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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Pegida stellt sich den Medien Bitte mit Verstand Alexandra Jacobson, Berlin

Bielefeld (ots)

Die Aufregung um Pegida nimmt kein Ende. Hoffentlich darf die islamfeindliche Bewegung bald wieder in Dresden auf die Straße. Nicht weil sie recht hätte, sondern weil das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit für alle gilt. Auch für Menschen, deren Ansichten man nicht teilt. Zudem mussten am Abend leider auch die Gegendemonstranten in Dresden zu Hause bleiben. Anderswo ließen sich die Bürger durch das sächsische Demonstrationsverbot zum Glück nicht einschüchtern. In Bielefeld waren Tausende gegen Pegida unterwegs. Pegida muss demonstrieren dürfen. Soll man mit den Veranstaltern auch reden? Ja, natürlich. Der urdemokratische Diskurs um den richtigen Weg sollte sich nicht auf diejenigen beschränken, die im Großen und Ganzen sowieso einer Meinung sind. Bisher scheiterte allerdings jedes Gespräch zwischen Politikern oder den Medien und den Pegida-Organisatoren an deren tiefsitzender Verachtung für den Dialog. Die Medien wurden als "Lügenpresse" diffamiert. Pegida präsentiert sich als Bewegung, die die Wahrheit gepachtet hat und eine allein selig machende Meinung vertritt. Mittlerweile hat die Anti-Islam-Front ihre Haltung aufgeweicht. Sonntagabend war Organisatorin Kathrin Oertel bei Günther Jauch in der Talkshow zu Gast, gestern gab Anführer Lutz Bachmann eine Pressekonferenz. Soll man mit Pegida reden? Ja, aber bitte mit eingeschaltetem Verstand. Bei Jauch wurde Kathrin Oertel mit Samthandschuhen angefasst, und das nicht nur von AfD-Pressesprecher Alexander Gauland, der sich ihr quasi an den Hals warf. Kein Wort fiel zum Beispiel zu Khaled Idris Bahray, jenem Flüchtling aus Eritrea , der Anfang der Woche in Dresden ermordet worden war. Kein Wort allgemein zu den Flüchtlingen, die wegwollen aus Dresden, weil sie sich abends nicht mehr vor die Tür trauen. Dafür war man sich einig, dass abgelehnte Asylbewerber viel zu selten abgeschoben werden. SPD-Generalsekretärin Fahimi lehnt den Dialog mit Pegida ab. Wenn darunter das Ausrollen des roten Teppichs verstanden wird, kann man in der Tat darauf verzichten. Kritisches Nachfragen ist aber eigentlich nicht verboten. Gerade nicht im Umgang mit Pegida.

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