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Gaming-Branche wird Motor der Unterhaltungsindustrie Beckstein eröffnet "Munich Gaming": Fachkongress setzt Impulse für Medienstandort Bayern, Plattform für Dialog eines ganzen Industriezweiges geschaffen

München (ots)

München, 7. April 2008 - Der Bayerische
Ministerpräsident Günther Beckstein hat heute den Fachkongress 
"Munich Gaming" eröffnet. Die Veranstaltung wurde von der 
Chillingsten GmbH initiiert und von der Medientage München GmbH 
konzipiert und durchgeführt. Dem zweitägigen Fachkongress, der noch 
bis morgen im [m]athäser Filmpalast in München stattfindet, war eine 
Publikumsveranstaltung am Wochenende vorausgegangen. "Munich Gaming" 
versteht sich als innovative Plattform und Vernetzungstreffen 
zwischen Medien- und Games-Branche, zwischen Industrie und Usern 
sowie zwischen Politik und Regulierungsbehörden.
In seinem Grußwort unterstrich Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, 
Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, die rasant 
zunehmende Bedeutung der Gaming-Industrie. 2007 sei die Branche um 
insgesamt 21 % gewachsen und hatte einen Umsatz von über zwei 
Milliarden Euro generiert. Prof. Dr. Ring: "Dass Spielen generell ein
Wesenselement menschlichen Daseins ist, wird durch die Tatsache 
belegt, wonach etwa ein Drittel aller Deutschen mehr oder weniger 
regelmäßig Computerspiele auf verschiedenen Endgeräten spielt." Durch
Spielen würden kognitive und motorische Fähigkeiten ausgebildet - 
heute seien aber nicht mehr Würfel oder Karten Mittel zum Spiel, 
sondern Konsolen oder Tastaturen.
Ring wies in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommission für 
Jugendmedienschutz (KJM) aber auch auf Gefahren hin, die exzessiver 
Spiele-Konsum mit sich bringen könne. So seien etwa 10 % der Gamer 
suchtgefährdet und verbrächten bis zu 50 Stunden wöchentlich mit 
Computerspielen. Hier stünden Industrie, Jugendschützer aber auch 
Eltern und Pädagogen vor einer Herausforderung, den potenziellen 
Gefahren wirksam entgegen zu treten. "Munich Gaming" ist in diesem 
Zusammenhang ein Beweis für die Ernsthaftigkeit dieses Anspruchs, 
denn der Fachkongress bringt alle Beteiligten an einen Tisch, so Ring
weiter.
Ministerpräsident Beckstein betonte in seiner anschließenden 
Eröffnungsrede die Bedeutung der Gaming-Branche für den 
Medienstandort München und Bayern: "Meine Anwesenheit beim ersten 
Fachkongress 'Munich Gaming' soll zeigen, wie wichtig der Bayerischen
Staatsregierung dieses Thema ist. In der Entwicklung des gesamten 
Industriezweiges liegt enormes Potenzial - ein Kongress wie dieser 
soll und wird aber auch die möglichen Gefahren erörtern. Mein Dank 
gilt deshalb den Initiatoren und Machern dieser wichtigen 
Veranstaltung."
München sei wie kaum eine andere Stadt für die Ausrichtung des 
Fachkongresses geeignet. Als weltweit zweitgrößte Verlagsstadt und 
etwa 27.000 ortsansässigen Unternehmen der IuK-Branche würde München 
beste Voraussetzungen bieten, um Kunst, Kreativität und High Tech 
durch diese neu geschaffene Plattform zu verbinden. Mit hohen 
Wachstumsraten sei die Gaming-Industrie zu einem kräftigen Motor für 
die gesamte Unterhaltsbranche geworden. Dieser Entwicklung trage auch
die Cluster-Politik der Staatsregierung Rechung, die dem Bereich 
audio-visuelle Medien durch gezielte Förderung und Vernetzung 
wichtige Impulse verleihen würde. Beckstein: "Wenn schon mehr als 300
Unternehmen innerhalb dieses Clusters vernetzt sind, entstehen 
sinnvolle Synergien für Industrie, Forschung und den Arbeitsmarkt."
Bei allen Anstrengungen müsse es Ziel bleiben, pädagogisch 
unbedenkliche und anspruchsvolle Computerspiele zu entwickeln, die 
allen Zielgruppen gerecht würden, den Jugendmedienschutzbestimmungen 
