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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Einzelhandel/Discounter

Bielefeld (ots)

Der Pressesprecher von Lidl wendet sich offensiv
an die Medien, um dem öffentlichen Eindruck entgegenzuwirken, der 
Discounter habe seine Mitarbeiter bespitzelt.
Die Geschäftsleitung von Kik rechtfertigt sich vor Aktivisten der 
»Clean Clothes Campaign«, also der Kampagne für saubere Kleidung. Es 
könne sein, dass einige Zulieferer in Bangladesch und auf den 
Philippinen gegen fundamentale Arbeitsrechte verstoßen hätten, aber 
das sei ohne Wissen oder gar Zustimmung der Zentrale in Deutschland 
geschehen und solle künftig - mit Unterstützung der 
Nichtregierungsorganisation - unterbunden werden.
Positive Nachrichten aus einer Welt, die sich bisher gegenüber jeder 
Anfrage von Journalisten hinter einer massiven Schweigemauer 
verschanzt hat. Man muss nicht gleich von Revolution sprechen, aber 
sicher ist: Es ist etwas in Bewegung im deutschen Einzelhandel.
Unübersehbar ist auch der Erfolg der noch jungen Bioverbrauchermärkte
sowie Bioflächen in Supermärkten und Warenhäusern. Der niedrige Preis
allein scheint sogar im Land der Schnäppchenjäger und Pfennigfuchser 
keinen Erfolg mehr zu garantieren. Wollen die Discounter ihren Umsatz
erhöhen, müssen sie zunehmend im eigenen Revier der Konkurrenz Kunden
abjagen.
 In diesem Verdrängungswettbewerb spielt der Markencharakter des 
Firmennamens, den sich zumindest Aldi, Lidl, Tchibo, Kik, DM und 
Schlecker erarbeitet haben, eine offenbar wichtigere Rolle als der 
letzte Zehntelcent Preisvorsprung. Die Szene, die es schick fand, mit
dem Porsche beim Discounter vorzufahren und dort den Schampus 
einzukaufen, besteht nun auf Öko. Sie möchte auch nicht mit negativen
Nachrichten über ihre Einkaufsstätte in Verbindung gebracht werden - 
eine Entwicklung, die sich übrigens in Deutschland zuerst die 
Milchbauern zunutze gemacht haben, indem sie ihre kostenlose 
»Protestmilch« ausschließlich vor Billigketten verteilt haben. 
Inzwischen kann man bei einigen Discountern sogar schon Bioware 
kaufen.
»Ich kann von gar nichts ausgehen. Das kann kein Mensch einschätzen.«
Merkwürdig zahm reagierte Alfons Frenk, der am 1. Mai in den 
Ruhestand gegangene frühere Chef des größten deutschen 
Lebensmitteleinzelhändlers Edeka, auf die Frage, wie er die Chancen 
auf die Zustimmung des Kartellamts zu einem Zusammengehen des 
Edeka-Discounters Netto mit der zu Tengelmann gehörenden Plus-Kette 
einschätze. Die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde wird etwa Mitte 
Mai erwartet. Frenk tat gut daran, sich zahm zu geben, denn die 
Chancen auf die Genehmigung stehen eher schlecht.
 Der allgemeine Trend, sich durch Zusammenschlüsse für den 
Konkurrenzkampf zu stärken, wird sich dadurch aber nicht aufhalten 
lassen. Für den Fall jedoch, dass das Aufgebot für die Hochzeit mit 
Netto abgesagt werden muss, liegt Tengelmanns Plus schon ein neuer 
Heiratsantrag von der zum Rewe-Konzern gehörenden Penny-Kette vor.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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