Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: zum Parteitag der SPD in Karlsruhe

Berlin (ots)

Der Kanzler auf Abruf hat gestern noch einmal
mächtig viel Jubel bei seiner Partei abgefasst. Vergessen die 
geballten Fäuste, mit denen auch viele SPD-Funktionäre in den letzten
Jahren in der Hosentasche durchs Land gegangen sind. Was haben sie 
geflucht, die Basis zu überzeugen und von Parteiaustritten abzuhalten
gesucht. Vergessen das alles. Gestern ging es schließlich um die 
große Koalition - und da brauchte die Partei den Schulterschluss und 
nicht die Schuldzuweisung. Wer wenigstens ein Stückchen noch regieren
will, muss bereit  sein, Kröten zu schlucken. Davon birgt die 
Koalitionsvereinbarung für SPD-Gemüter eine Menge: 
Mehrwertsteuererhöhung noch über Unionsniveau, Pendlerpauschale und 
Kündigungsschutz reduziert, höheres Renteneintrittsalter.
 Dennoch haben nicht nur die Parteioberen eine sozialdemokratische 
Handschrift in dem Vertragswerk ausgemacht. Viele Delegierte hatten 
offenbar Sehnsucht danach, die vom designierten Parteichef Matthias 
Platzeck eingeforderte neue Zuversicht zuerst an sich selbst zu 
testen. Und deshalb feierten sie ihren Gerd - dankten ihm für einen 
grandiosen Wahlkampf, der »ein großer Erfolg, aber knapp kein Sieg« 
war, wie nur Franz Müntefering das auszudrücken vermag.  Deshalb 
haben sie der großen Koalition »mit überwältigender Mehrheit« 
zugestimmt und die Analyse ihres Scheiterns vertagt. Ganz im Sinne 
Münteferings: Straßenköter seien durchsetzungsfähiger, als die 
reinrassigen Sensibelchen.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion /CvD

Telefon: 030/29 78 71 21 / -13

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 13.11.2005 – 18:00

    Neues Deutschland: Neues Deutschland, Berlin, kommentiert Koalitionsvereinbarung

    Berlin (ots) - Das werde eine »ganz miese Ehe«, meinte einst Günter Grass, als sich Ende 1966 das erste Mal in der Bundesrepublik eine große Koalition zusammenfand. Und: Die Jugend werde sich »nach links und rechts verrennen«. Das tat diese auch, vor allem in die eine Richtung und mit roten Fahnen. Die große Koalition, heißt es seither, habe viel zum ...

  • 08.11.2005 – 18:37

    Neues Deutschland: Mauerfall

    Berlin (ots) - Heute vor 16 Jahren waren die Deutschen dies- und jenseits der Mauer im Rausch. Tränen, Umarmungen, »Wahnsinn«-Rufe, fliegende Bananen, hupende Trabis, knallende Sektkorken. Die Ernüchterung kam bei den einen wie den anderen - mal schneller, mal langsamer. Die Ostdeutschen wurden in den Augen derer aus dem anderen Landesteil schnell zu viel zu teuren Jammerossis. Weil sie ihren Arbeitsplätzen hinterherweinten, ihren Kindereinrichtungen, ihren ...