Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalen-Blatt mehr verpassen.

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Weltbevölkerung

Bielefeld (ots)

Folgt man der UNO, so wird die Weltbevölkerung an diesem Montag auf sieben Milliarden Menschen anwachsen. Bis 2050 sollen es dann 9,5 Milliarden werden. Das ist eine gigantische Zahl. Es versteht sich, dass diese rasante Entwicklung die Wirtschaft, Sicherheit, Umwelt und Sozialstruktur unserer Erde beeinflusst. Die Bevölkerungsexplosion ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Hierbei fällt auf, dass die Bevölkerung auf den Kontinenten unterschiedlich schnell wächst. Asien hat heute schon die meisten Menschen (60 Prozent), gefolgt von Afrika (15 Prozent) und Europa (zehn Prozent). Afrika wächst am schnellsten. Hier wird die rapide Verstädterung zum Problem: In Lagos, Accra, Nairobi oder Kinshasa nehmen die Elendsviertel überhand. Wasser- und Energieknappheit, Armut, Kriminalität und Seuchen sind die Folge. Ähnliches droht den Megastädten in Indien, Bangladesch, Pakistan, Brasilien oder auf den Philippinen. Die rapide Urbanisierung, so meinen Kritiker, habe einen »Planeten der Slums« geschaffen. Tagelöhner, Straßenhändler und Kleinkriminelle kämpfen zunehmend in den Elendsvierteln ums Überleben. Die Ärmsten werden in die gefährlichsten Gegenden abgedrängt, während sich die Reichen abschotten und in »bewachten Siedlungen« wohnen. Dieser fatale Trend lässt sich nur stoppen, wenn massiv in die soziale und materielle Infrastruktur der Großstädte investiert wird. Dies würde auch die Jugendarbeitslosigkeit verringern. Die Ernährung ist das nächste Problem: Neue landwirtschaftliche Nutzflächen werden knapp, das Wasser geht aus, und Dünger werden zunehmend wirkungslos. Obendrein hängt die Versorgungslage auch von der Geburtenrate ab, und die zeigt sich äußerst unterschiedlich: Während die Geburtenraten in Nigeria, Uganda, Afghanistan oder Bangladesch »explodieren«, bleiben sie in anderen Ländern fast stehen - zum Beispiel in Italien, Taiwan, Japan und Deutschland. Extrem niedrige Bevölkerungszuwächse sind dabei ebenso fragwürdig wie besonders hohe Geburtenraten: In Ländern mit niedrigen Geburtenraten müssen immer weniger Menschen im arbeitsfähigen Alter immer mehr Alte ernähren. Die Vergreisung der wohlhabenden Länder belastet die junge Generation. Auch China wird durch die Ein-Kind-Politik vergreisen, so dass dort die Ära der Billiglohnarbeit zu Ende geht. Somit wird klar: Reiche Länder brauchen mehr, arme weniger Kinder. Die UNO schätzt, dass im Jahr 2100 etwa 87 Prozent der Weltbevölkerung in Entwicklungsländern leben werden. Die hohen Geburtenraten sind dabei das größte Problem. Eine effektive Familienplanung täte somit not, um die Bevölkerungsexplosion zu drosseln. Denn nur, wenn weniger Kinder in den Entwicklungsländern geboren werden, könnten dort Armut, Hunger und Kriminalität deutlich verringert werden. Geburtenkontrolle und Familienplanung sind somit kein Luxus in der Dritten Welt - sie sind eine notwendige Überlebensstrategie.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalen-Blatt
Weitere Storys: Westfalen-Blatt
  • 30.10.2011 – 20:17

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Mindestlohn

    Bielefeld (ots) - Ob Mindestlohn oder Lohnuntergrenze - der Effekt ist der gleiche, doch noch traut sich die CDU nicht, offensiv zu ihrer Kehrtwende zu stehen. Nach jahrelangem Nein kommt in der CDU Bewegung in die Debatte. Das Ziel muss lauten: Wer eine Vollzeittätigkeit ausübt, muss davon leben können. Es geht nicht um sozialdemokratische oder konservative ...

  • 28.10.2011 – 20:30

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Abfallgesetz

    Bielefeld (ots) - Nicht alles, was in der Tonne liegt, ist wirklich Müll. Derzeit landet noch zu viel im Verbrennungsofen. Deshalb ist das Bestreben der Bundesregierung, mehr Abfall zu verwerten, erst einmal richtig. Dabei geht es nicht allein darum die Umwelt zu retten, sondern um viel Geld. In der Abfallindustrie erwirtschaften 250 000 Beschäftigte einen ...

  • 28.10.2011 – 20:30

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu 50 Jahre Anwerbeabkommen

    Bielefeld (ots) - Die türkische Einwanderungsgeschichte beginnt mit einer falschen Annahme - auf beiden Seiten. Sowohl Deutsche als auch Türken dachten in den 60ern, das Gastarbeiter-Dasein sei eine Übergangsphase. Integration schien nicht notwendig. Hier liegt der Grundstein vieler Probleme. Statt sich mit dieser schwierigen Ausgangssituation auseinanderzusetzen, ...