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Buschkowsky (SPD): Integration wurde zu lange verschlafen
Deligöz (Bündnis 90/Die Grünen): "Wenn wir Menschen gewinnen wollen, müssen wir Türen öffnen"

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 13. April 2011 - Heinz Buschkowsky (SPD), Bezirksbürgermeister Berlin-Neukölln, hat gegenüber PHOENIX bemängelt, dass das Thema Integration in der Politik zu lange ignoriert wurde. "Wir haben ein Stück Geschichte verschlafen", sagte Buschkowsky in der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN (Ausstrahlung morgen, 14. April 2011, 22.15 Uhr). Über 40 Jahre lang hätte es Einwanderung gegeben, ohne dass sich jemand darum gekümmert habe. Hierdurch seien "Milieus der Bildungsferne" entstanden, so Buschkowsky weiter. Viele Eltern seien heute nicht in der Lage, ihre "Kinder in eine mitteleuropäische Leistungsgesellschaft zu begleiten". Der Neuköllner Bezirksbürgermeister forderte deshalb eine Kindergarten- und Ganztagsschulpflicht. "Es wird ein Leben im Wohlstand ohne Integration der Einwandererkinder nicht mehr geben können", betonte er. Nur durch eine ständige Verbesserung von Bildungsangeboten könne man dies jedoch nicht erreichen. Die Gesellschaft könne und müsse auch mehr von Einwanderern verlangen.

Ekin Deligöz, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, entgegnete, dass Zwang der falsche Weg sei. "Sie machen sich das zu einfach, wenn Sie sagen, wir müssen die Leute zwingen. Sie müssen die Leute überzeugen und mitnehmen und dazu brauchen wir die Angebote", sagte Deligöz bei PHOENIX. Hierzu setze sie auf eine gute Qualität von Angeboten für Menschen mit Migrationshintergrund, die "nicht nur fordern, sondern auch fördern". Früher seien Migranten wegen besserer Arbeitsangebote nach Deutschland gekommen und nicht wegen den Vorteilen eines Sozialstaats. Dies sei gekippt, als die Familien nachzogen und diesen keine Angebote zur Integration gemacht worden seien. "Wenn wir Menschen gewinnen wollen, müssen wir Türen öffnen", so Deligöz. Es müssten die erforderlichen Rahmenbedingungen zur Integration geschaffen werden, jedoch ohne Pflicht, denn sonst erreiche man das genaue Gegenteil - nämlich Abschottung.

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