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neues deutschland: Israelisch-palästinensischer Konflikt: Mit Hamas reden

Berlin (ots)

Der Beschuss Israels aus dem Gaza-Streifen sei durch nichts zu rechtfertigen, ließ Bundeskanzlerin Merkel nach einer Woche neuem Krieg im Nahen Osten wissen. Sie hat Recht. Dass aber auch der israelische Beschuss von Gaza durch nichts zu rechtfertigen sei, auf diese Äußerung wartet man bislang vergeblich. Die Bundesregierung ist mit ihrer einseitigen Verurteilung in Richtung der Palästinenser, mit ihrer ausdrücklichen Unterstützung der israelischen »Verteidigung« (dieser sprachlichen Verhüllung von über tausend Bomben) Akteur im Krieg, nicht Akteur für dessen Beendigung. Solange den Palästinensern ein eigener Staat vorenthalten wird, mag es immer wieder Kriegspausen geben, aber kein Kriegsende; immer wieder Waffenstillstände, aber keinen Frieden. Das ist die Wahrheit, zu der die israelische Regierung gedrängt werden muss und der sich auch die deutsche Politik stellen müsste, praktisch, nicht nur mit hohlen Reden. Der UN-Teilungsplan, der einen jüdischen und einen arabischen Staat in Palästina vorsah, wird in wenigen Tagen 65 Jahre alt. Es sind 65 Jahre israelischer Verweigerung, arabischer Fehlkalkulation und des Versagens internationaler Diplomatie mit wiederkehrend mörderischem Ausgang, für Juden wie Araber. Und es sind 65 Jahre, in denen Zorn gesät wurde, der die radikale Hamas entstehen ließ und ihr bei Wahlen eine Mehrheit bescherte. Man hat den Feind gezüchtet. Nun gilt: Man muss mit ihm reden, über zwei Staaten, die Frieden schließen.

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