 
Maul-Belser und einer Vielzahl kleinerer Zukäufe in allen 
Geschäftsbereichen vor allem für Sachanlagen verwandt.
Die wirtschaftlichen Finanzschulden erhöhten sich im Zuge des 
Aktienrückkaufs von 3.931 Mio. EUR auf 6.760 Mio. EUR. Sie ergeben 
sich aus den Nettofinanzschulden zuzüglich Pensionsrückstellungen und
Genusskapital. Das von Bertelsmann als internes Finanzierungsziel 
definierte Verhältnis von wirtschaftlichen Finanzschulden zu 
Operating EBITDA von höchstens 2,3 (Leverage Factor) wurde zum 
Stichtag 31. Dezember 2006 mit 2,8 überschritten.
Bertelsmann-CFO Thomas Rabe erklärte: "Bereits Ende dieses Jahres 
werden wir die interne Zielmarke von 2,3 wieder erreicht haben. Wir 
werden dann über einen Finanzspielraum von jährlich zwischen 1,2 und 
1,5 Mrd. EUR für Akquisitionen und von 700 Mio. EUR für sonstige 
laufende Investitionen verfügen. Bis 2010 ergibt sich daraus ein 
Investitionsvolumen von insgesamt sechs Mrd. EUR."
Zusätzlich zu diesem bestehenden Finanzspielraum eröffnet sich 
Bertelsmann weitere Optionen durch einen Equity Fonds, um 
gegebenenfalls auch größere Akquisitionen tätigen zu können. Zusammen
mit den Partnern Morgan Stanley Principal Investments und Citigroup 
Private Equity als Co-Investoren beläuft sich das Eigenkapitalvolumen
auf bis zu 1 Mrd. EUR.
Dank der positiven operativen Gewinnentwicklung wird Bertelsmann 
für das Geschäftsjahr 2006, wie schon in den Jahren zuvor, wieder 
eine Gewinnbeteiligung an alle eingebundenen Mitarbeiter ausschütten.
Im Mai 2007 werden für den Bertelsmann-Genussschein 2001 gemäß den
Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent auf den Grundbetrag 
ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den "alten" Genussschein aus dem 
Jahr 1992 wird bei 12,69 Prozent (Vorjahr 6,97 Prozent) liegen.
Für die weitere Entwicklung ist der Vorstand der Bertelsmann AG 
zuversichtlich: "Für 2007 und 2008 gehen wir von einem weiteren 
Umsatz- und Ergebniswachstum aus", erklärte Gunter Thielen.
Weitere Eckwerte:
Die Sondereinflüsse, die im Operating EBIT nicht enthalten sind, 
aber den Konzerngewinn beeinflussen, waren 2006 in Summe mit 1.161 
Mio. EUR deutlich positiv (Vorjahr: 61 Mio. EUR). Die positiven 
Beiträge ergaben sich in erster Linie aus Veräußerungsgewinnen in 
Höhe von 1.410 Mio. EUR, darunter 1.174 Mio. EUR aus dem Verkauf von 
BMG Music Publishing. Dem standen deutlich gesunkene 
Restrukturierungs- und Integrationsaufwendungen in Höhe von insgesamt
-68 Mio. EUR (Vorjahr: -185 Mio. EUR) gegenüber. Sie entfielen zu -54
Mio. EUR auf BMG und zu -14 Mio. EUR auf die Direct Group. Darüber 
hinaus enthielten die Sondereinflüsse den Aufwand für einen 
außergerichtlichen Vergleich mit der Universal Music Group im so 
genannten Napster-Verfahren. Die Vergleichssumme betrug 48 Mio. EUR. 
Die Sondereinflüsse beinhalten auch eine Rückstellung in Höhe von 101
Mio. EUR für mögliche zukünftige Vergleiche mit weiteren 
Klageparteien.
Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit erreichte im 
Berichtszeitraum 1.673 Mio. EUR nach 1.791 Mio. EUR im Vorjahr. Der 
Cash Flow aus Investitionstätigkeit betrug 498 Mio. EUR nach
-2.489 Mio. EUR in 2005. Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
wies dabei für 2006 - vor allem bedingt durch den Aktienrückkauf von 
GBL - einen Mittelabfluss von -2.198 Mio. EUR auf (Vorjahr: -428 Mio.
