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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Gabriel gegen Steinbrück und Steinmeier Auf eigene Rechnung ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Irgendwie scheint dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel der üppige Beifall nach seiner Gastrede auf dem grünen Programmparteitag nicht gut bekommen zu sein. Oder hat er ganz einfach vergessen, dass er Chef der SPD ist, also einer Partei, die einst den Autokanzler Gerhard Schröder an die Spitze einer Regierung brachte? Die Forderung nach einem Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen ist eine genuin grüne Forderung. Sie steht nicht im Wahlprogramm der SPD - aus gutem Grund, weil die meisten Sozialdemokraten damit nichts anfangen können. Vielleicht auch weil 120 Stundenkilometer eine besondere Verschärfung darstellen: Die meisten Länder Europas mit Tempolimit auf Autobahnen beschränken sich auf 130 km/h. Oder eventuell halten viele in der SPD die Frage des Tempolimits generell für überschätzt, weil man heutzutage auf den Autobahnen sowieso häufig im Stau steht und nicht vom Fleck kommt. Man mag das bedauern oder nicht, es ist einfach so. Man kann aber auch richtig froh darüber sein, dass sich Parteien voneinander unterscheiden und nicht alle dasselbe wiederkäuen. Nicht einmal solche Parteien, die unbedingt miteinander koalieren wollen. Schwieriger zu beantworten ist die Frage, warum der SPD-Chef in so einer Frage ausschert und seine eigene Partei samt Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier im Regen stehen lässt. Es ist nicht das erste Mal, dass Gabriel unbeeindruckt von Partei und Spitzenkandidat eine Art Nebenwahlkampf auf eigene Rechnung führt. Eine einleuchtende Erklärung für dieses Verhalten hat bisher noch niemand gefunden. Denn eigentlich müsste Gabriel als SPD-Chef doch alles tun, um Steinbrück zu stützen. Gerade jetzt, wo der Kandidat seine Spur zu finden scheint und nicht mehr unangenehm auffällt.

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