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BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V.

Sendesperrfrist 28.07.2005 10.30 Uhr Terrorabwehr – eine neue gemeinsame Aufgabe

Berlin (ots)

„Der internationale Terrorismus ist ein neues
Problem im Welthandel und stellt die Unternehmen vor bisher nicht
gekannte Herausforderungen. Die Terroranschläge – zuletzt wieder in
London und Ägypten - haben gezeigt, wie verwundbar unsere Welt,
unsere arbeitsteilige Wirtschaft und deren Infrastruktur ist. Deshalb
sind Maßnahmen zum Schutz der Sicherheit auf allen Ebenen – sowohl
national als auch international in Form verstärkter Kontrollen an den
Grenzen und im Inland – erforderlich. Hierzu bedarf es der
staatlichen Zusammenarbeit mit unseren Partnern.“ Dies erklärt Anton
F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und
Außenhandels (BGA) im Vorfeld des 6. Deutschen Außenwirtschaftstags
am 13. September 2005 in Bremen.
„Neben den Regierungen kann und muss auch die Wirtschaft ihren
Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit leisten. Dabei kommt es immer
darauf an, eine angemessene Balance zwischen
Sicherheitsanforde¬rungen einerseits und berechtigten Handelsin-
teressen andererseits zu finden. Beide Ziele sind nicht einfach
miteinander in Einklang zu bringen. Bei allen Maßnahmen zur
Bekämpfung des Terrorismus ist deshalb zu fragen, ob sie wirklich
geeignet, notwendig und verhältnismäßig sind, unsere Sicherheit und
die unserer Partner zu gewährleisten“, so Börner.
Nach Schätzungen des BGA steigen die Kosten für
Sicherheitsmaßnahmen auf rund ein Zehntel der weltweiten
Logistikkosten. Das sind über 100 Milliarden Euro im Jahr zusätzlich.
Dies beinhaltet allein die bei der Wirtschaft anfallenden
Aufwendungen für konkrete Sicherheitsanforderungen. Die Summe umfasst
nicht die zusätzlichen staatlichen Haushaltsausgaben, die allein in
den USA mehrere Milliarden US-Dollar im Jahr betragen.
„Nationale Alleingänge versprechen keinen Erfolg. Sicherheit in der
Logistikkette ist vielmehr eine internationale Aufgabe, die nur
gemein¬sam bewältigt werden kann. Deutschland und die EU sollten
nicht ungeprüft überzogene und kostspielige Sicher-heitsvorkehrungen
einführen, die nicht effektiv mehr Sicherheit für die weltweiten
Handelsströme mit sich bringen“, fordert der BGA-Präsident.
Die EU-Kommission folge mit ihren Plänen zur Erhöhung der Sicherheit
im Waren-verkehr den Vorgaben der USA und habe ihre Anforderungen
noch verschärft. Durch die so genannte EU- Sicherheitsinitiative
würden insbesondere kleine und mittelstän-dische Unternehmen
erhebliche Investitionen in den Aufbau eines IT- Systems zur
Zollabwicklung stecken müssen. Zudem seien diese Systeme beim Zoll
vielerorts aber noch gar nicht einsatzbereit. Auch bei den so
genannten Antiterror-Verordnungen der EU sei ein ausgewogenes
Gleichgewicht zwischen Sicherheitsbe-dürfnissen einerseits und den
wirtschaftlichen Realitäten andererseits bis heute nicht erkennbar.
Schließlich müsse mit stark steigenden Sicherheitsgebühren gerechnet
werden. Von den deutschen See¬häfen würden die Kosten für die nach
dem ISPS- Code - ein weltweiter Si¬cherheitsstandard für Häfen und
Schiffe - erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen jährlich auf deutlich
über 50 Millionen Euro geschätzt, die die Importeure zusätzlich
tragen müssen. Gleiches gelte für den rasant wachsenden Luftverkehr,
jedoch mit erheblich höheren Kosten.
„Nur gemeinsam können wir an einer kontinuierlichen  Verbesserung
der Sicherheitslage arbeiten. Die deutsche Wirtschaft arbeitet heute
eng mit den zuständigen Be-hörden bei der Stärkung der Sicherheit
zusammen und kann mit ihren Millionen Point-to-Point - Verbindungen
noch stärker eingebunden werden – durch Zusam-menarbeit,
Datenabgleich und Wachsamkeit sowie den Einsatz von
hochtechnisierter, international vernetzter Sicherheitstechnik.
Gleichzeitig erfordern die Bedürfnisse des internationalen Handels
aber eine schnelle und effiziente Abwicklung des grenz-
überschreitenden Warenaustausches. Die Kooperation kann sich daher
nicht auf die einzelstaatliche Ebene beschränken, gefragt ist
vielmehr eine supranationale und kohärente Zusammenarbeit, wie sie
auf europäischer Ebene zwischen Zoll, Polizei und
Nachrichtendiensten und im Rahmen der gemeinsamen Außen- und Sicher-
heitspolitik angestrebt wird. Diese weist aber noch erhebliche
Mängel auf, die in der Komplexität der Datenmengen, den
unterschiedlichen Systemen und dem Kompetenz-Wirrwarr im inner- und
zwischenstaatlichen Bereich begründet liegt. Auch die Forschung
spielt eine wichtige Rolle, um rasch effiziente Technologien und
Analy-semethoden zur schnellen Aufspürung von Sprengstoffen sowie
zur Identifikation von Gewalttätern zu entwickeln“, so Börner
abschließend.
49, Berlin, 28. Juli 2005
Ansprechpartner:
André Schwarz
Pressesprecher
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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