EUR).
Die Bilanzsumme reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 
0,4 Mrd. EUR auf 22,5 Mrd. EUR. Änderungen in der Bilanzstruktur sind
größtenteils auf den Rückkauf des GBL-Anteils zurückzuführen. Bedingt
durch diesen Rückkauf ist das Eigenkapital zum Ende des 
Geschäftsjahres von 9.170 Mio. EUR auf 6.429 Mio. EUR gesunken. Damit
ergab sich eine Eigenkapitalquote von 28,6 Prozent (Vorjahr: 40 
Prozent). Nach 20,4 Prozent per 30. Juni lag die Quote damit zum 
Jahresende wieder deutlich über der internen Zielmarke von mindestens
25 Prozent.
Weltweit beschäftigte Bertelsmann zum Ende des Geschäftsjahres 
97.132 Mitarbeiter (Vorjahr 91.559 ). Der Anstieg um 5.573 
Mitarbeiter ist neben organischem Wachstum unter anderem auf 
Akquisitionen zurückzuführen.
Die Mitarbeiterzahlen des Vorjahres wurden entsprechend einer 
geänderten Erfassungsmethodik angepasst.
Unternehmensbereiche
Die RTL Group, Europas größte TV-, Radio- und 
Fernsehproduktionsgruppe, hat im Geschäftsjahr 2006 sowohl den Umsatz
als auch den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Die Umsatzrendite
erreichte 14,8 Prozent (Vorjahr: 14,8 Prozent). Der Umsatz legte vor 
allem dank erhöhter Werbeeinnahmen und signifikanter Zuwächse im 
Fernsehproduktionsgeschäft um 10,3 Prozent auf 5,6 Mrd. EUR (Vorjahr:
5,1 Mrd. EUR) zu. Das Operating EBIT stieg durch eine verbesserte 
Performance in fast allen Kerngeschäften um 10,4 Prozent auf 835 Mio.
EUR (Vorjahr: 756 Mio. EUR).
Strategisch prägend waren 2006 die Einführung digitaler Kanäle in 
Deutschland und Großbritannien sowie der Ausbau der 
Diversifikationsgeschäfte. Der Anteil nicht-werbeabhängiger Geschäfte
am Gesamtumsatz wurde auf 39 Prozent (Vorjahr: 38 Prozent) 
gesteigert. Im Zuge der Digitalisierung arbeitet die RTL Group an 
zahlreichen neuen Geschäftsmodellen zur Ergänzung ihrer 
Kernaktivitäten im Free-TV, darunter Video-on-Demand, 
Online-Communities, IPTV und Handy-TV. Den Sendern der RTL Group 
gelang es trotz der überwiegend bei öffentlich-rechtlichen Sendern 
übertragenen sportlichen Großereignisse Fußball-WM und Olympische 
Winterspiele, die Quoten überwiegend stabil zu halten oder sogar zu 
steigern. Die deutsche Senderfamilie verbesserte Ertragslage und 
Werbemarktposition bei nahezu gleich bleibendem Zuschauermarktanteil.
Vox gewann als einziger etablierter privater Fernsehsender 
Sehermarktanteile hinzu. In Frankreich zahlten sich 
Programminvestitionen und die erfolgreiche Positionierung der 
M6-Senderfamilie aus: Die Zuschauerquoten wurden dort bei weiterhin 
hohem Ertragsniveau gesteigert. In den Niederlanden blieben die 
Zuschauermarktanteile trotz eines neuen Wettbewerbers auf hohem 
Niveau, die Profitabilität wurde deutlich erhöht. Der 2004 gestartete
Sender RTL Televizija in Kroatien erreichte bereits im zweiten vollen
Jahr des Bestehen den Breakeven. In Großbritannien führten ein 
deutlicher Rückgang des TV-Werbemarktes und die hohe 
Wettbewerbsintensität zu Einbußen bei Werbeeinnahmen und 
Zuschauermarktanteilen. Die TV-Produktionstochter Fremantle Media 
steigerte Umsatz und Ertrag dank einer Vielzahl international 
erfolgreicher Formate, insbesondere in den USA.
