Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2001
Arbeitslosigkeit
nur wenig verändert
Teil 1 von 6
Nürnberg (ots)
Wie meist um diese Jahreszeit hat sich die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Februar nur wenig verändert. Die Arbeitsämter zählten Ende des Monats 4.112.600 Arbeitslose, 164.400 weniger als vor einem Jahr und 19.400 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote lag bei 10,1 Prozent; die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote betrug 7,8 Prozent. Nach den Worten des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, muss das Ende der Wintersaison abgewartet werden, bevor die Entwicklung am Arbeitsmarkt genauer beurteilt werden kann.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter Ende Februar 2.622.800 Arbeitslose (Vorjahr: - 174.200; Vormonat: + 600). Die Arbeitslosenquote betrug 8,0 Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.489.800 Arbeitslose gezählt (Vorjahr: + 9.700; Vormonat: + 18.800). Die Arbeitslosenquote erreichte 18,9 Prozent.
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Dezember saisonbereinigt um 28.000 erhöht. Das entsprach etwa der Entwicklung im November; die Zunahme fiel aber geringer aus als im Durchschnitt der Monate davor. Nicht saisonbereinigt wird für den Dezember eine Erwerbstätigenzahl von 38,93 Millionen genannt. Das waren rund 510.000 mehr als ein Jahr zuvor. Gegenüber November und Oktober hat sich der Vorjahresabstand verringert.
Der Stellenzugang blieb verhalten. Betriebe und Verwaltungen meldeten insgesamt 341.500 neue Stellenangebote, 23.600 weniger als im Februar 2000. Die Arbeitsämter wirkten beim Abschluss von 277.500 Arbeitsverhältnissen mit; das waren fast so viele (- 4.800) wie im vergleichbaren Vorjahresmonat.
Mit ihren arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, zu denen zum Beispiel berufliche Weiterbildung, Eingliederungszuschüsse, Mobilitätshilfen, Trainingsmaßnahmen und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gehören, haben die Arbeitsämter wieder einer großen Zahl von Arbeitsuchenden zu einer Beschäftigung verholfen oder zumindest deren Eingliederungschancen verbessert. Ende Februar bildeten sich 358.500 Arbeitnehmer (gegenüber Vorjahr + 26.400) mit finanzieller Förderung der Arbeitsämter weiter. 175.100 zuvor Arbeitslose (- 10.600) waren in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und 76.800 (- 56.600) in Strukturanpassungsmaßnahmen tätig. Die Zahl der Kurzarbeiter entsprach mit 121.500 etwa dem Vorjahresstand.
Die aktuellen Arbeitsmarktstatistiken finden Sie hier: http://www.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/index.html
I. Deutschland
Arbeitslosigkeit nur wenig verändert
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Februar - wie regelmäßig in diesem Monat - nur wenig geändert. Saisonbereinigt ist sie weiter praktisch konstant geblieben. Veränderungen beim Einsatz der Arbeitsmarktpolitik waren ohne Einfluss darauf. Die seit Jahresbeginn verhaltene Entwicklung der Arbeitslosigkeit beruht allein auf relativ schwachen Abgängen, einschl. solcher in Erwerbstätigkeit. Dies hängt damit zusammen, dass die Stellenmeldungen deutlich geringer waren als vor Jahresfrist.
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes lässt sich erst nach Ende der Wintersaison beurteilen, denn diese verschleiert oft die grundlegenden Tendenzen. Für die Fortsetzung der konjunkturell positiven Einflüsse spricht bisher u.a., dass - jedenfalls im Westen - auch auf das Jahresende 2000 zu die Beschäftigung weiter spürbar gestiegen ist. Allerdings war die Zunahme nicht mehr so stark wie in den Monaten zuvor. Damit hat sich das schwächere Wirtschaftswachstum im zweiten Halbjahr 2000 wohl auch am Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht.
Nach jüngsten vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember 2000 saisonbereinigt um 28.000 erhöht, d.h. etwa so stark wie im November (+31.000), aber weniger als im Durchschnitt der Monate zuvor (z.B. Januar bis Oktober: +44.000). Nicht saisonbereinigt wird für Dezember eine Erwerbstätigenzahl von 38,93 Mio genannt, dies sind rd. 510.000 mehr als vor einem Jahr, nach +550.000 im November und +580.000 im Oktober. Die Verkleinerung des Vorjahresabstands spiegelt etwa zu gleichen Teilen das zuletzt schwächere Beschäftigungswachstum und einen Basiseffekt aufgrund des ausgesprochen kräftigen Anstiegs der Erwerbstätigenzahl Ende 1999 wider.
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Februar saisonbereinigt praktisch nicht geändert (+3.000), nach +7.000 im Januar und -19.000 im Durchschnitt des Jahres 2000. Nicht saisonbereinigt ist sie gestiegen, und zwar um 19.400 auf 4.112.600. Damit war die jüngste Entwicklung ungünstiger als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Februar 1998 bis 2000: -3.500), vor allem als im Vorjahresmonat (-16.300). Folglich lag die Zahl der Arbeitslosen erneut weniger stark unter dem Vorjahresstand (-164.400; Januar: -200.200; Oktober: -272.300). Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik haben zuletzt nicht dazu beigetragen; ihre Entlastungswirkung war unverändert um rd. 20.000 größer als vor Jahresfrist (Oktober: rd. +40.000).
Teil 2 folgt
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