Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalen-Blatt mehr verpassen.

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Landtagswahlen

Bielefeld (ots)

Hoffnungsschimmer für die SPD, dramatischer
Dämpfer für die CDU: Sieht man die Ergebnisse der Landtagswahlen im 
Saarland, in Thüringen und in Sachsen in der Summe, so können die 
Sozialdemokraten feiern, während bei den Christdemokraten 
Ernüchterung herrschen dürfte.
Große Gewinner des Supersonntags sind allerdings wie erwartet die 
kleinen Parteien. Grüne und FDP können überall zulegen und ziehen in 
alle drei Landtage ein. Noch besser ist nur die Linke, die es in 
Thüringen womöglich allein mit der SPD zur Mehrheit bringt, in 
Sachsen wieder zweitstärkste Kraft ist und im Saarland satte 19 
Prozentpunkte hinzugewinnen kann.
Bitter fällt die Bilanz der CDU aus. Gleich zwei der drei 
CDU-Ministerpräsidenten scheinen abgewählt. Zudem ist die bürgerliche
Mehrheit im Bundesrat mindestens bis zum 27. September dahin. Vor 
allem aber: Die katastrophalen Verluste in Thüringen und im Saarland 
lasten wie Blei auf dem bürgerlichen Lager.
Daran ändert der Erfolg in Sachsen nur wenig. Auch hier hat 
CDU-Ministerpräsident Stanislav Tillich leicht verloren. Immerhin 
kann sich die CDU aussuchen, ob sie mit der FDP oder mit der SPD 
koaliert. Eine Niederlage haben in Sachsen ohnehin alle Demokraten 
erlitten, weil die rechtsextreme NPD weiter im Landtag sitzt.
Im Saarland und in Thüringen hatte die CDU vom Ausgangspunkt 
absoluter Mehrheiten Verluste einkalkuliert. Deren Ausmaß aber 
übertraf selbst pessimistische Prognosen bei weitem. Den 
Ministerpräsidenten Dieter Althaus und Peter Müller droht nun der 
Totalabsturz in die Opposition. Selbst Hoffnungen auf Große 
Koalitionen sind nur noch vage.
Die Union wird in den kommenden Tagen darum bemüht sein, den Schaden 
in Grenzen und möglichst weit weg von Berlin zu halten. Gut möglich, 
dass trotzdem eine Debatte über die eigene Wahlkampfstrategie 
entbrennt. Dann wäre Angela Merkel nicht als moderierende Kanzlerin, 
sondern als Parteivorsitzende gefragt.
Unübersehbar war gestern dagegen die Freude der SPD im Berliner 
Willy-Brandt-Haus. »Schwarz-Gelb ist nicht gewollt in diesem Lande«, 
erklärte der Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier geradezu 
erleichtert. Das ist zwar Unsinn bei aktuell fünf und demnächst mit 
Sachsen wohl sechs bürgerlichen Landesregierungen. Es zeigt aber, wie
sehr die Sozialdemokraten einen Erfolg herbeigesehnt haben.
 Ein Erfolg, der bei näherem Hinsehen eher bescheiden ausfällt. Dem 
Plus in Thüringen stehen ein zum wiederholten Male dramatisch 
schlechtes Ergebnis in Sachsen und klare Verluste im Saarland 
gegenüber. Doch für so eine feine Analyse hat die SPD keine Zeit. Sie
wird versuchen, die Regierungsoptionen in Thüringen und im Saarland 
allen Schwierigkeiten zum Trotz rasch zu nutzen.
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 27. September soll das Signal 
heißen: »Die SPD hat noch lange nicht aufgegeben. Mit der SPD ist zu 
rechnen.«

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalen-Blatt
Weitere Storys: Westfalen-Blatt
  • 28.08.2009 – 19:16

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Thema "Ringen um Opel":

    Bielefeld (ots) - Das Dilemma um Opel dauert an. Auch am Freitag gab es keine Fortschritte, sondern nur politisches Fingerhakeln. Politiker von SPD und CDU streiten weiterhin um den richtigen Weg, wie Opel vor einer Insolvenz bewahrt werden kann. Dabei sind Merkel, Steinmeier & Co. längst nicht mehr Herr des Verfahrens. Die Entscheidung über die Zukunft der ...

  • 27.08.2009 – 19:38

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Konjunkturprognosen

    Bielefeld (ots) - War's das? Ist die schwerste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg tatsächlich schon bald wieder vorüber? Man muss sich dieser Tage doch verwundert die Augen reiben. Glaubt man den Konjunkturexperten, wird sich die Wirtschaft in Deutschland nun doch sehr viel schneller erholen, als es uns die gleichen Experten erst vor wenigen Monaten ...

  • 27.08.2009 – 19:35

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nahost

    Bielefeld (ots) - Im Nahen Osten herrscht derzeit Ruhe. Israel wird weder von Angriffen von Hamas-Extremisten aus dem Gazastreifen bedroht noch stellen Aktivisten von Milizen aus dem Westjordanland oder Hisbollah-Kämpfer aus dem Libanon eine Gefahr für Israel da. Die Israelis sind Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dankbar dafür, weil er diese Ruhe auch ...