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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema West-LB:

Bielefeld (ots)

Wenn's ums Geld geht: Sparkasse! Wie ein Ohrwurm
hat sich dieser Werbespruch im Gehirn eingenistet. Zielgerichtet 
trifft er den regional verbundenen mittelständischen Unternehmer und 
Normalverbraucher. Nicht zuletzt haben die 76 Sparkassen in 
Westfalen-Lippe auch deshalb einen so hohen Marktanteil von 
kundenbezogenen 60 Prozent, weil der Erlös allen zukommt. Mal fließen
die Spenden zur Feuerwehr, mal in Kindergärten, in ein Jugendkino, 
ein Bärengehege oder - auch das ist nicht die schlechteste Lösung - 
mal in den Etat der Heimatgemeinde.
Einige dieser Einrichtungen sollten sich nun auf kleinere Zuschüsse 
einstellen. 2008 werden die Sparkassen in Nordrhein-Westfalen ihre 
Gewinne weitgehend dazu brauchen, die Schulden der Westdeutschen 
Landesbank auszugleichen. Wenn's ums Geld geht: Sparkasse - das 
scheint man in Düsseldorf so zu verstehen, dass die West-LB ruhig ein
paar hundert Millionen verspekulieren kann. Die 
öffentlich-rechtlichen Institute werden sich schon nicht aus der 
Verantwortung stehlen. Und wenn deren Geld nicht reicht, gibt es 
zusätzlich einen zweiten Adressaten: Wenn's ums Geld geht: 
Staatskasse. Als Miteigentümer werden die Landeskasse und die Etats 
der Landschaftsverbände in gleicher Weise belastet wie eben die 
Bilanzen der Sparkassen.
Wenn's ums Geld geht, dann sollten die Sparkassen eigentlich Bescheid
wissen. Immerhin muss man ihnen zugute halten, dass sie schon länger 
nach einer Lösung suchen. Mehr noch: Mit der Landesbank 
Baden-Württemberg hatten sie sogar schon einen Partner gefunden, der 
bereit schien, die West-LB aus dem Schlammassel heraus und zu neuen 
Ufern zu führen. Doch da spielte im Sommer 2007 die Landesregierung 
nicht mit. Inzwischen ist dieser Zug abgefahren: Mit der ebenfalls 
tief verschuldeten Sachsen-LB haben sich die Stuttgarter eine andere 
schwere Last angehängt.
Dass CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und sein Finanzminister 
Helmut Linssen dem Bräutigam aus dem Südwesten einen Korb gaben, 
beruht zum großen Teil auf einer falschen Einschätzung der Lage bei 
der West-LB. Die Politiker wollten nicht nur Arbeitsplätze, sondern 
auch Kompetenz - und Einfluss - für den Finanzstandort Düsseldorf 
retten. Beides ist nun vorerst verloren. Denn nach den neuen 
Verlustzahlen werden sich die aktuellen Verhandlungspartner bei der 
hessischen Helaba schwer tun, den Nordrhein-Westfalen allzu große 
Zugeständnisse zu machen.
Ohnehin wird es bei den Gesprächen noch häufig zündeln. Als 
Eigentümer der Frankfurter Sparkasse kann sich die Helaba durchaus 
andere Eigentümerstrukturen für Sparkassen vorstellen als rein 
kommunale Trägerschaften.
Mehr als Strukturfragen interessiert die Kunden und Steuerzahler der 
West-LB jedoch, ob und wie die Verantwortlichen für die 
Spekulationsverluste von 600 Millionen Euro bei der Landesbank zur 
Rechenschaft gezogen werden.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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