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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2001
Arbeitsmarkt hat sich weiter eingetrübt
Teil 1 von 8

Nürnberg (ots)

Querverweis: Diese Veranstaltung wird im Internet mit dem
Originalvideoservice (ovs) übertragen und ist abrufbar unter
   http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=ovs
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im Oktober weiter
eingetrübt. Der in diesem Monat übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit
war wesentlich schwächer als in den Vorjahren; die saisonbereinigte
Arbeitslosenzahl ist deutlich gestiegen. Die Arbeitsämter zählten
3.725.500 Arbeitslose, 17.600 weniger als Ende September, aber
114.500 mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,0
Prozent, die saisonbereinigte EU-standardisierte Erwerbslosenquote
bei 8,0 Prozent. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard
Jagoda, nannte am Dienstag in Nürnberg als Gründe für die wachsenden
Arbeitsmarktprobleme die Abschwächung der Weltkonjunktur und die
Strukturprobleme in den neuen Ländern.
Die Zahl der Erwerbstätigen hat seit Jahresbeginn Monat für Monat
saisonbereinigt geringfügig abgenommen und im August praktisch
stagniert. Für diesen Monat schätzt das Statistische Bundesamt eine
Erwerbstätigenzahl von 38,89 Millionen; das sind 35.000 mehr als ein
Jahr zuvor.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter 2.412.700
Arbeitslose (Vormonat: -9.100; Vorjahr: +70.200). Die
Arbeitslosenquote betrug 7,2 Prozent. In den neuen Ländern wurden
1.312.800 Arbeitslose gezählt (Vormonat: -8.400; Vorjahr: +44.300).
Die Arbeitslosenquote bezifferte sich auf 16,8 Prozent.
Die Kräftenachfrage hat sich erheblich abgeschwächt. Betriebe und
Verwaltungen meldeten im Oktober 250.300 Stellen zur Besetzung,
69.600 weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Der Rückgang
ergab sich schwerpunktmäßig in den alten Ländern. Die Arbeitsämter
vermittelten 298.900 Arbeitsverhältnisse, 48.600 weniger.
Die Kurzarbeit hat im Oktober deutlich zugenommen. Die Zahl der
Kurzarbeiter erhöhte sich gegenüber September um 26.100 auf 139.900.
Zum Anstieg trugen nahezu alle Wirtschaftszweige bei. Gegenüber
Oktober 2000 ist die Zahl der Kurzarbeiter um 74.100 höher.
Der Bestand an Teilnehmern in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen hat
sich weiter verringert. Im Oktober hatten 153.900 vorher Arbeitslose
auf diese Art eine Beschäftigung, 30,4 Prozent weniger als vor
Jahresfrist. An beruflicher Weiterbildung beteiligten sich 329.200
Arbeitnehmer, 15,4 Prozent weniger. Zugenommen haben dagegen Hilfen
für Langzeitarbeitslose in regulärer Beschäftigung (+9,5 Prozent auf
36.700), die Zahl der mit Überbrückungsgeld geförderten
Existenzgründer (+9,7 Prozent auf 46.200), die Zahl der Teilnehmer am
Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit (+19,2 Prozent
auf 92.800) und die Zahl der Altersteilzeitfälle (+38,2 Prozent auf
55.000).
Die aktuellen Arbeitsmarktstatistiken finden Sie hier:
   http:/www.arbeitsamt.de/hst/service/statistik/index.html
I. Deutschland
Arbeitsmarkt hat sich weiter eingetrübt
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich weiter eingetrübt. Von
jahreszeitlichen Einflüssen abgesehen ist die Zahl der Erwerbstätigen
von Januar bis August geringfügig gesunken, die der Arbeitslosen
leicht gestiegen, im Oktober sogar deutlich. Nachdem im Jahr 2000 die
Arbeitslosigkeit im Westen noch spürbar abgenommen hatte, macht sich
die konjunkturelle Abkühlung vor allem hier bemerkbar, anscheinend
besonders im Berichtsmonat. Dies hängt wohl mit der Abschwächung der
Weltkonjunktur in Verbindung mit der großen Exportorientierung der
westdeutschen Wirtschaft zusammen, aber auch mit einem tendenziell
wachsenden Kräfteangebot. Im Osten trifft der konjunkturelle
Abschwung auf anscheinend nur längerfristig zu behebende
Strukturprobleme; andererseits wird der Arbeitsmarkt dort durch ein
eher rückläufiges Erwerbspersonenpotenzial entlastet.
Durch die Folgen der Terrorangriffe vom 11. September dürften
zumindest einige Sektoren der deutschen Wirtschaft eine weitere
Belastung erfahren haben. Jedenfalls hat sich zuletzt das
Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft deutlich
verschlechtert. Es bleibt aber abzuwarten, ob und welche mittel- und
langfristigen Wirkungen daraus folgen. Nach wie vor gibt es keine
Belege dafür, dass sich die Anschläge am Arbeitsmarkt bereits im
größeren Umfang ausgewirkt haben. Weder sind die Stellenmeldungen aus
den einschlägigen Wirtschaftszweigen (z.B. Luftverkehr, Tourismus) im
Berichtsmonat markant gesunken, noch hat dort Kurzarbeit oder ihre
Anmeldung außergewöhnlich zugenommen. Auch der Zugang in
Arbeitslosigkeit aus diesen Sektoren bewegte sich im allgemeinen
Rahmen. Lediglich die Entwicklung der Arbeitslosenzahl in einigen
zugehörenden Berufen dürfte einen gewissen Einfluss erkennen lassen.
Angesichts ihrer geringen absoluten Größen ist der Einfluss auf die
Gesamtentwicklung der Arbeitslosigkeit aber kaum nennenswert.
- Teil 2 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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