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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Neuer Pferdefleisch-Skandal betrifft auch Deutschland Hinterher ist man schlauer JESSICA KLEINEHELFTEWES

Bielefeld (ots)

Seit dem letzten Pferdefleisch-Skandal sind mehrere Wochen ins Land gegangen. Ruhig ist es nach dem großen Sturm der Empörung geworden. Nach groß angelegten Tests, die selbst in den Hackbällchen von Ikea Fleisch vom Ross nachgewiesen hatten, wiegte sich so mancher Fleisch-Esser bereits wieder in Sicherheit. Eine trügerische Sicherheit, wie sich jetzt herausstellt: Die niederländischen Behörden rufen rund 50.000 Tonnen Fleisch vom Markt zurück. Ein Betrieb wird verdächtigt, über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren Rindfleisch mit Pferdefleisch vermengt und falsch deklariert zu haben. Der neue Skandal zeigt zum einen, wie sehr die Erzeugung von Lebensmitteln eine riesige, weltweit verflochtene Industriebranche geworden ist, bei der es um sehr viel Geld geht. Zum anderen macht er auf gravierende Art und Weise deutlich, wie hilflos die Gesetzgebung bei der Eindämmung dieser Skandale ist. Schon der Letzte hat gezeigt: Ein Frühwarnsystem, das Auffälligkeiten vorbeugend erfasst, um dann mögliche Gefahren oder Betrügereien aufzuspüren, ist nicht in Sicht. Seitens der Politik wird zu viel geredet und zu wenig gehandelt. Während in Deutschland bei jedem Lebensmittelskandal über Zuständigkeiten debattiert wird, hat sich die EU-Kommission auf eine neue Herangehensweise verständigt. Sie hat angekündigt, Vorschläge für eine Verschärfung der Kennzeichnungspflicht bei Lebensmitteln vorzulegen - im Herbst. Da stellt sich die Frage, warum die Ausarbeitung von Vorschlägen derart lange dauert. Vielleicht liegt es daran, dass die Politiker vorerst damit beschäftigt sind, sich dafür auf die Schultern klopfen, dass zumindest ihr Rückverfolgungssystem bestens funktioniert. Das verhindert zwar nicht, dass Pferdefleisch verarbeitet und ausgeliefert wird, aber immerhin erfahren die Konsumenten hinterher, was sie auf dem Teller hatten.

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