Die international führende Buchverlagsgruppe Random House hat 
Umsatz und Gewinn bei weiterhin nur geringem Wachstum der globalen 
Buchmärkte gesteigert. Die Umsatzrendite erreichte 9,3 Prozent 
(Vorjahr: 9,1 Prozent). Der Umsatz legte dank zahlreicher Bestseller 
und kleinerer Akquisitionen um 6,5 Prozent auf 1,9 Mrd. EUR (Vorjahr:
1,8 Mrd. EUR) zu. Das Operating EBIT erreichte 182 Mio. EUR (Vorjahr:
166 Mio. EUR) und lag damit um 9,6 Prozent höher. Hinter dem 
Gewinnanstieg stehen eine verbesserte Performance in Nordamerika und 
Deutschland sowie die anhaltend hohe Profitabilität von Random House 
UK.
Das Geschäftsjahr 2006 war für Random House von einer Vielzahl 
schriftstellerischer und verlegerischer Erfolge gekennzeichnet. So 
gelang es Random House in den USA, 201 Titel auf den Bestsellerlisten
der "New York Times" zu platzieren, 37 davon schafften es auf Platz 1
- mehr als bei jedem anderen Verlag und mehr als jemals zuvor in der 
Geschichte des Hauses. In Großbritannien stellte die Random House 
Group mehr als ein Viertel aller Titel auf den nationalen 
Bestsellerlisten der "Sunday Times", darunter 56 Mal die Nummer 1. 
Die Taschenbuchausgabe des Ausnahmethrillers "The Da Vinci Code" von 
Dan Brown, die parallel zur Romanverfilmung auf den Markt gebracht 
wurde, ging in den USA, Großbritannien und Australien mit rund sieben
Millionen Exemplaren in Druck. Damit setzt sich der spektakuläre 
Erfolg des Buches fort. In Deutschland startete die Verlagsgruppe 
Random House erfolgreich den Taschenbuchverlag Pantheon für 
anspruchsvolle Sachbücher. Zu den wichtigsten Portfoliobewegungen 
zählte im Berichtszeitraum der Erwerb eines Mehrheitsanteils am 
renommierten Sachbuchverlag BBC Books in Großbritannien, der nunmehr 
zu den Verlagen der Random House Group UK zählt. In Südkorea wurden 
alle noch ausstehenden Anteile des dortigen Verlagsgeschäfts 
erworben, das künftig unter Random House Korea firmiert.
Europas größter Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr hat im 
Berichtszeitraum den Umsatz und den operativen Ertrag gesteigert. Die
Umsatzrendite erreichte 9,7 Prozent (Vorjahr:
9,5 Prozent). Der Umsatz nahm um 9,0 Prozent auf 2,9 Mrd. EUR zu 
(Vorjahr: 2,6 Mrd. EUR). Zu diesem Anstieg trugen bei überwiegend 
stabilen Stammgeschäften im In- und Ausland vor allem die ganzjährige
Einbeziehung des zusammen mit Arvato und der Axel Springer AG 
betriebenen Tiefdruckunternehmens Prinovis sowie der 
Mehrheitsbeteiligung an der Motor Presse bei. Auch neu eingeführte 
Titel leisteten einen positiven Beitrag. Das Operating EBIT lag trotz
gestiegener verlegerischer Investitionen mit 277 Mio. EUR um 10,8 
Prozent über dem Vorjahresergebnis von 250 Mio. EUR. Der Zuwachs 
resultierte aus einer positiven Ergebnisentwicklung des 
Stammgeschäfts in Deutschland und Frankreich bei erhöhten 
Investitionen in neue Titel und den Aufbau einer Tiefdruckerei in 
Liverpool sowie aus Portfolio- und Sondereffekten.
Strategisch war die Entwicklung von Gruner + Jahr 2006 von der 
Initiative "Expand your Brand" geprägt, die die Vermarktung neuer 
Produkte sowie den Aufbau neuer Services auf Basis der starken 
Zeitschriftenmarken des Hauses vorsieht. Das Unternehmen setzt dabei 
auf multimediale Aktivitäten wie Internet-Communities und 
-Plattformen sowie auf einen Ausbau von Geschäftsfeldern wie 
Merchandising und Events rund um die Zeitschriftenmarken.
