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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Euro/Ratingagenturen

Regensburg (ots)

Die US-Ratingagenturen treiben ein böses Spiel mit dem Euro. Da werfen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy am Montag einen weiteren Rettungsanker für die Gemeinschaftswährung aus - und nur wenige Stunden später zieht Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit der stabilen Länder in Zweifel. Volltreffer! Schiff versenkt! Mit diesem Timing entlarven sich die selbsternannten Bonitätswächter an der Wall Street selbst als verlängerter Arm der Casino-Kapitalisten. Eigentliche Aufgabe der Rating-Agenturen ist es, Geldanleger auf Risiken hinzuweisen. Dabei haben sie vor Ausbruch der Finanzkrise 2008 kläglich versagt, als sie Bankbilanzen mit verbundenen Augen lasen. Drei Jahre später - mitten in der Schuldenkrise - warnen sie nun sogar vor deutschen Staatsanleihen. Damit stellen sie die wirtschaftlichen Fakten auf den Kopf, torpedieren die politischen Sanierungsbemühungen, der Finanzwelt erzählen sie jedoch nichts Neues. Denn die Haushaltszahlen jedes EU-Lands sind allgemein zugänglich. Jeder kann sich selbst ein Bild von der Kreditwürdigkeit der Staaten machen. Die Ratingagenturen verfolgen ein doppeltes Ziel. Zum einen lenken sie von der Dollarschwäche ab. Würden sie nicht mit zweierlei Maß messen, wäre die US-Währung längst offiziell als Weichei abgestempelt. Präsident Obama wird es wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Zum anderen befeuert Standard & Poor's ganz bewusst die Spekulation gegen den Euro, weil sich damit viel Geld auf Kosten der Steuerzahler verdienen lässt. Ob dabei ganze Staaten versenkt werden, interessiert die Finanzmanager nicht. Die EU muss raus aus der Ratingfalle. Die Welt braucht eine unabhängige Agentur als Gegengewicht zu Amerika. Denn das dortige Rating-Monopol macht unsere Politiker erpressbar.

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