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Deutsche Marine: IDAS-Flugkörper erstmals vom U-Boot gestartet

Deutsche Marine: IDAS-Flugkörper erstmals vom U-Boot gestartet
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Glücksburg (ots)

Eckernförde/ Glücksburg - Der U-Boot-Lenkflugkörper IDAS 
(Interactive Defence and Attack System for Submarines) ist zum ersten
Mal am 29. Mai vom getauchten U-Boot U33 erfolgreich zu einem 
Testflug gestartet. Versuche von Land aus waren vorher bereits 
erfolgreich. Das Boot der Klasse 212A startete vor der Eckernförder 
Bucht den gelenkten Flugkörper aus einem Torpedorohr. Noch unter 
Wasser entfaltete er seine Flügel, zündete das Triebwerk und 
durchstieß die Wasseroberfläche. Danach ging IDAS in einen 
kontrollierten Flug über. Nach Versuchende wurden Teile des 
Flugkörpers wieder geborgen. "Mit IDAS könnten unsere konventionellen
U-Boote künftig das fortschrittlichste Selbstverteidigungssystem der 
Welt erhalten", sagt Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker. "Das 
Waffensystem bietet für U-Boote in küstennahen Gewässern den 
größtmöglichen Eigenschutz", ergänzt der Befehlshaber der Flotte. Zur
Einführung des Systems sind jetzt noch weitere technische Schritte 
notwendig. Nach der derzeitigen Bundeswehrplanung könnte der 
Flugkörper frühestens 2014 der Marine zur Verfügung gestellt werden.
Bei dem Lenkflugkörper IDAS handelt es sich um eine Mehrzweckwaffe
zur effektiven Selbstverteidigung speziell für U-Boote. Sie soll 
vorrangig langsame Ziele in der Luft bekämpfen, wie etwa 
U-Jagd-Hubschrauber. IDAS wird aus einem Torpedorohr unter Wasser 
ausgestoßen, bricht dann durch die Oberfläche und fliegt sein Ziel 
an. Einzigartig ist eine permanente Datenverbindung zwischen U-Boot 
und Flugkörper mittels eines Lichtwellenleiters. Durch die 
Übermittlung aktuellster Zieldaten einer Suchkopfkamera, kann die 
Besatzung des U-Bootes später jederzeit noch Einfluss auf die 
Flugbahn und die Zielauswahl nehmen.
Der Lenkflugkörper IDAS ist der erste Flugkörper, der sich unter 
Wasser ohne zusätzliche Schutzhülle bewegt. Er kann dadurch sehr 
platzsparend im U-Boot gelagert werden. Kein anderes System konnte 
bisher den zuverlässigen Einsatz eines Lichtwellenleiters beim 
Austritt aus der Wasseroberfläche demonstrieren.
Das System IDAS wurde am 29. November 2007 mit dem Technologiepreis 
der wehrtechnischen Industrie in der Kategorie "Sonderpreis" 
ausgezeichnet. Der Preis würdigt innovative technologische Konzepte, 
die der Sicherheitsvorsorge Deutschlands dienen. Die einzigartige 
Entwicklung ist von deutschen Firmen bestimmt. Eine norwegische Firma
ist beteiligt. Die Arbeitsgemeinschaft IDAS besteht aus Diehl BGT 
Defence (DBD), Howaldtswerke Deutsche Werft (HDW) und Kongsberg 
(KDA).
Die Unterseeboote der Klasse 212 A gelten als die modernsten 
nicht-nuklearen U-Boote der Welt. Sie besitzen einen weltweit 
einmaligen Antrieb, der durch Brennstoffzellen-Technik U-Booteinsätze
über mehrere Wochen hindurch im dauergetauchten Zustand und 
weitgehend unabhängig von Außenluftzufuhr ermöglicht. Durch die 
Entwicklung des IDAS könnten die U-Boote in absehbarer Zukunft um die
Fähigkeit der aktiven Gegenwehr ergänzt werden, zum Beispiel gegen 
angreifende U-Jagd-Hubschrauber.
Die vier Boote der Klasse 212A sind im 1. U-Bootgeschwader in 
Eckernförde stationiert.

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Presseoffizier
Henning Radtke
Telefon: 04631-6664412
henningradtke@marine.de

Original-Content von: Presse- und Informationszentrum Marine, übermittelt durch news aktuell

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