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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im September 2000 sowie in den alten und in den neuen Ländern seit der Wiedervereinigung
Knapp 100.000 Arbeitslose weniger - Teil 2/11

Nürnberg (ots)

Der Zuwachs der Erwerbstätigkeit ist auch das
Ergebnis von mehr (ausschließlich) geringfügiger Beschäftigung, die
zum Teil von zuvor Nichtarbeitslosen ausgeübt wird (Schüler,
Studenten, Hausfrauen, Rentner), aber auch von Arbeitslosen, die
dadurch ihren Arbeitslosen-Status nicht verlieren müssen. Vor allem
deshalb ist die Zunahme der Erwerbstätigkeit größer als die Abnahme
der Arbeitslosigkeit. Ein engerer Zusammenhang besteht zwischen den
Veränderungen der Arbeitslosigkeit und der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (ohne geringfügig
Beschäftigte). Nach vorläufigen Angaben auf Stichprobenbasis gab es
im Juni d.J. 27,71 Mio sozialversicherungspflichtig Beschäftigte,
dies sind 347.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich
im Durchschnitt der Monate Oktober 1999 bis Juni 2000 die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 31.000 erhöht.
Die Arbeitslosigkeit ist weiter gesunken. Saisonbereinigt
errechnet sich für September ein Rückgang von 18.000, nach -21.000 im
August, -13.000 im Juli und -5.000 im Juni. Diese Abnahmen erfolgten
allein in den alten Ländern. Von Ende Oktober 1999 bis Ende Mai 2000
hatte es noch ein durchschnittliches Minus von 27.000 gegeben. Dass
sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den letzten beiden Monaten
wieder den früheren, größeren Abnahmen angenähert hat, beruht aber
auf der relativ starken Ausweitung der Arbeitsmarktpolitik. Stellt
man dies in Rechnung, hat das seit Juni geringere Tempo beim Abbau
der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit auch nach der Sommerpause
angehalten.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie
regelmäßig im September - deutlich gesunken. Gegenüber August nahm
sie um 95.900 auf 3.684.800 ab. Dieser Rückgang war erneut größer als
im Vorjahr (-80.500). Infolgedessen lag die Zahl der Arbeitslosen mit
-258.400 zunehmend stärker unter dem Vorjahresniveau (August:
-243.100; Juli: -223.500). Allerdings lässt sich dies wiederum auf
Arbeitsmarktpolitik zurückführen, deren Entlastungswirkung zuletzt
wieder größer als vor Jahresfrist war (+30.000; August: +/-0; Juli:
-30.000).
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, betrug im September 9,0 Prozent; auf der Grundlage
der abhängigen zivilen Erwerbspersonen beziffert sie sich auf 10,0
Prozent. Für September 1999 hatten sich Quoten von 10,1 Prozent
bzw.11,2 Prozent errechnet.
Rechnerischer Ausgleich am Ausbildungsstellenmarkt
Die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt hat sich gegenüber
dem Vorjahr weiter verbessert. So wurden mehr betriebliche
Ausbildungsstellen gemeldet und weniger Jugendliche haben sich als
Bewerber registrieren lassen. Dass es insgesamt etwas weniger
Lehrstellen gab, geht allein auf außerbetriebliche Ausbildungsplätze
zurück. Alles in allem gab es im September mehr unbesetzte Stellen
als noch nicht vermittelte Bewerber; damit gelang erstmals seit
1994/95 wieder ein rechnerischer Ausgleich am
Ausbildungsstellenmarkt. Allerdings war die Lage in West und Ost
unterschiedlich: Während in den alten Ländern die Zahl der
unbesetzten Stellen die der nicht vermittelten Bewerber deutlich
übertraf, war sie in den neuen spürbar kleiner.
Von Oktober 1999 bis September 2000 gingen bei den Arbeitsämtern
625.400 Ausbildungsstellen ein. Dies ist eine Abnahme von 3.800 oder
1 Prozent, die jedoch ausschließlich auf weniger außerbetrieblichen
Ausbildungsstellen beruht, vor allem im Rahmen des
Jugendsofortprogramms. Dagegen war die Zahl der gemeldeten
betrieblichen Lehrstellen mit 570.600 um 22.300 oder 4 Prozent
deutlich größer als im Vorjahreszeitraum. Das geringere Angebot an
Ausbildungsstellen aus dem Jugendsofortprogramm konnte also durch
betriebliche Angebote fast kompensiert werden. Gleichzeitig haben bis
Ende September 770.300 Bewerber die Arbeitsämter bei der Suche nach
einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 32.300 oder 4 Prozent weniger
als im Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang ist einerseits Folge des
Jugendsofortprogramms, denn damit konnte zahlreichen Schulabgängern
früherer Jahre geholfen werden, so dass sie in diesem Jahr nicht mehr
als Bewerber auftraten. Andererseits hat wohl auch die hohe
Inanspruchnahme des Ausbildungsstellen-Informations-Service (ASIS)
dazu geführt, dass Jugendliche die Vermittlung des Arbeitsamtes nicht
genutzt haben. Dafür spricht jedenfalls, dass sich trotz höherer
Schulabgängerzahlen weniger Bewerber gemeldet haben.
Zur Besetzung standen Ende September noch 25.700 offene
Ausbildungsstellen an, 2.300 oder 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
Gleichzeitig gab es 23.600 noch nicht vermittelte Bewerber, 5.700
oder 19 Prozent weniger.
- Es folgt Teil 3 -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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