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„Drogen – Der Mythos von der rauschfreien Gesellschaft“ / 3sat-Denk-Magazin mit Gert Scobel ueber die Lust & Last mit dem Rausch
Donnerstag, 27. Januar 2005, 21.00 Uhr, live

Mainz (ots)

Seit Jahrzehnten führen Regierungen einen
verzweifelten, fast aussichtslosen Kampf gegen die Verbreitung
illegaler Drogen. Aufklärungskampagnen und Strafen haben bisher wenig
genutzt. Die Zahl der Konsumenten steigt weiter – und die
organisierte Drogenkriminalität hat ihre Machtposition eher
ausgebaut. Ein Land wie Afghanistan, das über 70 Prozent des
weltweiten Heroinmarktes mit Rohstoffen beliefert, kann trotz der
Anwesenheit der Bundeswehr in Kundus ein System bedienen, dessen
Endverbraucher auch in Europa leben. Problematisch ist, dass Staaten
selbst den Handel von Drogen – gewollt oder ungewollt – unterstützen.
Zudem hat insbesondere unter den aktiven Soldaten etwa der
amerikanischen und der israelischen Armee der Drogenkonsum in
beängstigender Weise zugenommen.
Doch die Idee einer drogenfreien Gesellschaft entpuppt sich nicht
nur in der gesellschaftlichen und politischen Realität als Illusion.
Drogen sind seit den Anfängen der Menschheit Teil unserer Kultur. Sie
sollen den Alltag erträglicher machen, die Leistung steigern, Stress
kompensieren oder das Bewusstsein erweitern. Obwohl jede Kultur ihre
eigenen Drogen kultiviert hat und die Bewertungen einzelner Drogen
von Kultur zu Kultur unterschiedlich sind, so gibt es doch keine
Kultur, die ohne Drogen auskommt: Alkohol ist in westlichen Ländern
legalisiert, während er in arabischen Ländern weit gehend geächtet
ist, Cannabis ist in der arabischen Welt akzeptiert, bei uns ist der
Handel untersagt. Es gibt aber noch ganz andere, bedenkliche
Präparate: Ob Amphetamine, Antidepressiva oder Viagra – sie werden
ungeachtet aller Warnungen und Ächtungen ganz legal und mit immer
aggressiverer Werbung über den Ladentisch an die Kunden gebracht.
„delta“ erklärt, wie Drogen funktionieren und welche Menschen
möglicherweise eher zur Droge greifen, fragt nach Sehnsüchten und
„Drogenkulturen“, sucht nach wirtschaftlichen Interessen und nach den
Widersprüchen in der Drogenpolitik.
Gert Scobels Gäste im Studio sind unter anderem:
Ursula Havemann-Reinecke, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Universität Göttingen
Franz X. Vollenweider, Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
Redaktionshinweis: Fotos erhalten Sie bei der
ZDF-Bildbereitstellung unter http://bilderdienst.zdf.de.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Peter Bernhard (06131 – 706261)
Mainz, 24. Januar 2005

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