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VPRT zum EU-Grünbuch über den Online-Vertrieb von audiovisuellen Werken in Europa: Stärkung der EU-Contentindustrie im Urheberrecht als Basis für kreatives Schaffen im Binnenmarkt

Berlin (ots)

Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) hat im Zusammenhang mit der Konsultation zum Grünbuch über den Online-Vertrieb von audiovisuellen Werken in der Europäischen Union die Bedeutung der künftigen Urheberrechtsstrategie unterstrichen: "Wir begrüßen sehr, dass die EU-Kommission mit dem Grünbuch einen weiteren Prozess einleitet, um im Urheberrecht die Grundlagen für weiteres kreatives Schaffen im Binnenmarkt zu festigen", so Claus Grewenig, Geschäftsführer des VPRT. Die Verbandsmitglieder investieren jährlich mehr als 2 Milliarden Euro in audiovisuellen Content.

Der VPRT sieht in seiner Stellungnahme zum Grünbuch zwei wesentliche Handlungsfelder, in denen Verbesserungen zu erzielen sind: den Abbau von Hindernissen beim Erwerb von Online-Musikrechten sowie die Beachtung der Besonderheiten der nationalen Märkte durch territoriale Rechtevergabe. Hinzu kommt ein verbessertes Vorgehen gegen illegale Angebote.

"Die derzeitige Zersplitterung der Musikrechtelizenzierung im Onlinebereich mit zahlreichen Agenturen neben den Verwertungsgesellschaften erhöht den Aufwand für die Klärung der Abrufrechte exponentiell. Dies ist weder im Sinne der Sender als Nutzer noch der Verbraucher oder der kulturellen Vielfalt", so Grewenig. "Wir brauchen hier eine weitgehende Aggregation, um die Rechte gebündelt erwerben zu können. Das schließt einheitliche Regeln für Transparenz und Streitverfahren ein". Die Rechteerwerbspraxis audiovisueller Rechte wie z. B. von Filmen auf territorialer und vertraglicher Basis habe sich hingegen bewährt. "Eine von Teilen der Politik gewünschte gesetzliche und künstliche Schaffung eines paneuropäischen audiovisuellen Marktes spiegelt die Bedürfnisse nicht wider und könnte zu einer Konzentration der Rechte führen." Letztlich plädiert der VPRT dafür, dass die EU-Kommission die Voraussetzungen zum verbesserten Vorgehen gegen illegale Angebote wie Streaming-Portale ermöglicht.

Zum Hintergrund:

   - Besonders im Musikbereich sind Verwertungsgesellschaften ein 
     wichtiger Partner für Radio- und Fernsehsender sowie andere 
     Nutzer von Musik, indem sie das jeweilige Musikrepertoire 
     lizenzieren. Bedeutende Verlage sind inzwischen dazu 
     übergegangen, einen Teil ihrer Rechte in eigene Rechteagenturen 
     auszulagern. VPRT-Mitglieder müssen folglich mit bis zu dreizehn
     unterschiedlichen Rechteagenturen und -inhabern verhandeln, um 
     die Musikrechte für ihre Onlineangebote zu klären. Diese 
     Fragmentierung der Musikrechtelizenzierung führt zur erschwerten
     Onlineauswertung (wie z. B. Verzicht auf Musik bei 
     Radio-Podcasts).
   - Verhandlungen mit den neu gegründeten Rechteagenturen wie CELAS,
     die jeweils ein für Inhalteanbieter in der Regel unverzichtbares
     Repertoire lizenzieren, gestalten sich zudem schwierig: Sie 
     fühlen sich nicht an die für Verwertungsgesellschaften geltenden
     Regeln gebunden. Der VPRT setzt sich daher für eine 
     Qualifizierung dieser Rechteagenturen als 
     Verwertungsgesellschaften ein. Alle Rechtehändler müssten 
     europaweit einheitliche Vorgaben zur Transparenz der Tarife und 
     Verwaltungskosten, zur Qualität und zur Streitbeilegung 
     einhalten.
   - Aufgrund der Sprachenvielfalt in Europa richten sich die 
     Angebote der Fernsehsender und audiovisuellen 
     Mediendiensteanbieter mit wenigen Ausnahmen an einen nationalen 
     Markt. Audiovisuelle Werke werden selbst von Unternehmen, die in
     vielen EU-Staaten tätig sind, nur für diesen Markt erworben. Die
     territoriale, vertragliche und exklusive Vergabe von Rechten an 
     audiovisuellen Werken hat sich aus Sicht des VPRT in der Praxis 
     für alle an der Wertschöpfung Beteiligten bewährt.
   - Beim Schutz audiovisueller Angebote sieht der VPRT - national 
     wie europäisch - akuten Handlungsbedarf. Will man die 
     europäische Kreativwirtschaft stärken und die Verfügbarkeit 
     audiovisueller Inhalte fördern, muss der illegalen 
     Nutzung/Piraterie von audiovisuellen Inhalten Einhalt geboten 
     werden. Der VPRT setzt sich für eine Anpassung der sog. 
     Enforcement-Richtlinie, ein Vorgehen gegen illegale 
     Streaming-Portale, sowie für Kooperationsmodelle mit den 
     Providern ein.

Pressekontakt:

Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz@schultz-kommunikation.de

Über den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.

Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.

Stromstraße 1, 10555 Berlin
9-13 Rue Joseph II, B-1000 Bruxelles - Büro Brüssel

T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info@vprt.de
www.vprt.de

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