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Neue Erkenntnisse im Fall Heinze

Hamburg (ots)

Bei den Untersuchungen des NDR zu Verfehlungen
seiner früheren Fernsehfilm-Chefin haben sich am Montag konkrete 
Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Doris Heinze unter Pseudonym über 
externe Produktionsfirmen zwei Drehbücher und ein Treatment für den 
NDR geschrieben hat, ohne dass dies dem Sender bekannt war. Der NDR 
geht deshalb nunmehr davon aus, dass ihm auch ein materieller Schaden
entstanden ist. Hätte Frau Heinze den Sachverhalt offengelegt, hätte 
sie deutlich weniger Honorar erhalten. Einzelheiten dazu kann der NDR
mit Blick auf die laufenden Ermittlungen derzeit noch nicht 
mitteilen.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte der NDR Doris Heinze 
suspendiert, nachdem sie eingeräumt hatte, dass sie ihrem Ehemann 
unter Ausnutzung ihrer beruflichen Position über Dritte außerhalb des
NDR persönliche Vorteile verschafft hat. Heinzes Mann soll unter dem 
Pseudonym Niklas Becker fünf Drehbücher verfasst haben, von denen 
vier von der Münchner Produktionsfirma AllMedia für den NDR verfilmt 
wurden.
Unabhängig davon reagierte der NDR überrascht auf eine Äußerung 
des Vorstandsmitglieds des Verbandes Deutscher Drehbuchautoren, Pim 
Richter. Er wird im "Spiegel" mit der Aussage zitiert, sein Verband 
habe schon seit fast drei Jahren Hinweise auf "Niklas Becker". NDR 
Pressesprecher Martin Gartzke: "Wenn der Verband Wissen, das der 
Sender nicht hat, zurückhält, dann ist das für die Aufklärung des 
Sachverhalts nicht hilfreich. Der Verband muss sich bei einer solchen
Untätigkeit nach seinem Selbstverständnis fragen lassen."
Der Sender sei den Hinweisen, die ihn durch Recherchen der 
"Süddeutschen Zeitung" erreicht hatten, unverzüglich nachgegangen, so
Gartzke weiter. Die eingeleitete Konsequenz - eine fristlose 
Kündigung - sei arbeitsrechtlich die maximal mögliche. Der NDR prüft 
auch mögliche Schadensersatzforderungen gegen Doris Heinze.
Zudem stehe der NDR in enger Verbindung mit der Staatsanwaltschaft
Hamburg; der Sender halte sie über die Angelegenheit auf dem 
Laufenden. "Bei allen öffentlichen Äußerungen müssen wir uns vor 
diesem Hintergrund sowie dem der voraussichtlich anstehenden 
arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung ausschließlich auf belegbare 
Erkenntnisse beschränken", so Gartzke. "Dafür bitte ich um 
Verständnis." Der Auftrag des NDR Intendanten an die Revision des 
Senders zu einer umfassenden und möglichst lückenlosen Aufklärung des
Sachverhalts bestehe fort. Nach Abschluss der Untersuchungen werde 
der NDR darüber umfassend informieren. Gartzke: "Transparenz ist uns 
wichtig. Gleichzeitig dürfen die Ermittlungen nicht beeinträchtigt 
werden."

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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