Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2000 Teil 8
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Nürnberg (ots)
Teil 8
Langzeitarbeitslosigkeit insgesamt hat deutlich zugenommen. Im November gab es 452.200 Arbeitslose, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos waren, das sind 9 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Dabei erhöhte sich die Zahl langzeitarbeitsloser Männer mehr als doppelt so stark wie die der Frauen (+15 Prozent auf 171.300 bzw. +6 Prozent auf 280.900). Da zudem die Arbeitslosigkeit insgesamt etwas abnahm, ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen von 31,9 Prozent auf 35,2 Prozent deutlich gestiegen. Damit hat sich die günstige Entwicklung des Vorjahres nicht fortgesetzt; im Durchschnitt des Jahres 1999 wurden noch 6 Prozent weniger Langzeitarbeitslose gezählt als 1998. Nach wie vor hat Langzeitarbeitslosigkeit bei Frauen wesentlich größeres Gewicht (Anteil: 41,6 Prozent; Männer: 28,1 Prozent).
Dagegen hat sich die Arbeitslosigkeit von Frauen insgesamt günstig entwickelt. Im November waren 675.900 Frauen arbeitslos, 5 Prozent weniger als im Vorjahr; bei den Männern gab es einen spürbaren Zuwachs von 5 Prozent auf 609.400. Diese divergente Veränderung hängt auch damit zusammen, dass der anhaltende Abbau von Arbeitsplätzen im Baugewerbe fast ausschließlich Männer trifft. Gleichwohl war die Arbeitslosenquote von Frauen (auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen) mit 18,0 Prozent noch spürbar größer als die der Männer (14,8 Prozent), allerdings weniger ausgeprägt als vor Jahresfrist.
Teilzeitarbeitslosigkeit, die überwiegend Frauen betrifft, hat leicht zugenommen. Im November waren 39.500 Teilzeitarbeitsuchende arbeitslos gemeldet, 1 Prozent mehr als vor einem Jahr; 96 Prozent von ihnen waren weiblich. Der Anteil der Teilzeitarbeitsuchenden an allen Arbeitslosen betrug 3,1 Prozent, und ist damit deutlich kleiner als im Westen (12,8 Prozent). Mit durchschnittlich 14,9 Monaten dauerte eine Arbeitslosigkeitsperiode bei Teilzeitarbeitslosen weiterhin fast doppelt so lange wie bei Vollzeitarbeitslosen (8,4 Monate).
Die Arbeitslosigkeit der Ausländer spielt im neuen Teil des Bundesgebietes nach wie vor eine kleine Rolle. Während im November 2000 in den alten Ländern der Anteil arbeitsloser Ausländer an allen Arbeitslosen bei 17,5 Prozent lag, machte er in den neuen nur 2,6 Prozent aus. Allerdings hat hier die Ausländerarbeitslosigkeit auch zuletzt zugenommen, während sie im Westen spürbar zurück ging. So waren im November mit 33.900 Ausländern 5 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsperiode war mit 7,1 Monaten merklich kürzer als bei Deutschen (8,5 Monate).
Die Zahl arbeitsloser Spätaussiedler lag im November mit 17.300 um 7 Prozent unter der vor einem Jahr. Dies beruht wohl auch auf den seit einigen Jahren stark reduzierten Zuzügen. Die Arbeitslosigkeit von Spätaussiedlern spielt mit einem Anteil von weiterhin 1,3 Prozent an allen Arbeitslosen nach wie vor eine geringe Rolle (alte Länder: 2,3 Prozent).
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