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NRZ: Kommentar zum Jahrestag des 11. September 2001: "Nineeleven hat die Welt verändert" - von RÜDIGER OPPERS

Essen (ots)

"Nineeleven" hat die Welt nachhaltig verändert. Bis zum heutigen Tag spüren wir die Nachbeben der Anschläge auf New York und Washington bis in unseren Alltag hinein: wenn wir mit dem Flugzeug verreisen, wenn wir der Datengier der Behörden ausgeliefert sind, wenn wir unseren muslimischen Nachbarn mit Argwohn begegnen. Aktuell erinnern uns erneute, ernste Terrorwarnungen daran, dass vom gewaltbereiten Islamismus weiterhin eine tödliche Gefahr ausgeht. Auch zehn Jahre nach dem Angriff auf Amerika sind die politischen Folgen nach wie vor dramatisch. Westliche Politik, die vor 9/11 von komplexer, friedenserhaltender Diplomatie geprägt war, ist aggressiver geworden. Im Irak kann der Friede nicht gewonnen werden, in Afghanistan nicht der Krieg. Terror ist asymmetrisch. Einige Mörder konnten eine Weltmacht herausfordern, deren Gegenreaktion war machtvoll und hilflos zugleich. Gewaltige Militäraktionen, wie in Afghanistan und im Irak, führen nicht zum Erfolg, sondern unweigerlich in den tödlichen Treibsand von Besatzungskriegen. Der Antiterrorkampf beschwor in den USA selbst eine weitere Gefahr herauf: Nach 9/11 standen die Bürgerrechte unter Attacke. Der Angriff kam aus dem Inneren. George W. Bush und seine Zuschläger, Cheney und Rumsfeld wollten Rache - nicht Gerechtigkeit. Zehn Jahre danach ist der fahnensatte Hurra-Patriotismus einem gewaltigen Kriegs-Kater gewichen. Barack Obama ist auch gewählt worden, um die USA vom Fluch des 11. September zu befreien, die Soldaten nach Hause zu holen, Menschenrechte zu fördern und nicht länger einzuschränken, die Folter zu bannen und Guantanamo zu schließen. Versprochen hat er es. Jetzt muss er Wort halten. Dem Schrecken des 11. September zum Trotz hat sich die Mehrheit der Amerikaner ihre stolze Demokratie nicht zerbomben lassen. Noch immer gilt das Versprechen der New Yorker Freiheitsstatue, die allen Menschen, unabhängig von Rasse und Religion, verheißt, ein Land zu betreten, das einem Jeden Freiheit und Gerechtigkeit garantiert. Der Westen, das gilt auch für Deutschland, hat diese Werte verteidigt, aber sie niemals in Frage gestellt.

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