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Neue Westfälische (Bielefeld): Ruinöser Wettbewerb bedroht Regionalflughäfen

Bielefeld (ots)

Hoher Kostendruck in der Luftfahrtbranche und die von der schwarz-gelben Koalition erhobene Luftverkehrssteuer machen den Regionalflughäfen nach eigenem Bekunden besonders zu schaffen. Dies berichtet die in Bielefeld erscheinende Neue Westfälische (Donnerstagausgabe). Die Chefs der Airports in Paderborn-Lippstadt und Münster-Osnabrück schlagen deshalb Alarm. Sie kritisieren Subventionen, die andere Flughäfen bekommen, als unfair.

Besonders die Tatsache, dass der Airport Dortmund über seinen Mehrheitsgesellschafter, die Stadtwerke Dortmund, in der Lage ist, ein Defizit von bis zu 30 Millionen Euro auszugleichen, ist Elmar Kleinert, Geschäftsführer des Airports Paderborn-Lippstadt, ein Dorn im Auge. Kleinert spricht in diesem Zusammenhang von einer "Wettbewerbsverzerrung", die "politisch motiviert" sei, so das Blatt. "Wir kritisieren genauso, dass wir da unterschiedliche Wettbewerbsbedingungen haben", sagt Gerd Stöwer, Geschäftsführer des Flughafens Münster-Osnabrück (FMO), auf Anfrage. Beide Airports werden ausschließlich von Gebietskörperschaften betrieben. "Wir haben Eigentümer, die keinen Wettbewerb einkaufen", betont Stöwer. FMO hatte im Frühjahr mit einem Rückgang bei den Passagierzahlen von bis zu 20 Prozent zu kämpfen. Ähnlich wie in Paderborn-Lippstadt strich Air Berlin aus Kostengründen einige Flugverbindungen.

Marc Schulte, Sprecher des Flughafens Dortmund, sagte, ein Großteil des Defizits des Airports stamme aus dem Ausbau des Terminals im Jahr 2000, der "komplett durch Eigenkredite finanziert" sei. Dennoch prüft die EU-Kommission die Sonderkonditionen, die unter anderem am Airport Dortmund gelten. Sie befürchte, dass die neue Entgeltordnung dem Dortmunder Flughafen "einen unangemessenen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern verschaffen könnte". Danach müssen Airlines pro Passagier in Dortmund lediglich drei Euro an den Airport abführen, in Paderborn sind es 16 Euro.

Auch die heranwachsende Konkurrenz des im Ausbau befindlichen Flughafens Kassel-Calden, den das Land Hessen als Mehrheitseigentümerin mit rund 187 Millionen Euro zu großen Teilen finanziert, ist Kleinert ein Dorn im Auge, denn dieser könnte Paderborn-Lippstadt ab Frühjahr 2013 Passagiere abziehen. Die seit dem 1. Januar 2011 geltende Luftverkehrssteuer bezeichnete Kleinert als "freches Umverteilungsprogramm", das den Airport Paderborn-Lippstadt eine sechsstellige Summe gekostet habe. Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Luftverkehrswirtschaft forderte, die Steuer müsse "so schnell wie möglich wieder abgeschafft werden". Fünf Millionen Passagiere seien deshalb im Vorjahr ins Ausland abgewandert.

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