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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Frauenquote:

Bielefeld (ots)

Grundsätzlich kann eine Frauenquote in Unternehmen die Diskriminierung des weiblichen Geschlechts im Arbeitsleben nicht beenden. Sie wird die männlich dominierte Berufswelt nicht davon überzeugen, dass manche Frau besser qualifiziert ist und einer Firma gut tut. Auch wenn es eine flexible und keine per Gesetz festgeschriebene Vorgabe ist, brauchen Quotenfrauen ein dickes Fell. Sie werden sich gegen den Vorwurf wehren müssen, nur durch ein gewolltes Zahlenspiel dorthin gelangt zu sein. Eine Frauenquote beseitigt nicht die zentralen Probleme. Der Karriereknick Kind ist nur eines davon. Wenn die Unternehmen nur halb soviel Engagement in Betriebskindergärten stecken würden wie in die jetzt beschlossene freiwillige Selbstverpflichtung, würden viele Frauen aufatmen. In eine Spitzenposition zu kommen, ist das eine. Sie nach der Elternzeit zu behalten, etwas ganz anderes. Wenn die Politik nun aber unbedingt eine Frauenquote will, muss sie konsequent sein. Alles andere wäre ein Rohrkrepierer. Um dies zu vermeiden, hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) bereits die Daumenschrauben angezogen - beinahe zu spät. Sie will Bußgelder verhängen, wenn Zielsetzungen nicht eingehalten werden. Jetzt heißt es zumindest, bis zu 35 Prozent der Führungspositionen sollen bis spätestens 2020 von Frauen besetzt sein. Wenn Schröder ihre Drohung ernst meint, müssen die Konzerne darauf festgenagelt werden - Konsequenzen inklusive! Dann müsste die Ministerin aber zuerst dem Maschinenbaukonzern MAN einen Besuch abstatten. Hier soll der Frauenanteil bis Ende 2014 von 10 auf 12 Prozent erhöht werden. Das ist viel zu wenig. Vor einer Quote für Vorstände und Aufsichtsräte drücken sich die Dax-Konzerne aber. Doch das ist der entscheidende Part. Wenn die Männerriege die Chance der Selbstverpflichtung also nicht nutzt, muss der Staat handeln. Dann führt kein Weg an der Quote per Gesetz vorbei. So kommen mehr Frauen in Spitzenpositionen. Doch die Diskriminierung wird das nicht beenden. Dazu bedarf es mehr als einer Quote.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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