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BR Bayerischer Rundfunk

Bayerisches Fernsehen
Mittwoch, 5. April 2000, 19.30 Uhr
Forscher - Fakten - Visionen

München (ots)

Das BR-Wissenschaftsmagazin
   Heute: Krank durch Essen - Wie gefährlich sind unsere
   Lebensmittel?
BSE-Erreger, Dioxine, Salmonellen oder Hormonrückstände im Fleisch
oder Ei, Fremdstoffe in Mineralwasser, Cola oder Apfelsaft, Pilzgifte
in Getreideprodukten, Unregelmäßigkeiten bei der Deklarierung von
Zusatzstoffen oder genmanipuliertem Getreide - die Liste der
Schreckensmeldungen über unsere Nahrungsmittel wird immer länger. Der
Verbraucher ist zunehmend verunsichert und sieht sich hilflos dem
Profitdenken großer Nahrungs- und Futtermittelkonzerne ausgeliefert.
Denn wir leben einerseits im Schlaraffenland der ständigen
Verfügbarkeit fast aller Lebensmittel, bezahlen dafür aber den Preis
der langen Lagerung, langen Transportwege und mit vielen
Zusatzstoffen versetzten Lebensmitteln. Allein mit dem täglichen Brot
verzehren wir in der BRD 200000 Tonnen Zusatzstoffe pro Jahr,
darunter Konservierungsstoffe, Triebmittel, Enzyme, Cellulosen und
vieles mehr, die beim Brotbacken nicht deklariert werden müssen. Auch
der zunehmende Einsatz von Aromastoffen oder künstlichen Süßstoffen
wirft Fragen für die Gesundheit des Verbrauchers gerade im Hinblick
auf die rasante Zunahme von allergischen Erkrankungen auf.
Professor Barth vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in
Potsdam hat in diesem Bereich intensiv geforscht. Aber auch positive
Entwicklungen sind zu verzeichnen. Denn in den letzten Jahren, so
eine Studie des Berliner Umweltbundesamtes, ist die Dioxinbelastung
in Tierprodukten rückläufig. Dafür, so eine Studie der WHO, nimmt die
Gefahr durch bakterielle Verunreinigungen unserer Lebensmittel rasant
zu. "Forscher - Fakten - Visionen" untersucht die aktuelle Situation
der Schadstoffe im Fleisch und fragt, inwieweit die Verbraucher durch
Schreckensmeldungen ihre Essgewohnheiten verändert haben und wie der
gesundheitliche Verbraucherschutz europaweit die Qualität der
Fleischerzeugnisse gewährleisten und steigern kann. Gesprächspartner
sind unter anderen Prof. Arpad Somogyi vom Bundesinstitut für
gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin, und
Prof. Reimer v. Alvensleben, Institut für Agrarökonomie, Universität
Kiel.
In der allgemeinen Verunsicherung greift der Verbraucher verstärkt
nach Bio-Produkten. Allerdings haben Tests vom Bayerischen Landesamt
für Ernährung immer wieder gezeigt, dass viele Zutaten angeblicher
Bio-Kost gar nicht aus ökologischem Anbau kommen. Sitzt der
Verbraucher dem Bio-Bluff auf? Wie kann der boomende Bio-Markt besser
kontrolliert werden? Sicherheit soll in Zukunft ein neues, in allen
Ländern der EU einheitliches Kennzeichen geben: das Öko-Logo. Gerade
beim Fleisch stellt der Herkunftsnachweis ein besonderes Problem dar.
Professor Manfred Gareis von der Bundesanstalt für Fleischforschung
in Kulmbach hat ein biologisches Markierungssystem entwickelt, das
erstmals eine lückenlose Herkunftskontrolle vom Steak bis zur Kuh und
sogar von Milch und Eiern ermöglicht.
Derartige Probleme, mit denen der Verbraucher in Deutschland
konfrontiert wird, mögen in den Ohren der, laut der
UNO-Welternährungsorganisation FAO, 840 Millionen hungernder Menschen
wie der blanke Hohn klingen. Die Ernährung einer wachsenden
Weltbevölkerung wird zur Herausforderung des 21. Jahrhunderts.
"Forscher - Fakten - Visionen" nimmt eine neue Studie zur
Nahrungsforschung vom Institut für Welternährung in Bonn unter die
Lupe.

Kontakt:

Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Tel. 089 / 5900 2176

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