entsprächen - die aber vor allem Spaß machen sollten. Denn trotz 
berechtigter Bedenken von Pädagogen hinsichtlich der Gefahren von 
Computerspielen, würden diese Medien erwiesenermaßen auch die Denk- 
und Konzentrationsfähigkeit stärken. So genannte "Killerspiele" und 
die damit verbundenen Suchtgefahren dürften allerdings nicht 
verharmlost werden; auf der anderen Seite darf ein ganzer 
Industriezweig nicht unter Generalverdacht geraten. Wenn "Munich 
Gaming" zu gegenseitigem Verständnis und Dialog aller Partner führen 
könnte, wäre eines der wichtigsten Anliegen der Veranstaltung 
erreicht.
Olaf Wolters, Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive 
Unterhaltungssoftware (BIU), betonte in seinem Referat die vielen 
grundsätzlichen Übereinstimmungen zwischen seinem Verband und der 
Politik. Insbesondere würde "Munich Gaming" dem notwendigen Dialog 
aller Partner einen institutionalisierten Rahmen geben. Die 
Mitgliedsunternehmen und er persönlich begrüßten deshalb ausdrücklich
die Initiative, die sicher eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie die 
Medientage München schreiben würde.
Verantwortung würde der BIU selbstverständlich auch künftig in 
allen Fragen des Jugendmedienschutzes übernehmen. Bei jährlich etwa 
1.000 Neuerscheinungen auf dem Markt und einer zunehmenden Anzahl von
Online-Spielen müssten Kontrollen verstärkt auch im privaten Bereich 
durch Eltern und Familie erfolgen. Für seinen Verband seien darüber 
hinaus die Regularien des Jugendmedienschutzes nicht an den 
Verbreitungsweg der Spiele gekoppelt, sondern orientierten sich 
ausschließlich am Inhalt. Neben den vielfältigen Initiativen dazu, 
die bereits seit 1994 umgesetzt würden, diskutiere man derzeit auch 
über weitere Selbstverpflichtungen bzw. Selbstkontrollen der 
Industrie auch im Bereich Online-Games. Ziel wäre ein bundesweit 
einheitliches Kennzeichnungssystem zur Alterfreigabe.
"Gamer wollen sich beim Spielen wohl fühlen", so umriss Peter 
Molyneux, Spiele-Entwickler in den LionHead Studios, die 
Hauptaufgabe, die er sich selbst bei der Umsetzung neuer 
Computerspiele stellt. Seine Vision im Gaming-Bereich konzentriert 
sich auf Spiele, die von allen Menschen gleichermaßen gespielt 
werden, weil sie - von Alter und Geschlecht unabhängig - faszinierend
sind und Menschen dazu bringen, sich am Ende 'cool' und 'besser' zu 
fühlen. Dazu sei es erforderlich, dass solche Spiele bestimmten 
Mindestanforderungen genügten: sie müssten Kinder und Jugendliche 
ebenso ansprechen wie Erwachsene, sie müssten ein klares und 
nachvollziehbares Spielkonzept haben, sollten einfach zu bedienen 
sein und Spaß machen.
Als erfolgreiche Spiele hätten sich in der Vergangenheit vor allem
solche erwiesen, die dem Gamer eine Rolle zuwiesen, die er gestalten 
könne. Dabei sollten dem "Spiele-Held" allerdings auch immer 
Konsequenzen seiner Entscheidungen verdeutlicht werden. So sei auch 
die Gefahr deutlich kleiner, dass negative Verhaltensmuster für das 
persönliche Leben übernommen würden. Er wisse, dass weit über 90 % 
der Computerspieler eher die positiven Charaktere in Spielen 
übernehmen wolle. Käme eine schlüssige und überraschende Dramaturgie 
der Spiele hinzu und würden die Games das Zusammen-Spielen fördern, 
würde sich am Ende bei den Usern fast von allein ein "Wow-Effekt" 
einstellen und das Ziel wäre erreicht: Faszinierende Unterhaltung, 
die Gemeinschaftserlebnisse fördert und negative Wirkungen nahezu 
vollständig ausschließt. Molyneux: "Die Entwicklungschancen für 
Computerspiele sind enorm - vor allem, wenn man bei der Entwicklung 
den Gedanken eines massenhaft akzeptierten Games im Blick hat."

Pressekontakt:

Medientage München
Anja Kistler
Telefon: 089/68999250
Fax: 089/68999199
anja.kistler@medientage.de

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