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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Das Treiben der Kartelle Manager ohne Skrupel HUBERTUS GÄRTNER

Bielefeld (ots)

Wenn mächtige Konzerne die Preise durch illegale Absprachen künstlich hochschrauben, dann sind fast immer wir alle die Verlierer. So wird es auch im aktuellen Fall wieder sein. Die Deutsche Bahn ist offenbar jahrzehntelang von einem "Schienenkartell" geprellt worden. Hunderte Millionen Euro, wenn nicht gar Milliarden wurden im Lauf der Zeit für den Bau und die Reparatur von Gleisanlagen zu viel in Rechnung gestellt. Geschädigt ist die Bahn - und damit letztlich der Steuerzahler. Der auf diese strafrechtlich relevante Art und Weise erwirtschaftete Extraprofit floss in den Taschen der Stahlfirmen. Erstaunlich ist vor allem, wie wenig Skrupel deren Manager offensichtlich hatten. Sie agierten mit ähnlich großer krimineller Energie wie gewöhnliche Ganoven. Mit dem Unterschied allerdings, dass sie keinen Tresor aufschweißten und sich dabei die Finger schmutzig machten. Die Kragen der Kartellbetrüger blieben weiß. Ihre "Arbeit" erinnert an die der Mafia: Auch die traf und trifft sich in Hinterzimmern und schmiedet dort ihre unheiligen Allianzen. Ob auch Mitarbeiter der Bahn ein Teil davon sind? Man mag es jedenfalls kaum glauben, dass dort all die Jahre bei den Schienenausschreibungen niemandem etwas aufgefallen ist. Dass Kartelle im heutigen Wirtschaftsleben gar nicht so selten sind, offenbart ein kurzer Blick ins Archiv. Kaffee, Kunstwachs, Zement, sogar beim Bier wurde in der Vergangenheit schon der Markt ausgehebelt und der Verbraucher massiv über den Löffel balbiert. Häufig wurden danach auch Geldbußen in dreistelliger Millionenhöhe verhängt. Weil die Vorteile der Absprachen aber so gewaltig sind, helfen die Bußen offenbar wenig. Anders dürfte es aussehen, wenn die Täter persönlich verfolgt, vor Gericht gestellt und dort bestraft werden. Es bleibt zu hoffen, dass das beim Schienenkartell eines Tages passiert.

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