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Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 19. August 2012

München (ots)

"ttt" kommt am Sonntag, 19. August 2012, um 23.05 Uhr vom Norddeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:

Urteil im Prozess gegen "Pussy Riot" - Was denkt Moskaus Kulturszene 
darüber?
Der Vorwurf lautet "Rowdytum", der Prozess wird wahlweise als 
"politischer Schauprozess" oder gar "Jahrhundertprozess" tituliert, 
das Urteil fällt unter den Augen der Weltöffentlichkeit und soll live
im Internet übertragen werden. Die große Frage ist, wie hart gegen 
die Mitglieder der Punkband "Pussy Riot" geurteilt wird: Die 
Staatsanwaltschaft hat drei Jahre Haft beantragt, die drei Frauen 
richten sich bereits auf eine lange Strafe ein, weil sie es wagten, 
in der Moskauer Erlöserkathedrale ein Potestgebet gegen Staat und 
Kirche aufzuführen. Das Gebet der Punkmusikerinnen, in dem es heißt 
"Mutter Gottes, vertreibe Putin", ist umstritten. Die einen sehen es 
als reine Provokation, die anderen als gelungene Kunstaktion. "ttt" 
fragt in der Moskauer Kulturszene nach: Wie wird das Urteil gegen 
"Pussy Riot" aufgenommen und diskutiert?

Amore, Belcanto und Dolce Vita - Woody Allens wunderbare Komödie "To 
Rome with love"
Die ewige Stadt in Postkartenansichten, eine Handvoll großer 
Schauspieler, ein bisschen Amore, ein bisschen Belcanto: Die Zutaten 
zu Woody Allens neuem Film sind banal. Aber der Altmeister hat so 
virtuos und leicht mit ihnen gespielt, dass eine seiner schönsten 
Komödien daraus entstanden ist: "To Rome with love" (Kinostart 30. 
August 2012). In vielen kleinen Episoden erzählt er von Liebe und 
Ruhm. Zum Beispiel vom braven Provinzler, der auf ein römisches 
Callgirl stößt, vom Durchschnittsrömer, der plötzlich berühmt ist 
oder vom Meistersänger, der nur unter der Dusche die richtigen Töne 
trifft. Neben so großartigen Schauspielern wie Alec Baldwin, Roberto 
Benigni und Penélope Cruz spielt Allen endlich wieder selbst mit - 
die Rolle, die er am besten kann: den misanthropen Stadtneurotiker, 
diesmal ein pensionierter Opernregisseur. "ttt" spricht mit Woody 
Allen über seine wunderbare Komödie.

Der skandalöse Ausverkauf der DDR - Dokumentarfilm über die Treuhand
Den Menschen in der DDR etwas davon zurückgeben, was sie in 40 Jahren
erarbeitet haben - das war ursprünglich die Idee hinter der Treuhand.
Am Ende blieben 256 Milliarden Mark Schulden. In nur vier Jahren 
wurden 4000 Betriebe geschlossen, zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze
verschwanden. Der Dokumentarfilm "Goldrausch" erzählt erstmals aus 
der Sicht ehemaliger Treuhand-Manager die Geschichte des riesigen 
Ausverkaufs der volkseigenen Betriebe. Die meisten Investoren kamen 
aus dem Westen, und Banken aus der Bundesrepublik verdienten an den 
Krediten. Die vielen Privatisierungen konnten in so kurzer Zeit nicht
kontrolliert werden, und Millionenbeträge flossen auf Privatkonten. 
Der Film "Goldrausch", der von SWR, NDR und MDR koproduziert wurde, 
kommt am 30. August in die Kinos. "ttt" stellt die Dokumentation vor 
und spricht mit Ingo Schulze über die Treuhand. Der Schriftsteller 
hat gerade den Band "Unsere schönen neuen Kleider" veröffentlicht, in
dem er sich kritisch mit der "marktkonformen Demokratie" 
auseinandersetzt.

Emir Kusturicas Größenwahn - Der Filmregisseur baut sich ein 
serbisches Disneyland
Bekannt und beliebt ist er bis heute als Regisseur schriller Filme 
über die Multikulti-Welt auf dem Balkan: Emir Kusturica. Doch schon 
während des Bosnienkriegs hat er seine Heimatstadt Sarajevo verlassen
und sich deutlich auf die Seite der Serben geschlagen - sein "No 
Smoking Orchestra" spielt gern mal ein Loblied auf den 
Kriegsverbrecher Radovan Karadzic. Jetzt, 20 Jahre nach Ausbruch des 
Kriegs, baut Kusturica eine Filmkulisse, die weit mehr ist: In 
Visegrad (Bosnien-Herzegowina) entsteht eine serbische Idealstadt zu 
Ehren des Autors Ivo Andric. Dazu lässt Kusturica ohne Genehmigung 
historische Steine von historischen Bauten herankarren. Doch Kritiker
werfen ihm nicht nur das vor, sondern auch Geschichtsklitterung: Er 
baue am Mythos einer glorreichen serbischen Identität.

Musikalischer Hommage an die Heimat - Der syrische Klarinettist Kinan
Azmeh
Das neue Album seines Kammermusikensembles ist "allen Syrern 
gewidmet, die seit März 2011 in ihrer Heimat gefallen sind". Der 
Titel lautet: "Letters to a homeland" - Briefe an ein Heimatland. Der
Klarinettist Kinan Azmeh wurde in Damaskus geboren, studiert hat er 
an der renommierten Juilliard School in New York, musiziert unter 
anderem mit Daniel Barenboim, Sir Roger Norrington und den Berliner 
Philharmonikern. Er ist ein Wanderer zwischen den Welten, pendelt 
nicht nur auf seinen Konzertreisen zwischen Orient und Okzident. 
Vielmehr überschreitet er auch musikalisch Grenzen, von der Klassik 
zum Jazz, kombiniert in seinen Kompositionen arabische und westliche 
Musik, nicht von ungefähr heißt sein Ensemble "Hewar" - Dialog. Kinan
Azmeh konzertiert Ende August in Deutschland (Morgenland Festival 
Osnabrück). "ttt" trifft den Klarinettisten vorab in Paris und 
spricht mit ihm über seine umkämpfte Heimat Syrien, das Leben 
zwischen den Welten und seine Musik. 

Moderation: Dieter Moor

Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen, Florian Müller (NDR)

Pressekontakt:

Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Fotos unter www.ard-foto.de

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