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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Offenen Brief der Eltern von Tim K.

Bielefeld (ots)

Das war ein erster Schritt. Er hat lange auf
sich warten lassen. Doch nun müssen weitere folgen.
Festzuhalten ist: Die Familie des Amokläufers von Winnenden kommt mit
ihrem Brief zunächst einmal vielen Bedürfnissen nach. Zuallererst ist
da das Bedürfnis nach Anteilnahme, das vor allem die Freunde und 
Hinterbliebenen der Opfer haben. Zum anderen verlangt die 
erschütterte Gesellschaft, dass jemand Mitverantwortung für das 
Geschehene übernimmt. Schließlich musste aber auch die Familie K. 
selbst den Wunsch verspüren, ihrer Umwelt die eigene Rolle in dieser 
Tragödie zu erläutern - selbst wenn dabei der Verweis auf die 
vermeintliche eigene Machtlosigkeit im Mittelpunkt steht.
Sie hätten Tims Hass nicht bemerkt, lassen Vater und Mutter auch im 
Namen ihrer Tochter mitteilen. Sie hätten ihn anders gekannt. Eine 
normale Familie seien sie gewesen.
Es gibt keinen Grund, den Eltern ihre Bestürzung über die Tat ihres 
Sohnes nicht zu glauben. Das gilt auch für ihr Mitgefühl gegenüber 
den Opfern. Menschen müssen sich über Unfassbares austauschen, um es 
fassen zu können. Deshalb ist zunächst einmal jede Äußerung besser 
als weiteres Schweigen.
Doch in ihrem Haus fand ihr Sohn wohl alles, was er brauchte, um ein 
Massaker anzurichten. Die Eltern werden sich deswegen Vorwürfe 
machen, Waffen mit anderen Augen sehen. Warum sagen sie es nicht? 
Auch das würde vielen Menschen helfen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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