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Neues Deutschland: Wendehals

Berlin (ots)

»Alt raus« hatten die Grünen im Thüringer
Landtagswahlkampf plakatiert. Ist der gestrige Rücktritt von 
Ministerpräsident Althaus also ein Sieg? Oder doch nur eine neue 
Täuschung, weil zwar eine Personalie abgehakt werden kann, noch nicht
aber die unsägliche Politik einer CDU, die immerhin zwölf Prozent 
ihrer bisherigen Wähler zur Ent-Täuschung wurde? Der Umgang der Union
mit den Ergebnissen der Landtagswahlen in Thüringen und an der Saar 
könnte den Merkel-Getreuen in 24 Tagen auf die Füße fallen. 
Politiker, die allzu offensichtlich vorführen, dass es ihnen nicht um
Inhalte, sondern einzig um Machtoptionen geht, hat ein Großteil der 
Wähler mindestens ebenso satt wie Banker, die sich an den eigenen 
Schaltern mit frischem Geld versorgen.
Die Tatsache, dass die Kanzlerin sich bis Mittwoch fest hinter 
einen ihrer Lieblings-Ministerpräsidenten stellte und gestern dann 
frohlockte, der Weg für Schwarz-Rot in Thüringen sei mit dessen 
Abgang frei, kann ihr im  Kampf ums Kanzleramt nicht wirklich zur 
Ehre gereichen. Entweder sie hat aufs falsche Pferd gesetzt, was kurz
vor der Bundestagswahl nicht wirklich gut ankommt. Oder sie hat einen
der Ihren hinterrücks geopfert, damit die Thüringer Hofschranzen des 
Systems Althaus das Wahldesaster dennoch in der Erfurter 
Staatskanzlei überleben - dann dürfte auch manch klassischer 
Unionswähler sich angewidert abwenden. Wendehälse, das müsste die 
Kanzlerin eigentlich wissen, sind im Osten nicht sehr beliebt.

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Neues Deutschland
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Telefon: 030/2978-1715

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