Des Weiteren nutzt Gruner + Jahr seine hohe Vermarktungskompetenz 
zunehmend für multimediale Angebote wie digitales Fernsehen oder 
mobile Inhalte.
Die Kernmärkte Deutschland und Frankreich entwickelten sich trotz 
hohen Wettbewerbsdrucks stabil. In Deutschland führte Gruner + Jahr 
mit "emotion" und "dogs" zwei neue Titel ein. Von den seit 2004 
eingeführten Titeln entwickelten sich vor allem "NEON" und "View" 
positiv und auch die Stammtitel ("stern", "Brigitte" und "Gala") 
zeigten eine erfreuliche Performance. In Frankreich wurde der 
wöchentliche Frauentitel "jasmin" in schwierigem Vertriebsumfeld 
gestartet. Die 14-täglichen TV-Titel "TV Grandes chaines" und "Télé 2
semaines" steigerten ihr Ergebnis deutlich und verbesserten die 
starke Marktposition von Prisma Presse damit weiter. Gruner + Jahr 
engagierte sich 2006 verstärkt in Wachstumsmärkten, so etwa mit dem 
Einstieg bei der chinesischen Gesellschaft Boda, die Gruner + Jahr 
zum zweitgrößten Magazinverlag in China aufsteigen ließ.
Der Unternehmensbereich BMG, der sich für 2006 aus der 
50-Prozent-Beteiligung am Joint Venture Sony BMG Music Entertainment 
und der zum Jahresende entkonsolidierten Verlagstochter BMG Music 
Publishing zusammensetzt, verzeichnete Rückgänge beim Umsatz und 
operativen Ertrag. Die Umsatzrendite erreichte 8,6 Prozent (Vorjahr: 
8,3 Prozent). Der Umsatz von BMG verringerte sich um 5,2 Prozent auf 
2,0 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,1 Mrd. EUR) und das Operating EBIT um 2,3 
Prozent auf 173 Mio. EUR (Vorjahr: 177 Mio. EUR), wobei der 
Ergebnisrückgang allein auf das Tonträgergeschäft zurückzuführen ist.
Den Hintergrund bildet ein weiterer Rückgang des weltweiten 
Musikmarktes um fünf bis sechs Prozent, maßgeblich bedingt durch 
schrumpfende CD-Absätze, wie sie bei leicht verbessertem Marktanteil 
auch Sony BMG zu verzeichnen hatte. Parallel dazu erhöhte das 
Unternehmen den Anteil der digitalen Formate am Gesamtumsatz von 
sieben auf zwölf Prozent: Sony BMG steigerte den Absatz von Downloads
und Abonnements über Online- und Mobilfunkplattformen und etablierte 
zugleich die Vermarktung von Musikvideoinhalten.
Beim Ergebnis stand der Margenverlust bei Sony BMG einem höheren 
operativen Gewinn bei BMG Music Publishing und dem Wegfall von 
Amortisationen auf Musikrechte gegenüber. Die positive Entwicklung 
bei BMG Music Publishing und hohe Kostensenkungen aus der 
Restrukturierung von Sony BMG konnten die Margenverluste aus dem 
geringeren Produktabsatz aber nur teilweise ausgleichen. An der 
Spitze von Sony BMG löste Anfang 2006 der langjährige 
Bertelsmann-Manager Rolf Schmidt-Holtz den Sony-Manager Andrew Lack 
ab. In Folge dessen wurde die Restrukturierung ausgedehnt auf die 
Integration der Country-Labels in Nashville, die Reorganisation der 
Sony Music US Label Group, die Zusammenlegung des US-Vertriebs für 
physische und digitale Formate sowie die Bündelung des 
US-Kataloggeschäfts. Künstlerisch war Sony BMG 2006 sehr erfolgreich:
So stiegen insgesamt 16 neue Alben auf Platz 1 in die US-Album-Charts
ein, womit Sony BMG vor allen anderen Musikunternehmen lag.
