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RNZ: Der Rücktritt von Pervez Musharraf kommentiert die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg):

Heidelberg (ots)

Der Abgang
Von Daniel Holl
Am Ende half Pervez Musharraf nicht einmal sein guter Draht nach 
Washington. Angesichts der wilden Entschlossenheit der Opposition, 
den früheren Armeechef aus dem Präsidentenstuhl zu vertreiben, blieb 
auch den USA nur übrig, Musharraf für die Zusammenarbeit zu danken. 
Der beugte sich dem Ultimatum der Gegner und trat zurück - in 
auffallender Ähnlichkeit zum früheren US-Präsidenten Nixon, den er 
einmal ein "Vorbild" nannte. Langfristig wird der Rücktritt in 
Islamabad 2008 die Welt aber stärker erschüttern als der in 
Washington 1974. Musharrafs Abgang ist nämlich nicht der klare "Sieg 
für die Demokratie", den seine Gegner nun verkünden. Die größte 
Bewährungsprobe steht ihr erst bevor.
Motiv der geplanten Amtsenthebung war weniger das Streben nach einem 
demokratischen Neuanfang als die innige Feindschaft, in der sich 
Nawaz Sharif und Musharraf seit dessen Putsch gegenüber standen. Ob 
die Koalitionsparteien Muslimliga und PPP mehr verbindet als ihr 
bislang gemeinsamer Gegner, steht in den Sternen. Die Grenzregion zu 
Afghanistan ist Kriegsgebiet, in dem der internationale Terrorismus 
eine Basis gefunden hat. Selbst General Musharraf konnte - oder 
wollte? - dem nicht Einhalt gebieten. Genau das muss aber der neuen 
zivilen Führung gelingen, wenn nicht die Bombe in die Hand der 
Islamisten fallen soll.

Pressekontakt:

Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0

Original-Content von: Rhein-Neckar-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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