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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Doping im Radsport

Bielefeld (ots)

Mächtig doll dröhnt es durch Deutschland:
Speziell auch im Rad-»Sport« ist gedopt worden auf 
Teufel-komm-heraus. Und was womöglich noch heute praktiziert wird - 
wer weiß?
Die Betroffenheitsmaschinerie läuft wie geschmiert. Je nach Tagesform
und Aufwallungsgrad geben sich geständige (Mit-)Täter, 
Starkverdächtige und Unschuldsengel, Funktionäre, ärztliche Betreuer,
Sportpolitiker und Pressekommentatoren entsetzt, entrüstet, 
entgeistert, erschüttert. Oder »zutiefst« erschüttert, um nur keinen 
Zweifel aufkeimen zu lassen an ihrer Fähigkeit und dem natürlich 
»festen« Willen, an der Seite derer zu stehen, die angeblich nur 
eines im Sinn haben: aufklären, aufklären und »diesen Sumpf« 
trockenlegen, auf dass die Rennradelei endlich wieder sauber werde.
Gleichwohl wäre es arg übertrieben zu behaupten, unser ganzes 
maiselig-sonniges Deutschland falle deswegen zurück in düsteren 
Weltenschmerz. Dazu sind die Leute erfreulicherweise inzwischen doch 
wieder zu gut drauf, finden sichtbar Spaß am Leben, am Geldverdienen 
und - am Geldausgeben. Wer derart bei Laune ist, zuckt eher die 
Schultern, auch wenn nun ein Pedaltreter nach dem anderen auspackt, 
was selbst nur beiläufig Interessierten ohnehin schwante, zumal die 
Spatzen es sogar schon vom Dach des Radverband-Präsidenten Rudolf 
Scharping pfiffen.
Man kann den Kopf nicht hängen lassen, wenn einem das Wasser bis zum 
Hals steht. Von dieser Lebensweisheit mag so mancher jener 
(ungezählten) Gedopten angetrieben worden sein, die jetzt 
bröckchenweise gestehen. Aber selbst wer zwischen Geldgeber-Riesen, 
skrupellosen Medizinmännern, Millionenwerbedruck und 
Medienmühlsteinen jedes Radler-Maß verlor, taumelt irgendwo daher 
zwischen Winston Churchill und Konrad Adenauer.
Die Wahrheit, so befand der legendäre Briten-Premier, sei ein so 
kostbares Gut, dass man sie bei Bedarf tunlichst mit einem Schutzwall
von Lügen umgeben müsse. Und der große Alte von Rhöndorf sinnierte: 
Es gebe drei Wahrheiten - die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts
als die reine Wahrheit.
Ausgewiesene Zweirad-Begeisterte waren beide der Überlieferung nach 
aber nicht.
Politiker, sagt der Volksmund, hätten teils ein so dickes Fell, dass 
sie auch ohne Rückgrat stehen könnten. Gleiches galt bis vor kurzem 
auch für die Menschenmauer des Schweigens rund um die Trümmerreste 
des sogenannten Rad-»Sports«.
Rauschgifte, das weiß man, vermitteln Glücksgefühle, als ob eine 
Bremse gelöst wird. Drogensucht bezeichnen Physiologen als »eine Form
von krankhaftem Lernen«. Auch Doper und Gedopte sind besessene 
Bremsenlöser, angeheizt vom Lockruf des Geldes zwischen Finanziers, 
Fernseh-Einschaltquoten und massenhaftem Publikums(selbst)betrug.
PS. Kleiner Scherz zum Schluss: Zum Beispiel ein 
Siemens-Rad-Rennstall mit VW-Peter Hartz als Teamchef würde dem 
Radsport selbst unter strenger ärztlicher Aufsicht so bald wohl auch 
nicht wieder aufs Fahrrad helfen ...

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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