Der internationale Medien- und Kommunikationsdienstleister Arvato 
steigerte seinen Umsatz 2006 spürbar. Auch das operative Ergebnis 
legte zu. Die Umsatzrendite erreichte 7,7 Prozent (Vorjahr: 7,8 
Prozent). Der Umsatz erhöhte sich im Berichtszeitraum um 9,6 Prozent 
auf 4,8 Mrd. EUR (Vorjahr: 4,4 Mrd. EUR). Der Anstieg ist zum 
überwiegenden Teil auf organisches Wachstum zurückzuführen, aber auch
auf Portfolioeffekte wie die nunmehr ganzjährige Vollkonsolidierung 
von Prinovis und der Infoscore-Gruppe. Das Operating EBIT stieg 2006 
um 7,6 Prozent auf 367 Mio. EUR (Vorjahr: 341 Mio. EUR) und damit 
nicht ganz so stark wie der Umsatz. Gründe sind Anlauf- und 
Integrationsaufwendungen sowie hohe Wettbewerbsintensität und 
anhaltender Preisdruck insbesondere in den Geschäftsbereichen 
Tiefdruck und Logistik.
Die bei Arvato Services gebündelten Dienstleistungsgeschäfte 
entwickelten sich 2006 weiterhin dynamisch. Sie profitierten vor 
allem von einer starken Nachfrage im Bereich Service-Center sowie von
einer sehr guten Performance auf dem französischen Markt und im 
deutschen Kundenbindungsgeschäft. Arvato Print behauptete sich gut in
einer angespannten Marktlage: Bei den Druckereien in den USA und 
Italien sowie bei Prinovis wirkten sich hoher Preisdruck und 
Überkapazitäten ergebnismindernd aus. Die im Offsetdruck tätige 
Mohn-Media-Gruppe verbesserte hingegen 2006 ihr Ergebnis. Im 
italienischen Treviglio und im britischen Liverpool (Prinovis) nahmen
hochmoderne Tiefdruckereien den Betrieb auf. Der Speichermediengruppe
Arvato Storage Media gelang es, trotz hohen Konkurrenzdrucks 2006 
sowohl im CD- als auch im DVD-Segment Marktanteile hinzuzugewinnen. 
In Louisville (USA) wurde in Kooperation mit Arvato Print ein neues 
Distributions- und Dienstleistungszentrum für die 
US-Entertainmentbranche eröffnet. Der IT-Dienstleister Arvato Systems
baute sein Produkt- und Dienstleistungsportfolio insbesondere für 
Unternehmen aus der Medienbranche nachhaltig aus und verbreiterte 
seine externe Kundenbasis erneut, gleiches gilt für den 
Geschäftszweig Arvato Mobile.
Die Direct Group mit ihren Buch-, DVD-, Musikclubs und 
Buchhandlungen weist für 2006 einen kräftigen Anstieg beim Umsatz und
beim operativen Ertrag aus und untermauert damit ihre Rückkehr zu 
Wachstum und Profitabilität. Die Umsatzrendite erreichte 4,1 Prozent 
(Vorjahr: 2,2 Prozent). Der Umsatz stieg um 11,8 Prozent auf 2,7 Mrd.
EUR (Vorjahr: 2,4 Mrd. EUR), was in erster Linie auf die 2006 
erworbenen Buchhandelsketten Forum Alsatia (Frankreich) und Bertrand 
(Portugal) sowie die erstmals ganzjährige Konsolidierung der 
Vorjahresakquisitionen Columbia House (USA) und Librairies Privat 
(Frankreich) zurückzuführen ist. Portfoliobereinigt war der Umsatz 
leicht rückläufig. Höhere Umsätze verzeichnete insbesondere das 
weiterhin dynamisch wachsende Clubgeschäft in Osteuropa. Das 
Operating EBIT konnte die Direct Group mit 110 Mio. EUR (Vorjahr: 53 
Mio. EUR) verdoppeln. Dieser überproportionale Ergebniszuwachs wird 
auf breiter Front von vielen Clubs getragen und von weiterhin 
striktem Kostenmanagement gestützt.
