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neues deutschland: Diskriminierte Kranke: Hartz & Hetz

Berlin (ots)

Jeder anderen Institution würde so ein Vorgehen gegen die ihr unterstellte Klientel dermaßen um die Ohren gehauen, nur die Bundesagentur für Arbeit kann sich offenbar alles erlauben. Zahlen hat sie nicht, aber sie hat irgendwie so ein diffuses Gefühl, dass sich Hartz-IV-Bezieher öfter mal krank schreiben lassen. Dabei gammeln die Prügelknaben der Nation doch eh die ganze Zeit in der sozialen Hängematte. Allerdings haben sie beim Herumschaukeln auch manchmal komische Gefühle - beispielsweise beim Anblick der Papiere aus ihrer Agentur über zweifelhafte Umschulungsvorschläge, Stellen zum Dumpinglohn, falsch berechnete Bescheide oder ungerechtfertigte Sanktionen. Ganz zu schweigen vom Ausbleiben anständiger Angebote bei gleichzeitigem Wachsen von Herabwürdigung und Verachtung. Allerdings kann sich ein Hartzbube gegen einen Hetzkönig kaum zur Wehr setzen, denn anders als letzterem ist es ihm nicht gestattet, mit dem Medizinischen Dienst im Schlepptau den Sachbearbeiter seines Misstrauens zu Hause aufzusuchen, um zu überprüfen, ob dieser die täglichen Amtsentscheidungen im Vollbesitz seiner psychischen Kräfte trifft. Mehr als einmal haben Untersuchungen klar ergeben, dass Arbeitslosigkeit krank macht - offenbar ebenso wie demütigende und gering bezahlte Jobs, wie die in den letzten Jahren steigende Zahl von Kranken und psychisch Beeinträchtigten zeigt. Statt eine Gesundheitspolizei auszusenden, sollten auskömmlich bezahlte Beamte und Angestellte besser darüber nachdenken, wie sie ihre Arbeit erfolgreich machen können.

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