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ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände

Testkauf: Arzneimittelfälschungen bei unseriösen Internethändlern nachgewiesen

Berlin/Eschborn (ots)

Arzneimittel, die bei unseriösen
Internetanbietern bestellt werden, können von zweifelhafter Qualität 
oder gefälscht sein und sind teilweise teurer als in der öffentlichen
Apotheke. Das wurde in einem aktuellen Testkauf nachgewiesen.
Bei einer aktuellen Stichprobe wurde das verschreibungspflichtige 
Haarwuchsmittel Propecia im Auftrag der Firma MSD Sharp & Dome GmbH 
bei 24 Versandhändlern bestellt. Auswahlkriterien für die Versender 
waren, dass allgemeine Geschäftsbedingungen fehlten sowie unklare 
Aussagen und Formulierungen auf unseriöse Geschäftspraktiken 
hindeuteten. Von diesen Versandhändler lieferten nur zwölf, einer 
belastete das Kreditkartenkonto ohne Lieferung. In allen Fällen wurde
das verschreibungspflichtige Medikament ohne Vorlage eines ärztlichen
Rezeptes versendet. Die Präparate waren oftmals ohne gesetzlich 
vorgeschriebene Verpackung offen in Plastiksäckchen verpackt. 
Fehlende oder fremdsprachige Beipackzettel machten es dem Patienten 
meist unmöglich, Dosierung, Risiken und potenzielle Nebenwirkungen zu
verstehen. Zusätzlich zu den fremdsprachigen Beipackzetteln 
enthielten einige Sendungen sogar selbstformulierte 
»Do-it-yourself«-Beipackzettel in deutscher Sprache, deren 
lückenhafte Informationen ohne wissenschaftlichen Hintergrund 
ausgewählt wurden. "Dies birgt ein besonders hohes Risiko für den 
Patienten, der Nebenwirkungen und Schäden auf Grund falscher 
Informationen ausgesetzt ist", sagte Apotheker Prof. Manfred 
Schubert-Zsilavecz, wissenschaftlicher Leiter des 
Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker e. V. (ZL). Ein Drittel der 
getesteten Internethändler verlangte Preise, die in etwa dem des 
Apothekenabgabepreises in Deutschland entsprachen. Andere Versender 
verlangten mehr, in einem Extremfall fast das Doppelte des 
Apothekenabgabepreises - Versandkosten in Höhe von jeweils 7 bis 15 
Euro kamen hinzu.
Sechs der zwölf untersuchten Präparate wurden als Fälschungen 
identifiziert. Davon enthielten vier gar keinen Wirkstoff, zwei 
weitere nur ein Drittel der deklarierten Wirkstoffmenge. Keine der 
gelieferten Proben entsprach den gesetzlichen Anforderungen an den 
Gehalt oder an das Freisetzungsverhalten, ein Maß, wie viel Wirkstoff
die Tablette in den Körper abgibt. "Diese Arzneimittelfälschungen 
sind gefährlich, weil selbst Fachleute die minderwertigen Tabletten 
ohne ausführliche Analyse nicht immer vom Original unterscheiden 
können", so Schubert-Zsilavecz. Schätzungsweise acht bis zehn Prozent
der Arzneimittel weltweit sind gefälscht. In Deutschland wurden nach 
Angaben des Bundeskriminalamtes seit 1996 nur 33 Fälle von 
Arzneimittelfälschungen registriert. Schubert-Zsilavecz: 
"Arzneimittel aus der Apotheke gelten in Deutschland als sicher. Vor 
einem Bezug über dubiose Internethändler muss ich dringend warnen."
www.zentrallabor.com
Ausführliche Studie unter www.pharmazeutische-zeitung.de, Ausgabe 
8/2007
Nachfragen:
Dr. Ursula Sellerberg, Tel.: 030 - 40004 134, 
Mail:  u.sellerberg@abda.aponet.de
Pressesprecherin Annette Rogalla, Tel.: 030 - 40004 131, 
Mail:  pressestelle@abda.aponet.de
www.abda.de

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