Das Clubgeschäft in Deutschland schaffte im Berichtszeitraum die 
Ertragswende. Erstmals seit mehreren Jahren erzielte Der Club 
Bertelsmann wieder ein klar positives Ergebnis. Auch der britische 
Club BCA hat nach umfassenden Kostensenkungsmaßnahmen sowie der 
Optimierung von Service und Sortiment den Turnaround geschafft. Das 
Internet-Geschäft der Direct Group entwickelte sich erneut dynamisch.
In Europa führte die Direct Group ihre Strategie einer engeren 
Verzahnung der Clubgeschäfte mit dem stationären Buchhandel 
konsequent fort. In Frankreich und in Portugal wurden die erworbenen 
Buchhandelsketten integriert, in Spanien der Aufbau eines eigenen 
Buchhandelsgeschäfts eingeleitet.
Zahlen im Überblick (in Mio. EUR)
2006       2005    
Konzernumsatz                   19.297    17.890
Operating EBIT der Bereiche     1.944      1.743                   
Corporate/Konsolidierung          -77   -133                         
Operating EBIT                   1.867    1.610                     
Sondereinflüsse                                1.161  61
EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern) 3.028  1.671
Finanzergebnis                                 -427   -386
Steuern vom Einkommen und Ertrag               -177   -244
Konzerngewinn                                  2.424  1.041
davon: Gewinnanteil Bertelsmann-Aktionäre      2.101  880
davon: Gewinnanteil Minderheiten               323    161
Investitionen                  1.092            2.565
Stand 31.12.2006 Stand 31.12.2005
Wirtschaftliche Finanzschulden 6.760            3.931
Mitarbeiter (Anzahl)           97.132           91.559
Definition Operating EBIT: Beim Operating EBIT handelt es sich um 
das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern sowie vor Sondereinflüssen.
Die Mitarbeiterzahlen des Vorjahres wurden entsprechend einer 
geänderten Erfassungsmethodik angepasst.
Bereich       Umsatz                     Operating EBIT      
                2006    2005               2006    2005
RTL Group      5.640   5.112                835     756 
Random House   1.947   1.828                182     166
Gruner + Jahr  2.861   2.624                277     250 
BMG            2.017   2.128                173     177
Arvato          4.782   4.365             367       341
Direct Group   2.665   2.384               110       53
Summe der Bereiche   19.912   18.441        1.944   1.743    
Corporate/Konsolidierung   -615   -551      -77   -133               
Summe Konzern      19.297   17.890        1.867    1.610
Über die Bertelsmann AG
Bertelsmann ist als internationales und traditionsreiches 
Medienunternehmen in zahlreichen Ländern der Welt verwurzelt. Unser 
"Spirit to Create" treibt uns an. Wir inspirieren Menschen durch eine
Vielfalt kreativer Medien- und Kommunikationsangebote: Information, 
Unterhaltung und Services. Die partnerschaftliche 
Bertelsmann-Unternehmenskultur ist Grundlage unseres wirtschaftlichen
Erfolges und unseres gesellschaftlichen Engagements. Als unabhängiges
Unternehmen mit starken Unternehmern gestalten wir die Medienwelt von
morgen mit.
Zu Bertelsmann gehören Europas Nummer 1 im Fernseh- und 
Radiogeschäft, die RTL Group, sowie die weltweit größte 
Buchverlagsgruppe Random House mit mehr als 100 Einzelverlagen 
(Alfred A. Knopf, Bantam, Goldmann). Auch der größte europäische 
Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr (Stern, Geo, Capital) sowie das 
Joint Venture Sony BMG (Anastacia, Alicia Keys, Beyoncé, Dido, Usher)
stehen für Kreativität und starke Marken. Die Medien- und 
Kommunikationsdienstleistungen des Unternehmensbereiches Arvato 
umfassen neben den expandierenden Bereichen Arvato Logistics Services
und Arvato Direct Services (Distribution, Service Center, 
Kundenbindungssysteme) hochmoderne Druckereien, 
Speichermedienproduktion und umfassende IT-Dienstleistungen. In der 
Direct Group sind die Endkundengeschäfte von Bertelsmann gebündelt: 
Buch- und Musikclubs mit mehr als 35 Millionen Mitgliedern weltweit.

Pressekontakt:

Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: 05241-80-2466
E-Mail: andreas.grafemeyer@bertelsmann.de

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